Intelligente Pumpensysteme in der Kälte- und Klimatechnik
Mit modernen iSolutions Kosten und Energie einsparen
Pumpen sind längst nicht mehr nur wichtiges Handwerkszeug für den Heizungsbauer. Auch bei der Klimatisierung und bei der Kühlung von Produkten sind Pumpen ein wichtiger Teil des Gesamtsystems – und des Energieverbrauchs. Ferner sind mit der steigenden Zahl an Propan-Anlagen im Bereich des Lebensmittelhandels zunehmend wasserbasierte Systeme gefragt. Bei der energetischen Optimierung solcher Anlagen spielen folglich auch die Pumpen eine wichtige Rolle. Grundfos bietet mit seinen iSolutions Möglichkeiten zur intelligenten Steuerung und Optimierung von Wassersystemen. Die KKA führte daher ein Hintergrundgespräch mit Thomas Gierlich, Senior Sales Developer CBS-DACH zum Thema iSolutions für Kühl- und Klimasysteme.
KKA: Auf Ihrer Internetseite fassen Sie „iSolutions“ mit den Worten „Pump – Cloud – Services“ zusammen. Können Sie etwas näher ausführen, was dahintersteckt?
Gierlich: Mit unseren iSolutions nehmen wir das Gesamtsystem in den Fokus und blicken über die einzelnen Komponenten der Gebäudetechnik hinaus. Der Dreiklang „Pump – Cloud – Services“ macht bereits deutlich, dass es sich bei unseren iSolutions nicht nur um intelligente Pumpen handelt. Hinter dem Begriff verbergen sich außerdem eine Cloud-Verbindung und eine Reihe weiterer digitaler Dienstleistungen. Durch diese Kombination effizienter Lösungen erreichen wir ein hohes Leistungsniveau, das den Fachleuten in der Praxis wertvolle Zeit zurückgibt. Unser Anspruch an intelligente, vernetzte Lösungen ist grundsätzlich, dass sie dabei helfen, die jeweiligen Systemanforderungen zu verstehen. Ein weiteres Ziel ist die Einsparung von Wasser und Energie. Im Idealfall helfen sie auch dabei die Betriebssicherheit zu maximieren. Leider sind die zur Verfügung gestellten Daten in den meisten Fällen sehr komplex, so dass es in der Praxis schwierig sein kann, aus ihnen Maßnahmen abzuleiten, um das volle Potenzial einer Anlage auszuschöpfen. Mit unseren iSolutions bieten wir einen völlig neuen Ansatz, da bei uns die konkreten Erkenntnisse im Mittelpunkt stehen.
Unser Ziel ist es, einen intelligenten und einfachen Zugang zur Konnektivität zu ermöglichen. Das heißt zum Beispiel, dass unsere intelligenten Pumpen je nach Bedarf der Anlage auch autonom laufen können. Da die einzelnen Pumpen auch untereinander vernetzt sind, kann gleichzeitig die Gesamtleistung des Systems optimiert werden – sei es durch intelligente Motorfunktionen oder durch intelligente Pumpenkomponenten – wie Steuerungen, Antriebe und Sensoren. Mit Hilfe der Cloud können zudem alle erfassten Daten an einem einzigen Ort gespeichert werden. Die Ergebnisse werden dann in einem übersichtlichen Dashboard dargestellt, das sowohl auf dem PC als auch auf dem Tablet oder bequem unterwegs auf dem Smartphone abgerufen werden kann.
Die iSolutions sind auch deshalb so praktisch, weil sie individualisierbar sind. Jeder Nutzer kann aus mehreren Optionen auswählen und die Funktionen an seinen persönlichen Bedarf anpassen. So lassen sich beispielsweise Einstellungen bequem aus der Ferne anpassen, Ausfälle durch vorausschauende Wartung verhindern oder Verlaufsdaten abrufen. Dadurch können Trends erkannt und wichtige Einstellungen, wie beispielsweise die Temperatur der Lager, im Blick behalten werden. Im Problemfall können durch das System sogar Warnungen abgesetzt werden, damit entsprechend schnell wirksame Maßnahmen eingeleitet werden können. Außerdem können mit Hilfe der iSolutions Analysen durchgeführt und Einstellungen verbessert werden bis hin zur Erneuerung von Systemkomponenten. Mit all diesen Maßnahmen lässt sich der tägliche Arbeitsablauf daher deutlich verbessern.
