Kältemittel-Experten an einen Tisch
Die Kälte/Klima-Branche steht durch die mit der F-Gas-Verordnung verbundenen Veränderungen vor großen Herausforderungen: Kältemittel mit einem hohen GWP-Wert verschwinden sukzessive vom Markt, umweltfreundlichere, aber brennbare Kältemittel gewinnen an Bedeutung. Um gemeinsam Lösungen für die Zukunft zu entwickeln, hat sich am 17. April 2018 in Berlin auf Initiative der Westfalen Gruppe erstmals eine Expertenrunde aus Herstellern, Fachbetrieben und Institutionen zusammengefunden.
Nach einer Einführung von Hans-Jürgen Kemler, Branchenmanager Kälte/Klima bei der Westfalen Gruppe, wurden Fragen wie „Welche Herausforderungen stehen der Kälte/Klima-Branche bevor?“, „Was bedeutet der Wandel in der Branche für Fachbetriebe, Hersteller und Händler?“ oder „Durch welche Maßnahmen kann der Markt in der Umbruchphase unterstützt werden?“ diskutiert. Ziel der Veranstaltung war es, durch den Blick aus den unterschiedlichen Perspektiven aller Marktteilnehmer Lösungsansätze zu generieren. Zu den anwesenden Experten gehörten u.a. Vertreter von Chemours International Operations Sàrl, Honeywell Deutschland GmbH, Daikin Chemical Europe GmbH, vom Bundesinnungsverband des deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks (BIV), vom Fraunhofer-Institut ISE für solare Energiesysteme, Kältefachbetriebe sowie ein Vertreter der Westfalen Gruppe.
„Der gemeinsame Austausch war sehr hilfreich,“ sagte Martin F. Albert, Geschäftsführer der Bertuleit & Bökenkröger GmbH. „Erste Lösungsansätze, die wir diskutiert haben, müssen jetzt weiter verfolgt werden.“ Auch Dr.-Ing. Marek Miara vom Fraunhofer-Institut ISE unterstrich nach Ende der Veranstaltung die positive Wirkung der Zusammenkunft auf die gemeinsame Gestaltung des Wandels in der Branche: „Wenn Wissenschaft, Wirtschaft und Handel gemeinsam an einem Strang ziehen, werden wir die durch die F-Gas-Verordnung angestoßenen Änderungen zu mehr Umweltfreundlichkeit proaktiv meistern, mit dem Ziel, Verknappungen bei den benötigen Kältemittel zu vermeiden.“
Harald Conrad, der als Technischer Kältemittelberater der Westfalen Gruppe tätig ist, stellte im Anschluss fest: „ Der Um- und Ausstieg wird den ein oder anderen Fachbetrieb noch sehr treffen. Es müssen jetzt Vorkehrungen getroffen werden. Dazu gehören Schulungen zum Umgang mit brennbaren Kältemitteln ebenso wie die richtige Beratung der Betreiber. Die Umsetzung der F-Gase-Verordnung kann nur gelingen, wenn alle mitwirken und sukzessive auf neue Kältemittel mit einem geringeren GWP-Wert umsteigen. Bis 2030 wird uns auch das Thema der wiederaufgearbeiteten Kältemittel noch sehr beschäftigen. Die Westfalen Gruppe wird hierzu international Lösungen anbieten und den Markt so unterstützen, den Umstieg möglichst vollständig und so reibungslos wie möglich zu schaffen. Als Händler werden wir hierbei weiter auf unsere Rolle als Berater setzen.“
Die Ergebnisse der Expertenrunde werden von der Westfalen Gruppe zusammengefasst und Interessierten zugängig gemacht.