Eigentlich …

… hatte ich das Editorial für diese Ausgabe bereits fertig. Es sollte klassisch um ein technisches Thema gehen: BHKW und Wärmepumpe – Sie finden in dieser Ausgabe aber eigentlich auch einen ausführlichen Artikel dazu. Denn seit dem Wahlergebnis in den USA rege ich mich fürchterlich auf. Und obwohl wir uns als technische Fachzeitschrift mit allgemeinen politischen Statements an dieser Stelle eigentlich eher zurückhalten, muss ich nun doch mal ein paar Worte loswerden.

Man kann es kaum fassen, dass ein Mensch, der lügt und betrügt, andere manipuliert und unter Druck setzt und gegen den letzten Endes auch mehrere Gerichtsverfahren anhängig sind, zu einem der mächtigsten Männer der Welt gewählt wird. Wir erinnern uns noch lebhaft an die dreiste und rassistische Behauptung: „In Springfield essen sie Hunde!“ Völlig fern ab jeglicher Realität behauptete Donald Trump, Einwanderer in Springfield, Ohio, würden Haustiere stehlen und essen. Und so jemand wird nun Präsident der USA! Da zweifelt man irgendwie doch an der Demokratie.

Neben den weltpolitischen Auswirkungen ist seine Wahl auch eine Gefahr für den Klimaschutz und die Energiewende. Es ist zu befürchten, dass die bisherigen Bemühungen in dieser Richtung um Jahre zurückgeworfen werden – ein Thema, das unsere Branche durchaus betrifft.

Unterstützt wurde er unter anderem von Elon Musk – gleichfalls eine Lichtgestalt, die mit der Gigafactory in Grünheide nicht gerade als Vorreiter in Sachen Umweltschutz von sich reden macht. Aber schon allein aufgrund der Unterstützung einer Politik, die in völligem Gegensatz zu unseren Wertvorstellungen steht, wird der Bauverlag seine Flotte an Elektrofahrzeugen der Marke Tesla sukzessive auf andere Anbieter umstellen.

Auch wenn dies Herrn Musk sicher nicht nachhaltig beeindrucken wird, ist inzwischen auch von anderen Unternehmen zu hören, die aufgrund des Wahlergebnisses und der Unterstützung von Elon Musk für Donald Trump und dessen kurzsichtiger Politik gegen den Klimaschutz ihre Tesla-Flotte verkaufen und vom Erlös z.B. eine gemeinnützige PV-Anlage finanzieren. Wenn diesen Beispielen hoffentlich noch weitere Unternehmen folgen, wird es Herr Musk auf demokratische Weise vielleicht doch mitbekommen – denn eigentlich muss man Demokratie letztlich auch ertragen können.

Ihr KKA-Chefredakteur

Matthias Schmitt

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