KKA: In der Kälte- und Klimatechnik gibt es ebenfalls zahlreiche Cloud-Lösungen zur Systemüberwachung und -steuerung – von der einfachen Alarmierung über energetische Analysen und Trends bis hin zur vorausschauenden Wartung. Welche Möglichkeiten zum Datenaustausch mit anderen Systemen gibt es?
Gierlich: Unsere iSolutions umfassen Plug-and-Play-Lösungen mit Kommunikationsmodulen, die 95 Prozent aller branchenüblichen Kommunikationsschnittstellen abdecken. Dank leicht zugänglicher und interoperabler Datenprotokolle ist eine Verbindung zu fast allen verfügbaren Überwachungssystemen möglich.
KKA: Sie sprechen auch von einem ganzheitlichen Ansatz, also davon, dass mit iSolutions das gesamte System betrachtet wird. Wird hierbei nur der Wasserkreislauf betrachtet oder ist auch eine Verzahnung mit Kälte- und Klimaanlagen möglich?
Gierlich: Die iSolutions können in sehr vielen Bereichen verwendet werden – von kommerziellen Gebäuden bis hin zur Industrie. Wir bieten deshalb auch einige Lösungen an, die speziell für die Nutzung in der Kälte- und Klimaanlagentechnik vorgesehen sind. Aus langjähriger Erfahrung wissen wir, dass präzise gesteuerte Kühlsysteme von höchster Bedeutung für die Aufrechterhaltung des richtigen Innenraumklimas sind. Doch um diese Präzision zu erreichen, ist hochentwickelte Technologie zur Leistungsüberwachung notwendig. Mit Hilfe von drehzahlvariablen Pumpen können kritische Systemparameter überwacht und entsprechend angepasst werden. So können maximale Effizienz und ein minimaler Energieverbrauch gewährleistet werden. Auf diese Weise können wir nicht nur sicherstellen, dass sich die Kühlleistung verbessert und das Nebenstromrisiko reduziert, sondern auch dass sich die Systemleistung steigert. Das gelingt durch vielfältige Regelungsmodi, wie z.B. Konstantdruckregelung.
KKA: Welche Anwendungsmöglichkeiten sehen Sie im Kälte-Klima-Bereich? Können Sie Beispiele nennen?
Gierlich: Momentan bieten wir für den Kälte-Klima-Bereich zwei verschiedene iSolutions an. Eine dieser Lösungen ist die hocheffiziente „Magna3“ Nassläufer-Umwälzpumpe, die für große Gewerbe- und Geschossbauten sowie öffentliche Einrichtungen wie z.B. Krankenhäuser und Schulen bestimmt ist. Sie sorgt für ideale Bedingungen in Innenräumen und damit auch für eine optimierte Energiebilanz. Bestandteil der „Magna3“ Pumpe sind intelligente Funktionen wie „Autoadapt“ und „Flowadapt“. Damit wird automatisch die optimale Pumpeneinstellung ausgewählt, sodass die Anlage immer den bestmöglichen Komfort bei höchster Effizienz liefert. Im Fall einer Wartung liefert die über die App protokollierte Pumpen-Historie zudem wertvolle und zeitsparende Informationen. Die Daten geben gleichzeitig auch Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit der Gesamtanlage, sodass die „Magna3“ zusammen mit der App „Grundfos GO“ einen Indikator für optimale Anlagenperformance liefert.
