Effiziente Propan-Wärmepumpe für Mehrfamilienhäuser
Im Projekt „LC R290“ entwickelt das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE (www.ise.fraunhofer.de) einfach anwendbare und reproduzierbare Lösungen für den Ersatz von Gas- und Ölheizungen in Bestands-Mehrfamilienhäusern. Dabei setzt das Fraunhofer ISE auf das Kältemittel Propan (R290). Mit einem Konsortium von zwanzig Firmen aus der Heizungsbranche und Wohnungswirtschaft hat das Forschungsinstitut erste Umsetzungskonzepte erarbeitet, die auf der Chillventa präsentiert wurden. Diese Konzepte basieren auf Beispielgebäuden, die das Forschungsteam aus dem Portfolio der beteiligten Wohnungsbaugesellschaften ausgewählt hat und die Verschiedenartigkeit des deutschen Gebäudebestands abbilden. Die Beispielgebäude dienen im Projekt als Vorlage für die Entwicklung verschiedener Propan-Wärmepumpen in Bestands-Mehrfamilienhäusern. Die Heizlast der Gebäude (Auslegungsheizlast) variiert zwischen 23 und 93 kW, erfordert also eine große Bandbreite an Wärmepumpen, auch im hohen Leistungsbereich.
Im Rahmen des Projekts „LC R290“ baut das Team des Fraunhofer ISE mehrere Demonstratoren, um den direkten Austausch von fossilen Heizungsgeräten in Mehrfamilienhäusern durch Wärmepumpen zu erproben. Ein konzeptioneller Ansatz dafür ist eine dezentrale Lösung mit hydraulisch erschlossener Wärmequelle (Geo- / Solarthermie, Fernwärme, Luftkollektor oder Niedertemperatur-Wärmenetz). Hierfür wurde bereits ein erster Demonstrator gebaut und im Labor vermessen. Dabei wurde eine Füllmenge von 150 g Propan (R290) verwendet. Der vermessene Demonstrator erzielte bei einer Quellentemperatur von 0 °C und einer Senken-Temperatur von 55 °C eine Heizleistung von 6 kW und zeigt über das Jahr gesehen eine bei Sole-Wasserwärmepumpen marktübliche Effizienz von SCOP55 = 3,8. Die weiterentwickelte Version des Demonstrators wurde auf dem Messestand des Fraunhofer ISE in Nürnberg vorgestellt.