EU entscheidet über Senkung des Strom-verbrauchs bei Ventilatoren
Die Europäische Union hat sich mit Verabschiedung des Kyoto-Protokolls dazu verpflichtet die CO2 -Emissionen bis 2020 um mindestens 20 % zu reduzieren. Eine Maßnahme dies zu erreichen ist die seit 2005 gültige Ökodesign-Richtlinie. Im Rahmen dieser Richtlinie werden Einsparpotentiale energierelevanter Produkte untersucht und gegebenenfalls Mindestanforderungen festgeschrieben.
Erste Umsetzungsmaßnahmen konnten bereits in der, auch als EuP-Direktive (Energy-Using-Product-Directive) bezeichneten, Ökodesign-Richtlinie für Glühlampen, Pumpen sowie der Funktion „Stand-by“ verabschiedet werden. Aktuell steht die Festlegung von Mindestanforderungen beim Stromverbrauch von Ventilatoren an. Das Fraunhofer Institut in Karlsruhe erarbeitete hierzu Grenzwerte, über deren Festschreibung aller Voraussicht nach, noch in diesem Jahr im EU Parlament entschieden wird.
„Wir plädieren für hoch angesetzte Grenzwerte, weil deren Einhaltung zu einer deutlichen Energieeinsparung führt und damit ein erheblicher Beitrag zur Erreichung der weltweiten Klimaziele geleistet wird“, so Hans-Jochen Beilke, Vorsitzender der Geschäftsführung der ebm-papst Gruppe (www.ebmpapst.com). „Für die Ventilatorhersteller würde eine Festlegung hoher Mindestanforderungen zwar enorme Anstrengungen mit sich bringen, jedoch sind ebm-papst und vermutlich auch andere Marktteilnehmer durchaus in der Lage dies zu stemmen“, so Beilke.
Laut einer Studie des Fraunhofer Instituts werden allein in den 15 größten europäischen Ländern rund zehn Großkraftwerke benötigt, um Energie für den Betrieb von Ventilatoren zu erzeugen.
„Darüber hinaus kann durch die ebenfalls in der Richtlinie vorgesehene Förderung von Technologien zur Drehzahlsteuerungen weiteres Einsparpotential erreicht werden. Die bekanntesten Technologien sind zum Beispiel die Frequenzumrichtung oder die noch effizienter arbeitende EC-Technologie“, weiß Uwe Sigloch, Marktmanager bei ebm-papst in Mulfingen.
„Die Ventilatoren mit EC-Technologie, wie sie bereits seit Jahren durch ebm-papst angeboten werden, erreichen die höchsten Wirkungsgrade und erfüllen bereits heute die Wirkungsgrad-Anforderungen der Zukunft. Die Richtlinie erreicht darüber hinaus, dass die energiefressenden Produkte, u.a. auch jene, die aus Drittländern eingeführt werden, nicht mehr in Verkehr gebracht werden dürfen“ so Sigloch.
Sigloch stellt weiter fest, dass die Bereitschaft der Kunden, energiesparende höherpreisige Produkte zu kaufen, deutlich gestiegen ist. „Dies liegt mitunter daran“, so Sigloch“, dass die Kosten für Energie kontinuierlich steigen und unsere Kunden mittlerweile den Energieverbrauch während der Lebensdauer in die Kostenbetrachtung einbeziehen.“ Neben der Senkung der Betriebskosten sind Ventilatoren neuer Generation leichter regelbar, erheblich leiser und zuverlässiger als herkömmliche Lösungen.
Eine mutige Umsetzung von hoch angesiedelten Grenzwerten bewertet Unternehmenschef Beilke als entscheidend für die Sicherung von hochqualifizierten Arbeitsplätzen in Europa. „Durch die Konzentration auf energieeffiziente Produkte würde der Produktionsverlagerungsdruck weniger stark und qualifizierte Arbeitsplätze könnten in Europa verbleiben“, so Beilke.