Zusammen geht’s besser

Teamarbeit in Handwerksbetrieben

Fußballteam, Expertenteam, Rettungsteam – Teams sind in aller Munde. Auch in den Stellenanzeigen werden „zur Verstärkung des Teams“ Mitarbeiter gesucht. Teamarbeit ist das Zusammenwirken mehrerer Mitarbeiter an einem Auftrag. Die Arbeit eines Einzelnen wird immer abhängiger von seinen Kollegen. Einzelkämpfer sind weniger gefragt. Selbst autarke Alleskönner – wenn es sie denn gibt – können den stetig wachsenden Anforderungen bei gebäudetechnischen Installationen alleine nicht mehr gerecht werden. Die Installationsarbeiten sind ein „Mannschaftssport“.

Von Teams verspricht man sich vielfältige Synergieeffekte. „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“, lautet die viel zitierte Erkenntnis. Jeder ist auf das Mitwirken anderer angewiesen. Das „Wir“-Gefühl in einer Arbeitsgruppe ist für die Zusammenarbeit eine Grundvoraussetzung.

In einem schwachen Team heißt es:

„Toll. Ein Anderer Macht’s!“

In einem starken Team dagegen:

„Toll. Endlich Alle Miteinander!“

Im Team ist Anpassung gefragt, nicht etwa Dominanzstreben. Auch der Beste in einer Gruppe ist „nur“ ein Mitglied und muss sich anpassen können. Denn eine funktionierende Arbeitsgruppe ist „zusammengeschweißt“ und hält zusammen. Solidarität und Toleranz müssen groß geschrieben werden.  

Die Gefahren

Zusammenarbeit birgt immer einige Risiken: Die Mitarbeiter tolerieren sich untereinander unzureichend. Die Zusammensetzung des Teams führt zu Spannungen, vor allem wenn Einzelkämpfer dabei sind, stimmt die Chemie nicht. Zuständigkeiten und Aufgabenverteilung sind unklar. Das Prinzip von Konkurrenz untereinander sorgt für Zündstoff. Außerdem kommt es zu Verteilungskonflikten bei der Arbeitseinteilung, die hintenherum ausgetragen werden. Der Vorgesetzte muss rechtzeitig die Gefahren erkennen; wenn sich jemand über seinen Kollegen beschwert, ist es meist schon zu spät. Wer ein Team zusammenstellt, achtet am besten darauf, ob die Betreffenden zusammen passen. Zwei „Alpha-Tiere“ harmonieren sicher nicht. Alt und jung geht eher zusammen.

Teamarbeit kann nicht angeordnet werden. Die Mitarbeiter sollten fachliche und auch persönliche Voraussetzungen mitbringen.

Die Teamführung

Ein Team zu führen, ist für Vorgesetzte viel anspruchsvoller als das Führen von Einzelpersonen. Wenn Ihr Team schon bei der Arbeitseinteilung Probleme macht, ist es an der Zeit, Richtlinien für das erfolgreiche Team bekannt zu geben.

Bringen Sie vor allem die geeigneten Leute zusammen, „Einzelkämpfer“ müssen erst teamfähig gemacht werden. Wer den Sinn des Teams begriffen hat, weiß dass es immer um die Bearbeitung eines Auftrags geht, nicht um Profilierung des Einzelnen in der Gruppe. Die Gleichbehandlung aller Mitarbeiter ist eine wesentliche Voraussetzung für das funktionierende Team. Die Bevorzugung einer Person stört die Teamkultur.

Grenzen für die Teamarbeit

Der Zusammenhalt in der Gruppe ist schwierig, wenn sich ein Einzelner aufgrund des „Gruppendrucks“ den anderen anpassen muss, obwohl er das nicht will. Eine Arbeitsgruppe wird schwerfällig, wenn es zu viele Interessengegensätze gibt. Dann dauern Entscheidungen länger. Meinungsdominanz und Profilierungsstreben einzelner Kollegen führen oft zu endlosen Diskussionen. Ob einzelne Mitarbeiter aufgrund ihrer Persönlichkeitsstruktur zusammenpassen, kann der Vorgesetzte schon im Vorfeld erkennen. Zwei dominante Personen passen schlecht zusammen. Die Schlagworte „Wir sitzen alle in einem Boot“ oder „Nun macht mal schön“ genügen längst nicht für die Teambildung. Manche Mitarbeiter haben einen ausgeprägten Hang zum Individualismus, von Kindesbeinen an.

Die Vorteile

Teamarbeit ist für den Einzelnen ein Vorteil, weil er durch die Gruppe Unterstützung erfährt. Jüngere können von anderen Erfahrungen gewinnen, sich helfen lassen, vier Augen sehen mehr als zwei. Der Synergie­effekt des Einzelnen wirkt wie ein Puzzle, wo jeder mit einem Baustein zum Ergebnis beiträgt. Gegenseitige Hilfe, koordiniertes Zusammenwirken und gegenseitige Abstimmung und Anpassung gehören zu den Pluspunkten. Es ist wie beim Joggen – in der Gruppe läuft es sich besser, aber es gibt auch „Solo-Jogger“, die immer nur alleine unterwegs sind und eine gute Zeit laufen. 

Der Wirkungsgrad eines Teams wird von der Gruppengröße abhängig sein. Erfolg lässt sich in Gruppen erreichen, mit einer Größenordnung von zwei bis fünf Mitarbeitern. Größere Gruppen eignen sich nur für entsprechend große Projekte mit langer Laufzeit. Bei Detailarbeiten stehen sich zwei oder mehr Mitarbeiter vor Ort im Weg, treten sich auf die Füße.  

Checkliste: Erfolgreich im Team                 

⇥Ja / Nein
Hat das Team eine arbeitsfähige Größe?                                   ⇥
Sind alle Mitarbeiter freiwillig dabei?                                          ⇥
Ergänzen sich die Kompetenzen der Mitarbeiter?                    ⇥
Ist die Aufgabenverteilung geklärt?                                            ⇥
Werden die Ziele gemeinsam festgelegt?                                   ⇥
Werden Konflikte erkannt und sofort erledigt?                         ⇥
Sind teamorientierte Verhaltensweisen bekannt?                     ⇥
Leben Sie Ihren Mitarbeitern den Teamgeist vor?                    ⇥
Vermeiden Sie den Wechsel der Teammitglieder?                    ⇥


Je mehr Sie „Ja“ ankreuzen, desto besser, vor allem bei den ersten fünf Punkten.

Welche Nachteile bringt Teamwork?

Sie ist zeitaufwendig und schwerfällig;

sie verführt, sich mit seinen Schwächen hinter der Gruppe zu verstecken;

sie schränkt Selbstverwirklichung ein;

  sie  vernebelt die Eigenleistung;

sie führt zu Konflikten mit schwierigen Kollegen;

  sie bringt Mitarbeiter zusammen, die nicht zusammenpassen;

sie macht extrem abhängig von anderen und

sie mindert das Verantwortungsbewusstsein des Einzelnen.

Die Spielregeln im Team

1)  Die Gemeinschaft der Mitglieder trägt die Verantwortung für das Ergebnis.

2)  Jeder erkennt jeden als vollwertiges Gruppenmitglied an.

3)  Die Kooperationsbereitschaft des Einzelnen steht im Mittelpunkt.

4)  Das Team repräsentiert sich nach außen als Gesamtheit.

5)  Der vollständige Informationsaustausch muss gewährleistet sein.

6)  Die Motivation des Einzelnen muss auch durch die Gruppe erhalten bleiben.

7)  Der Dienstweg des Einzelnen entfällt zugunsten derAbsprachen im Team.

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