Dr.-Ing. Matthias Stripf übernimmt Stiftungsprofessur in Karlsruhe


Zum 1. September 2012 wird Dr.-Ing. Matthias Stripf eine W3-Stiftungsprofessur „Kälte-, Klima- und Umwelttechnik mit dem Schwerpunkt Energieeffizienz“ an der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft antreten. Die Finanzierung der Professur erfolgt im Rahmen eines Stiftungsvertrags zwischen der Steinbeis-Stiftung für Wirtschaftsförderung, der Stiftung „Verbund der Stifter“ an der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft und der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft.
 
Die Tätigkeit umfasst Aktivitäten in Lehre und Forschung auf dem Gebiet „Energieeffiziente Systeme". Die Professur stellt eine Kernkompetenz der Studienrichtung „Kälte-, Klima- und Umwelttechnik“ dar und gibt dem Studiengang Maschinenbau ein besonderes Profil. Insbesondere sollen durch die Berufung von Matthias Stripf die neuen Masterstudiengänge der Fakultät für die Studierenden noch attraktiver gestaltet werden. Im Bereich der Forschung wird Matthias Stripf das Team des Instituts für Kälte-, Klima- und Umwelttechnik (IKKU) mit den Professoren Michael Arnemann (Klima- und Kältetechnik), Marco Braun (dynamische Simulation), Jan Hoinkis (Umwelttechnik), Michael Kauffeld (Kältetechnik), Maurice Kettner (Blockheizkraftwerke) und Matthäus Wollfarth (Fahrzeugklimaanlagen) verstärken.
 
Matthias Stripf hat nach seiner Schulausbildung ein Industriepraktikum bei der Fa. Siemens in den USA absolviert, während dessen er zeitgleich Kurse im Fach Informatik an der dortigen Universität belegt hatte. Im Verlauf seines Studiums an der Universität Karlsruhe (heute Karlsruher Institut für Technologie – KIT) hat er dann ein weiteres Jahr in den USA studiert. Die gewählten Schwerpunkte Mikrosystemtechnik, Gas- und Dampfturbinen sind von aktuellem Interesse, anspruchsvoll und lassen bereits ein vielseitiges Interesse erahnen. Auch das Thema seiner mit Auszeichnung bestandenen Diplomarbeit „Implementierung eines 3D-Navier-Stokes-Lösers auf Basis eines Kontrollvolumen-Finite-Elemente-Verfahrens“ war anspruchsvoll.
 
Matthias Stripf war nach seinem Studium sechs Jahre am Institut für Thermische Strömungsmaschinen der Universität Karlsruhe beschäftigt. Er hat in dieser Zeit nicht nur Forschungsvorhaben bearbeitet, die dann in seine ebenfalls mit Auszeichnung abgeschlossene Promotion "Einfluss der Oberflächenrauhigkeit auf die transitionale Grenzschicht an Gasturbinenschaufeln" mündeten, sondern er hat auch weitreichende Verantwortung bei der Koordination von Institutsarbeiten des mit fast 100 Mitarbeitern relativ großen Instituts übertragen bekommen. Er hat im Bereich der Turbomaschinen geforscht und dazu erfolgreich auch einen Miniatur-Schubspannungssensor entwickelt.
 
In den vier Jahren seit seiner Promotion im November 2007 war Matthias Stripf zunächst bei der Behr GmbH & Co.KG und später, im Rahmen einer Kooperation zwischen Mahle und Behr, bei der Mahle GmbH beschäftigt. Behr ist vor allem bekannt als international agierender Zulieferer im Segment Heizung, Klimatisierung und Thermomanagement für die Automobilindustrie. Behr ist hier eines der technologisch führenden Unternehmen. Matthias Stripf hat bei Behr in der relativ kurzen Zeit bereits verschiedene Aufgaben übernommen. Die Aufgaben lassen alle erkennen, dass in ihn hohe Erwartungen gesetzt wurden und dass ihm im hohen Maß Vertrauen entgegen gebracht wurde. Es handelt sich u.a. um Aufgaben im Bereich der Elektromobilität, wo der Batteriekühlung sowie der effizienten Kabinenklimatisierung und -Beheizung eine erhebliche strategische Bedeutung zukommt.
 
