Fachkräfte selber entwickeln

Aus- und Fortbildung bei Glen Dimplex

Jeder weiß, dass qualifizierte und motivierte Mitarbeiter ein entscheidender Faktor für den Unternehmenserfolg sind. Doch wie findet man solche Fachkräfte, wie bildet man sie aus, wie bindet man sie langfristig, wie entwickelt man sie weiter? Dieser Herausforderung stellt sich auch unsere Branche: Die KKA ging bei Glen Dimplex Deutschland in Kulmbach auf Spurensuche.

Einerseits ist Lisa Köstner eine Ausnahme: Unter den Auszubildenden bei Glen Dimplex Deutschland gehört die 21-Jährige, die Kältetechnik-Mechatronikerin werden will, zur kleinen Gruppe aus drei jungen Frauen. Andererseits fühlt sich Lisa, die im 15 km entfernten Burgkunstadt ihr Abitur gemacht hat, völlig zu Hause hier: „Meine Eltern haben ein Sägewerk. Ich bin mit drei Brüdern groß geworden. Ich wollte schon immer etwas mit den Händen machen – zum Tüfteln.“ Sie lacht: „Ich werd’ hier ganz und gar gleichberechtigt behandelt!“ In der Ausbildungsabteilung lernt Lisa Köstner, Kupferrohre zu biegen und zu löten – genauso wie komplexe Schaltpläne zu entschlüsseln und thermodynamische Formeln zu berechnen. Wie beurteilt sie ihre beruflichen Chancen? „Sehr gut“, sagt Lisa: „Die praxisnahe, fundierte Ausbildung ist für mich nur der Anfang. Ich hoffe, dass ich nach meiner Gesellenprüfung die Chance für ein duales Studium nutzen kann, die mir Glen Dimplex bietet: Dann möchte ich den Master in Kältesystemtechnik machen.“

Anspruchsvolle Ausbildung

Auch in der Kälte-Branche wird es immer schwieriger, geeignete Fachkräfte auf dem freien Arbeitsmarkt zu finden. Deshalb bildet man sie bei Glen Dimplex Deutschland (www.glendimplex.de) gerne selbst aus, trainiert und fördert sie. Lisa Köstners Chef, der Ausbildungsleiter Helmut Lauterbach, erklärt: „Wir brauchen einfach Leute mit Grips, schließlich hantieren wir mit elektrischem Strom und vielen Chemikalien. Auf eine anspruchsvolle Ausbildung legen wir deshalb großen Wert […], denn aus pfiffigen Azubis werden kompetente Mitarbeiter!“ Das Spektrum der Möglichkeiten ist groß für Nachwuchstalente in dem oberfränkischen Traditionsunternehmen, das non-fossile Systemlösungen zum Heizen, Lüften und Kühlen entwickelt – innovative Wärmepumpen genauso wie smarte thermische Speicherheizungen oder Präzisionskälte-Aggregate für Lasermaschinen und Computertomographen. „Unsere Azubis können sich natürlich wie Lisa zum Kältetechnik-Mechatroniker qualifizieren“, so Helmut Lauterbach. „Aber genauso auch zum Energieelektroniker in Fachrichtung Betriebstechnik, zum Werkzeugmechaniker für Stanz- und Umformtechnik – oder in kaufmännischen Berufen.“ Von Anfang an schickt Lauterbach seine Schützlinge hinaus ins Leben: Bei Einsätzen an der Seite des Kundendienstes lernen sie, sich auf die Anforderungen und Wünsche der Fachhandwerkspartner einzustellen. Dieses Engagement wird offenbar regis­triert: Im November treffen sich Deutschlands beste Azubis in Kulmbach, denn Glen Dimplex richtet den diesjährigen Bundesleistungswettbewerb des Bundesinnungsverbands des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks (BIV) vom 2. bis 6. November 2015 am Unternehmenssitz aus. Der Wettbewerb ermittelt den besten nationalen Nachwuchs-Kälteanlagenbauer aus den Teilnehmern, die exzellente Leistungen nachweisen konnten und aus allen Bundesländern anreisen werden. „Natürlich haben wir den Ehrgeiz, dieses Heimspiel auch zu gewinnen“, erklärt Helmut Lauterbach positiv gestimmt.

Fachkräfte ausbilden und qualifizieren

Die richtige Mischung aus Ausbildung, Weiterbildung und praxisnahem Wissens­transfer ist bei Glen Dimplex Chefsache. Geschäftsführer Jochen Engelke: „Wir sind Teil der Glen Dimplex Group. Sie steht weltweit für clevere Systemlösungen zur Nutzung erneuerbarer Energie, für Ideenreichtum und Patente. Hier in Deutschland kümmern wir uns gezielt um exzellente Rahmenbedingungen für die besten Fachkräfte. Wir kühlen, lüften und heizen die Zukunft: Dazu brauchen wir Profis.“

Forschungsvorhaben, wissenschaftliche Modellprojekte und Feldversuche tragen viel dazu bei, neue und wegweisende Technologien in praktische Anwendungen zu verwandeln. „Wir kooperieren eng mit dem akademischen Bereich, um neueste Forschungsergebnisse für unsere Produkte zu adaptieren, Innovationen voranzutreiben und uns diese Qualität bestätigen zu lassen. Zahlreiche Zertifizierungen und Gütesiegel sind der Erfolgsbeweis“, macht Dr.-Ing. habil. Thomas Hackensellner deutlich, der bei Glen Dimplex die Abteilung Patentwesen und technische Vorschriften betreut und einen Lehrauftrag als außerplanmäßiger Professor für Energietechnik an der TU München wahrnimmt.

Wissestransfer organisieren

Dies führt zur Frage, wie Glen Dimplex den Wissenstransfer von neuen Produkten und Technologien zu Partnerunternehmen organisiert. Letztlich müssen die Fachleute in den Handwerksbetrieben, die täglich Anlagen planen und am Einsatzort installieren und warten, ebenfalls von neuen Entwicklungen profitieren können. Welche Weiterbildungsangebote stehen Fachhandwerkern offen? Wir treffen Schulungsleiter Sven Staudt im Schulungszentrum von Glen Dimplex: „Mit zielgerichteten und sehr praxisnahen Seminaren machen wir unsere Partner erfolgreich. Thematisch decken wir die gesamte Bandbreite ab: Individuelle Kundengespräche, umsichtige Planung, fachgerechte Installation, fundierter Service … Dabei haben wir immer die Bedürfnisse der Installateure im Blick: beispielsweise in unseren Grundlagenseminaren zu System-, Regelungs-, Hydraulik und Lüftungstechnik.“ Staudt führt weiter aus: „Unsere Systemlösungs-Seminare zeigen beispielsweise auf, wie neue Produkthighlights im perfekten Zusammenspiel ihr volles Potential ausspielen. Außerdem bieten wir über unser Kälteschein-Seminar die offizielle Zertifizierung gemäß Kategorie II der Chemikalien-Klimaschutzverordnung an.“ Glen Dimplex baut das Schulungsprogramm weiter aus; in diesem Jahr unter anderem mit einem Marketingseminar. Es soll Maßnahmen vermitteln, die direkt der Verkaufsförderung im Fachhandwerk dienen.

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