5 Nominierte für den Hermes Award 2010
Unter rund 50 Bewerbungen hat eine unabhängige Jury fünf Unternehmen für den Hermes Award 2010 nominiert. Die Auszeichnung ist einer der renommiertesten internationalen Technik-Preise. Er wird auf der Eröffnungsfeier der Hannover Messe 2010 am 18. April übergeben. Überreicht wird der mit 100000 € dotierte Hermes Award von der Schirmherrin und Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan, im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi sowie dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff.
Für den Preis der wurden folgende Unternehmen nominiert (Auflistung in alphabetischer Reihenfolge):
attocube systems, München:
Die Miniaturisierung von Elektronik- und Halbleiter-Komponenten sowie Nano-Techniken verlangen nach verbesserten Mess-, Analyse- und damit auch Positionier-Systemen. attocube systems wurde für ein Nano-Positioniersystem nominiert. Basis ist ein neuer Stellmotor, der das genaue Positionieren auch unter widrigen Bedingungen ermöglicht.
ebm-papst, Mulfingen: Bei dem nominierten Produkt „RadiCal“ handelt es sich um einen energieeffizienten Ventilator für Luft- und Klimatechnik. Das Ventilator-Rad besteht aus einem Metall-Kunststoff-Verbund. Es ist strömungstechnisch optimiert, hat daher einen sehr guten Wirkungsgrad und ist besonders leise. Der Antriebsmotor ist kompakt, effizient und gibt nur wenig Wärme ab. Dadurch kann der Energieverbrauch bei Geräuschverringerung um bis zu 50 % gesenkt werden.
LPKF Laser & Electronics AG, Hannover:
Das Lasersystem Fusion3D ermöglicht die Modifizierung extrem komplexer Kunststoffbauteile. Ein Laserstrahl schreibt die elektronischen Leiterstrukturen direkt auf das dreidimensionale Bauteil. So wird ein hochwertiger Schaltungsträger aus einem einfachen Kunststoff-Bauteil wie einem Motorrad-Griff oder einer Handy-Antenne.
Proton Motor Fuel Cell, Puchheim:
Es handelt es sich um einen Stadtbus, der emissionsfrei von regenerativ erzeugtem Wasserstoff angetrieben wird. Genutzt werden Brennstoffzellen, Batterien und Super-Kondensatoren. Die Technik schöpft die Vorteile des elektrischen Antriebs voll aus, speichert die Bremsenergie und ermöglicht so eine Energie-Einsparung von mehr als 50 % gegenüber konventionellen Diesel-Bussen.
Rittal GmbH & Co. KG, Herborn:
Die Brennstoffzellen mit dem Namen „RiCellFlex“ sind gleichzeitig Notstrom-Anlage und Energie-Speicher. Durch die Verknüpfung mit einem Stromnetz kann die gespeicherte Energie zur Abdeckung von Lastspitzen bereitgestellt werden. Wie dies bei „SmartGrids“ geplant ist. Damit wird erstmals die wirtschaftliche Verwendung bisher ungenutzter Speicher in Notstrom-Anlagen ermöglicht.
Stimmen zur Nominierung:
Jury-Vorsitzender Prof. Dr. Wolfgang Wahlster, Vorsitzender der Geschäftsführung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI):
„Die hohe Qualität der diesjährigen Einreichungen zeigt, dass die Innovationskraft der Unternehmen ungebrochen ist. Gerade in Krisenzeiten setzen Firmen auf Forschung und Entwicklung. Die fünf für den Hermes Award nominierten Unternehmen beweisen, dass Innovationen auch durch die neuartige Kombination etablierter Technologien entstehen können.
Hans-Jochen Beilke, Vorsitzender der Geschäftsführung der ebm-papst Gruppe:
„Wir sind stolz, zu den ausgewählten Unternehmen für den Hermes Award zu gehören“, so Beilke. „Es war richtig, unsere Ausgaben für Forschung und Entwicklung auch im Krisenjahr in Höhe von 54 Mio. € konstant beizubehalten.“
Martin Roßmann, Hauptabteilungsleiter Forschung und Entwicklung bei Rittal:
"Das neue Brennstoffzellensystem setzt Maßstäbe im internationalen Vergleich – ein klarer Beweis für die Innovationskraft der Deutschen Industrie.“