Matthias Stripf hat den in ihn gesetzten Erwartungen voll entsprochen, denn er wurde ausgewählt um als Assistent der Geschäftsführung direkten Einblick in die strategischen Entscheidungen der Firma zu bekommen. Dieses betrifft nicht nur die Technologiebewertungen und die entsprechende Ausrichtung der Firma, sondern auch den besonders sensiblen Bereich der Acquisitions and Mergers. Bis zu seiner Berufung an die Hochschule Karlsruhe leitete er zwei Zukunftsprojekte in denen die Technologien zur Batteriekühlung und das für Behr und Mahle neue Segment der Wärmepumpen für Wohngebäude entwickelt und industrialisiert werden sollen.
 
Neben seiner Tätigkeit bei Behr hat Herr Dr. Stripf in der Lehre als nebenberuflicher Dozent für Thermodynamik gearbeitet und so die Erfahrungen, die er am Institut für Thermische Turbomaschinen der Universität Karlsruhe in der Lehre gemacht hat, erweitern können.
 


Sowohl an der Universität Karlsruhe als auch bei Behr und Mahle hat Matthias Stripf in gemeinsamen Projekten mit Kunden gearbeitet, was erfahrungsgemäß einen intensiven Austausch und enge Kooperation erfordert. Eine hervorragende Voraussetzung zum Akquirieren und zum Durchführen von Forschungsprojekten sowie zur wissenschaftlichen Kooperation an der Hochschule Karlsruhe. Herr Dr. Stripf bringt eine hohe fachliche Kompetenz ein, mit der es ihm leicht fallen wird, fachlich zu überzeugen, sowie neue Ideen und Lösungsansätze zu kreieren.
 
Seine vierjährige Industrieerfahrung in verantwortungsvollen Positionen lässt eine entsprechende, für die Arbeit an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften erforderliche industrielle Sichtweise erwarten. Die Hochschule Karlsruhe geht davon aus, dass Herr Dr. Stripf die Bereiche Technologietransfer, Dienstleistung und Projekte insbesondere mit kleinen und mittelständischen Unternehmen basierend auf seinen fachlichen Kompetenzen und seinen Erfahrungen ausbauen wird. Matthias Stripf wird mit seinen Kenntnissen und Erfahrungen den Schwerpunkt Energieeffizienz in der Kälte-, Klima- und Umwelttechnik in Forschung und Lehre ausbauen können. Die tiefgehenden fachlichen Kompetenzen im Bereich der Turbomaschinen und Strömungssimulation, die Matthias Stripf mitbringt, werden bisher am Institut für Kälte-, Klima- und Umwelttechnik nicht abgedeckt. Er stellt somit eine unmittelbare Bereicherung dar. Von Bedeutung ist dieses vor dem Hintergrund, dass sich neue umweltschonende Technologien auf Turbomaschinen abstützen. Seine Kenntnisse im Bereich der Elektromobilität sind ebenfalls außerordentlich zeitgemäß und öffnen dem Institut weitergehende Arbeiten in den mobilen Anwendungen insbesondere im Zusammenhang mit dem neuen Master-Studiengang „Effiziente Mobilität“. Erfreulich sind außerdem seine Arbeiten an Adsorptionswärmepumpen, welche am IKKU neue Impulse setzen werden.
 
Matthias Stripf ist eine fachlich hoch qualifizierte Persönlichkeit mit interessanten Erfahrungen. Er wird das IKKU In wichtigen Bereichen erweitern und stärken. Er bringt internationale Erfahrung, Industrieerfahrung und auch schon gewisse Erfahrungen in der Lehre mit ein. Daneben zeichnet ihn eine hohe soziale Kompetenz aus, welche ergänzt wird durch seine Leitungserfahrung. Matthias Stripf kann auch die sehr guten Kontakte der Fakultät für Maschinenbau und Mechatronik zu ihren spanischen Partner-Hochschulen stärken – er spricht dank seiner spanischen Frau sehr gut spanisch. An der spanischen Atlantikküste kann er dann auch seiner großen Leidenschaft dem Wind- und Kitesurfen frönen. Wir wünschen Matthias Stripf einen erfolgreichen Start in seine professorale Laufbahn.
 
Ein Festakt mit Fachvorträgen aufgrund der Stiftungsprofessur wird am Freitag, den 12. Oktober 2012 an der Hochschule Karlsruhe stattfinden. Weitere Informationen hierzu sind im Sekretariat der Fakultät für Maschinenbau und Mechatronik an der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft, unter erhältlich.

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