Die zweite Lösung für den Klima-/Kältebereich sind unsere TPE-Pumpen. Sie kommen typischer Weise bei großen Leistungsanforderungen zum Einsatz beispielsweise in Heizungsanlagen, in der Fernwärmetechnik, in Kälte- und Klimakreisläufen sowie industriellen Umwälzsystemen. Sie können Heiz- oder Kühlwasser bis zu einer Fördermenge von 1100 m³/h effizient fördern. Die Trockenläuferpumpen sind in Blockausführung gefertigt und weit weniger empfindlich gegenüber Verunreinigungen im Fördermedium als Nassläufer-Umwälzpumpen. TPE-Pumpen fördern nicht einfach Medium von A nach B; vielmehr handelt es sich bei diesen Pumpen um Systemlösungen, die anspruchsvolle und komplexe Förderaufgaben mit minimalem Energieaufwand erreichen – und zwar mit intelligenten Regelungen, optimierten Algorithmen und zahlreichen weiteren Funktionen. Auch das Einfrieren von Klima- und Kühlanlagen kann durch TPE-Pumpen verhindert werden. Kühlanlagen mit variablem Primärvolumenstrom sind in dieser Hinsicht am besten geeignet. Um jedoch ein Einfrieren der Kälteanlage zu vermeiden, muss ein Mindestdurchfluss durch die Kälteanlage aufrechterhalten werden. Zudem muss die Anlage schnell heruntergefahren werden können. Der Mindestdurchfluss kann durch eine präzise Steuerung der leistungsgeregelten Kompressoren, Pumpen und Lüfter erreicht werden. Außerdem ist eine ausreichend dimensionierte Bypassleitung vorzusehen. Wenn Sie das herkömmlich eingesetzte Bypassventil durch eine TPE3-Pumpe von Grundfos ersetzen, kann der Aufbau der Anlage vereinfacht und gleichzeitig ein Mindestdurchfluss durch die Kälteanlage sichergestellt werden.
KKA: Im Bereich des Lebensmittelhandels sind mit der steigenden Zahl an Propan-Anlagen zunehmend auch wasserbasierte Systeme gefragt. Wie aktiv ist Grundfos in diesem Sektor?
Gierlich: Wir haben auch für den Lebensmittelhandel einige Lösungen parat. Dazu zählt ebenfalls die „Magna3“ Umwälzpumpe, welche die Wassertemperatur auf bis zu -10°C reduzieren kann. Ebenfalls von Vorteil ist, dass sie eine integrierte elektronische Inbetriebnahme ermöglicht. Das bedeutet, dass die gewünschte Durchflussmenge automatisch eingestellt werden kann, ohne dass sich davon Abweichungen ergeben. Außerdem beinhaltet das System eine integrierte Energieerfassung, mit der der Energieverbrauch im gesamten Gebäude erfasst und überwacht werden kann. Mit wasserbasierten Systemen lässt sich im direkten Vergleich zudem eine wesentlich geringere Geräuschbelastung erreichen.
KKA: Was ist in der Praxis vom Planer und Installateur zu berücksichtigen? Wie kann der Handwerker iSolutions nutzen?
Gierlich: Der Weltmarkt verändert sich. Es geht weg von einzelnen Pumpen und hin zu umfassenden Lösungen. Konnektivität, Kommunikation und Digitalisierung sind in der Praxis in allen Industriebereichen stark gefragt. Um zukunftsfähige Lösungen anzubieten, berücksichtigen wir diese Aspekte bei allem, was wir tun.
Ganz konkret ist es unser Ziel programmierte Lösungen anzubieten, die sich perfekt in bestehende Prozesse einfügen und dabei nicht nur die Installationszeit drastisch verkürzen, sondern auch die Benutzerfreundlichkeit erhöhen. Die Konnektivität der Grundfos-Lösungen bedeutet für Planer und Installateure außerdem, dass Zubehör nicht mehr separat gekauft werden muss, um Anlagen zu optimieren. Stattdessen ist alles in eine Anlage integriert. Ein weiterer Vorteil für Fachkräfte ist, dass sie bei Grundfos alle Produkte und Services aus einer Hand erhalten. Das vereinfacht nicht nur die Installation, sondern auch die Wartung.
KKA: Herzlichen Dank für das Gespräch.