Angenehmer Aufenthalt durch Kaltwasser-Klimasystem

Klimatisierung der Kinosäle der Filmwelt Lippe

In den Kinosälen der Filmwelt Lippe genießen die Besucher frische Luft, selbst wenn auf der Leinwand Action angesagt ist. Dies gelingt durch die Klimatisierung mit einem Kaltwasser-Klimasystem.

Sechs Kinosäle mit mehr als 1000 Plätzen, Gastronomie sowie ein Open-Air-Bereich gehören zur Filmwelt Lippe. Die modernen Räumlichkeiten werden nicht nur bei Bedarf geheizt, sondern auch gekühlt. Je nach Besuchermenge wird von den Personen in einen Kinosaal entsprechend viel Wärme eingetragen. Steigen zudem die Außentemperaturen, kann es schnell zu warm werden. Um immer ein angenehmes Raumklima während der Filmvorführungen zu gewährleisten, ließ man für die Säle ein Kaltwasser-Klimasystem installieren. Ein lokales Installationsunternehmen der Gebäudetechnik wurde mit der Umsetzung betraut.

Davor stand jedoch die Planung und Ermittlung der Kühllast, was vom ausführenden Lüftungsbauer durchgeführt wurde. Zunächst hat er die Lüftungsanlage inklusive des vorher ausgelegten Luft-Wasser-Wärmetauschers verbaut. Diese Daten dienten dann als Grundlage, um ein für die Anwendung passendes Gerät auszuwählen.

Angepasste Leistung

Zum Einsatz kam ein Kaltwasser-Erzeuger aus der Remko-Serie „KWG“ mit 93 kW Kühlleistung. Dabei wählten die Verantwortlichen die Ausführung „SP“ – dieses Kürzel steht für Speicher und Pumpe. Bei den „KWG“ handelt es sich um kompakte und geräuscharme Geräte, die mit Luftkühlung arbeiten. Dabei laufen sie äußerst wirtschaftlich, denn sie verfügen über eine zwei- bis sechsstufige Leistungsregelung. Auf diese Weise wird die Kühlleistung optimal an den aktuellen Bedarf angepasst. Allen Modellen gemeinsam ist die Medium-Austrittstemperatur von 4 bis 18 °C sowie die Betriebsgrenze von 15 bis 45 °C im Kühlbetrieb. Als Kältemittel setzt Remko R410A ein. Der „KWG 950 SP“ wird mit einem Kältekreis und drei Kompressoren ausgestattet. Der maximale Luftvolumenstrom beträgt 44.400 m³/h. Das Ausdehnungsgefäß wird mit einem Volumen von 10 l angegeben.

Die Ausführung inklusive Speicher und Pumpe ist sofort einsatzfertig. Ein Speicher wird immer dann benötigt, wenn das Rohrnetz wenig Wasservolumen beinhaltet – mit Rohrnetz ist hier der Weg vom „KWG“ zum Wärmetauscher der Lüftungsanlage gemeint. Ist der Wasserinhalt zu gering, würde das Gerät ständig takten, also an- und abschalten. Eine solche Betriebsweise entspricht nicht der gewünschten Effizienz, daher wird ein Speicher eingesetzt. Die Pumpe lässt das Wasser zirkulieren und versorgt so den Wärmetauscher der Lüftungsanlage mit Wasser. Die Vorteile des Systems liegen darin, dass alles in einem Gerät verbaut ist und keine separate Installation von Speicher und Pumpe notwendig wird. Das spart Platz und senkt die Kosten. Auf die Anwendung abgestimmte Komponenten benötigen außerdem keine weitere Planung.

Leichte Bedienung

Die Bedienung des Kaltwasser-Erzeugers erfolgt über einen internen Regler oder komfortabel über eine Kabel-Fernbedienung. Dabei erlaubt der Regler die Eingabe der gewünschten Mediumtemperatur und aller weiteren Funktionen. Das Anzeigedisplay ist in Wert- und Funktionsanzeigen aufgeteilt. Dadurch lässt sich eine Funktionsanalyse des Gerätes sehr einfach durchführen.

Der Regler arbeitet größtenteils unabhängig zur Regelung der Lüftungsanlage. Der „KWG“ arbeitet rücklauftemperaturgeregelt – am Regler wird eine feste Temperatur eingestellt, z. B. 12 °C, welche dann vom Gerät gehalten wird. Die Pumpe sorgt dafür, dass das Wasser aus dem System ständig zirkuliert. Schaltet sich die Lüftungsanlage ein, wird die Wärme auf das Wasser übertragen und der „KWG“ schaltet die Verdichter ein, sobald die Ist-Temperatur die definierte Soll-Temperatur überschreitet. Darüber hinaus kann der externe Freigabekontakt des Kaltwasser-Erzeugers genutzt werden, um das Gerät von einer externen Regelung – in diesem Fall die Regelung der Lüftungsanlage – zu bestimmten Zeiten zu sperren, zum Beispiel in der Nacht. Das reduziert die Betriebskosten erheblich.

