Entsorgung illegaler Kältemittel
Daikin Refrigerants Frankfurt GmbH (DRF) und RCN Chemie GmbH (RCN) praktizieren seit über 25 Jahren an den Standorten Frankfurt und Goch ein Verfahren zur stofflichen Verwertung von Kältemittel-Abfällen. Ende 2020 bekam RCN über einen niederländischen Entsorger eine Anfrage für die Übernahme und Entsorgung von 1.000 Flaschen konfiszierten, illegalen Kältemittels. Es handelte sich um über 10 t R404A (Gesamt: ~40.000 t CO2-Äquivalent), die für den illegalen Verkauf in der EU schon vorbereitet waren. Nachdem RCN den Zuschlag bekam, wurden die 1.000 Flaschen nach Goch zur RCN transportiert.
Nach Erhalt der illegalen Ware hat RCN die Flaschen in seinem internen Labor analysiert. Die Analyse bestätigte, dass es sich um HFKWs handelte, die die Spezifikation zur weiteren Behandlung in der Spaltanlage von DRF in Frankfurt/Höchst erfüllte. Nach Analyse und Entleerung der Flaschen wurde das illegale Kältemittel vorbehandelt, in große Druckbehälter umgefüllt und danach zur DRF Frankfurt zur thermischen Spaltung transportiert.
Bei dem Entsorgungsverfahren von DRF handelt es sich um die thermische Spaltung von Kältemittelabfällen. In einer Knallgasflamme werden diese zu Fluss- und Salzsäure aufgespalten und anschließend in der chemischen Industrie als Rohstoff wiederverwendet. Es entstehen keine Abfälle, die als Flüssigkeiten oder als Feststoffe deponiert werden müssen. Das Verfahren hat eine sehr hohe Leistungskapazität und Umwandlungsrate. Dies wird auch von offizieller Seite im UNEP TEAP-Report von 2018 (2018 TEAP Report, Volume 2: Decision XXIX/4 TEAP Task Force Report on Destruction Technologies for Controlled Substances, S.30 – 31) bestätigt, der eine Umsetzungsrate größer 99,99 % bei niedrigen Emissionen bescheinigt.
Weiterhin wurde diese Anlage zur stofflichen Verwertung von gebrauchten Kältemitteln (ozonschädigende Stoffe gemäß Verordnung (EG) 2037/2000) im Merkblatt über die besten verfügbaren Techniken für Abfallbehandlungsanlagen (BREF, Chapter 2) gelistet.
DRF und RCN arbeiten zusammen im Kampf gegen illegale Importe von Kältemitteln, die leider noch vielfach in der EU ankommen. Schätzungen zufolge haben sie in den Jahren 2018/2019 in der EU bis zu 1/3 des jährlichen, legalen Marktes von F-Gasen ausgemacht (Quelle: Oxera Consulting 2019 data). Diese illegalen Importe verhindern die erfolgreiche Umsetzung der EU F-Gas-Verordnung. Sie schaden der Umwelt, da sie der gewollten Verknappung von Hoch-GWP-Kältemitteln entgegenstehen und damit Innovationen zu einem niedrigeren Treibhausgas-Fußabdruck in der Kälte- und Klimatechnik verhindern.
RCN kann alle Größen von Flaschen und Druckgasbehältern zur Entleerung annehmen. Eine Aufbereitung ist je nach Qualität und Kältemittel auch möglich.
Daikin und RCN übernehmen Verantwortung im Kampf gegen illegale, unkontrollierte F-Gas-Importe und helfen tatkräftig dabei die EU-Klimaschutzziele zu erreichen. Neben der umweltgerechten Entsorgung von halogenierten Kältemitteln betreibt DRF in Frankfurt seit Anfang 2020 auch eine Destillationsanlage zur Trennung und Aufbereitung von nicht sortenreinen F-Gasen, die gemäß der EU F-Gas-VO aus Bestandsanlagen zurückgewonnen wurden.