20 Jahre unabhängige Forschung
Im Dezember 2010 beging das Institut für Luft- und Kältetechnik Dresden (ILK, www.ilkdresden.de) (Bild 1) das 20-jährige Firmenjubiläum als unabhängiges Forschungsunternehmen. Seit 1990 arbeitet das ILK als privates Unternehmen. Forschung, Entwicklung, zahlreiche kommerzielle Dienstleistungen sowie Anlagenbau in einem breiten Feld von Technologien und Wissenschaftsgebieten sind die Markenzeichen des Dresdner Unternehmens. Mit einem interdisziplinären Team von 130 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 10 Mio. € ist das ILK eines der größten privatwirtschaftlichen Forschungsunternehmen.
Die Unternehmensphilosophie des ILK basiert auf einem breiten Leistungsangebot und auf der Integration unterschiedlicher Fachgebiete. Die branchenübergreifende Leistungsbreite und Kompetenz des ILK sind ein besonderes Markenzeichen und umfasst Technologiebereiche wie Kryotechnik und Tieftemperaturpyhsik, Kälte- und Wärmepumpentechnik, Wärme- und Stoffübertragung, Strömungstechnik und Akustik, Solarenergienutzung, MSR-Technik und Elektronikkomponenten.
Die von Prof. Petzold (dem Nestor der Bauklimatik) und Prof. Heinrich geprägte Forschungsphilosophie ist der Ausgangspunkt für das 1964 gegründete, eigenständige industrienahe Institut ILK. Diese Forschungsphilosophie beinhaltet sowohl die interne und bereichsübergreifende Zusammenarbeit der Fachdisziplinen Lüftungs- und Klimatechnik, Entstaubungstechnik, Kälte- und Kryotechnik, Grundlagenforschung und Konstruktion in der angewandten Forschung als auch die enge Kooperation mit Hochschulen und Industrie.
1980 ging die Eigenständigkeit durch die Integration als Stammbetrieb für Forschung und Technik in das Kombinat ILKA Luft- und Kältetechnik verloren. Die Eigenständigkeit konnte 1990 durch die Gründung der ILK GmbH dank des Engagements sowohl des ehemaligen Institutsdirektors Prof. Heinrich und leitender Mitarbeiter als auch des von Prof. Steimle initiierten Kuratoriums aus Vertretern der Klima- und Kältebranche wiedererlangt werden (Bild 2). Mit 120 engagierten und hochqualifizierten Mitarbeitern gelang es der neuen Institutsleitung, das ILK Anfang der 90er Jahre in der bestehenden Forschungslandschaft schnell zu etablieren und die Leistungsfähigkeit zu dokumentieren.
Der „Verein zur Förderung der Luft- und Kältetechnik e. V.“, zu dessen erstem Vorsitzenden Prof. Steimle gewählt wurde, übernahm 1992 die Gesellschaftsanteile der Firma ILK. Das ILK-Unternehmen wurde dabei in „Institut für Luft- und Kältetechnik gemeinnützige Gesellschaft mbH“ umbenannt. Dieser gemeinnützige Förderverein ist der Garant für die Neutralität der ILK-Gesellschaft im Sinne der Firmen- und Branchenunabhängigkeit.
Das ILK wird seit August 2000 von Dr. rer. nat. habil. Ralf Herzog (Institutsleiter und alleiniger Geschäftsführer) und von Prof. Dr.-Ing. Uwe Franzke (stellvertretender Institutsleiter und Prokurist) geführt. Das neu entwickelte Unternehmenskonzept, das insbesondere auf marktorientierte Forschung und Entwicklung, verstärkte FuE-Dienstleistungen sowie auf innovative Planungsleistungen und auf die Entwicklung/Herstellung von Prototypanlagen und Prüfeinrichtungen ausgerichtet ist, führte schon im Jahr 2005 zu einer Umsatzsteigerung von ca. 70 % gegenüber dem Jahr 1999 im kommerziellen Auftragsbereich. Im Jahr 2009 wurden 624 freifinanzierte Aufträge im ILK realisiert und gleichzeitig 70 Forschungsvorhaben als Einzelvorhaben sowie im Verbund mit Unternehmen bearbeitet. Der Gesamtumsatz stieg auf ca. 10 Mio. €. Das ILK umfasst gegenwärtig fünf Hauptbereiche mit den unterschiedlichen Technologien Kryotechnik und Tieftemperaturphysik, Kälte- und Wärmepumpentechnik, Luft- und Klimatechnik, Angewandte Neue Technologien und Angewandte Energietechnik.
In den letzten Jahren wurden zahlreiche neue Forschungsrichtungen am ILK aufgenommen, wie z. B.:
› Solare Klimatisierung,
› Meerwasserentsalzung,
› 3. Generation Wasser als Kältemittel,
› Vakuumeiserzeugung
› Wärme-Kraft-Anlagen/Pulse Tube Basis,
› Flüssigsorption / Kühldecken.
Das ILK Dresden (nach ISO 9001 zertifiziert) verfügt über eine experimentelle Versuchsfläche von 3000 m2 mit ca. 60 Versuchsanlagen und Testeinrichtungen sowie 25 wissenschaftliche Untersuchungslabore.
Das ILK ist sich seiner Verantwortung für Ausbildung und Qualifizierung im Rahmen der Kooperation mit Universitäten und Fachhochschulenbewusst, indem es jährlich bis zu 40 Praktikanten und Diplomanden die Möglichkeit zur wissenschaftlichen Arbeit und der Anwendung des erworbenen Wissens in der Praxis gibt. Herausragende Leistungen werden seit 2004 jährlich mit dem mit 2000 € dotierten Förderpreis des Vereins zur Förderung der Luft- und Kältetechnik honoriert.
Prof. Dr.-Ing. Achim Trogisch