Gerät auf dem Dach

Der Kaltwasser-Erzeuger wird außerhalb des Gebäudes installiert. Dafür ist das Gerät werkseitig mit einer wetterfesten Hülle versehen. Das selbsttragende Gehäuse besteht aus pulverbeschichtetem Stahlblech, wobei die Paneele leicht für Wartungszwecke demontiert werden können. Durch die Abmessungen von 1954 x 1123 x 3005 mm (HxBxT) und einem Gewicht von ca. 780 kg war es erforderlich, das Gerät mit Hilfe eines Krans an den Aufstellort zu bringen. Der „KWG“ wird immer als Ganzes transportiert. Er wurde auf dem Flachdach platziert, damit die Anschlüsse an das Lüftungsgerät problemlos zu realisieren waren. In diesem Lüftungsgerät befindet sich ein Luft-Wasser-Wärmetauscher. Von dort wird die erzeugte Kühlleistung über Lüftungskanäle in die Kinosäle eingebracht. Der Aufstellort hat den Vorteil, dass eine Geräuschbelästigung der Umgebung während des Betriebs ausgeschlossen wird. Der Schalldruckpegel beträgt bei einem Abstand von 10 m Freifeld 53,7 dB(A), die Entfernung zu anderen Gebäuden ist jedoch sehr viel größer und der Schalldruckpegel damit viel geringer.

Schnelle Inbetriebnahme dank „CheckServ“

Die technische Geräteübergabe nach der Installation wurde von Remko (www.remko.de) durchgeführt. Mit dieser als „CheckServ“ bekannten Leistung hat der Handwerker die Möglichkeit, Wärme- und Klimaanlagen durch das Unternehmen bzw. seine Partner in Betrieb nehmen zu lassen. So bietet der „CheckServ“ zum Festpreis eine schnelle und kompetente Inbetriebnahme der Anlage. Auf diese Weise musste der Handwerksbetrieb selbst keine Kapazitäten binden. Sowohl für die Filmwelt Lippe als auch für den Fachhandwerker bot sich damit ein hohes Maß an Sicherheit für den Betrieb und die Qualität der Anlage.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 06/2021

Umweltschonendes Kaltwasser-Klimasystem

Projektbericht: Aufrüstung Büro- und Wohnensemble Z-UP in Stuttgart

Das zweigeteilte Gebäude, im größeren Teil mit Büros und im kleineren mit Wohnnutzung, befindet sich im City-Bereich Stuttgarts, ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs. Das liegende Z und die...

mehr
Ausgabe 03/2021

Nachträgliche Klimatisierung für ein Rheinschiff

Kombination aus VRF- und Simultan-System
Das Rheinschiff Ehrenfels wurde nachtr?glich mit einer Klimaanlage ausgestattet.

Das Rheinschiff Ehrenfels fährt drei- bis viermal am Tag für die Reederei Bingen-Rüdesheimer Fähr- und Schiffahrtsgesellschaft als Linienschiff durch das Mittelrheintal von Bingen zur Loreley und...

mehr
Ausgabe Großkälte/2021 Wolf

Wetterfeste Lüftungsanlage für Mannheimer Eventhaus

Eine kulturelle Institution ist das Capitol Mannheim. Das umgebaute Kino dient als Eventhaus für Konzerte, Comedy, Kabarett und Kunst. Wegen der Corona-Verordnungen mussten hier die Veranstaltungen...

mehr
Ausgabe 03/2018

Kaltwasser-Klimasysteme und ihre Einsatzbedingungen

Bedeutung nimmt durch F-Gase-Verordnung zu
Kaltwasser-Erzeuger mit 230 kW zur K?hlung einer Biogasanlage

Welches Raumklima wird von Menschen als angenehm empfunden? Das unterliegt zwar auch der subjektiven Wahrnehmung, wird aber vor allem von den Faktoren Lufttemperatur und relative Luftfeuchte bestimmt....

mehr
Ausgabe 02/2011 CoolEnergy

Klimatisierung der Ford Mondeo-Präsentation

Für ein dreiwöchiges Event buchte Ford Technik und Service von CoolEnergy, denn die außergewöhnliche Location – in der Flugwerft Schleißheim des Deutschen Museums – verfügt über keine eigene...

mehr