Aus Walter Meier wird Swegon

Interview mit Geschäftsführer Hans-Joachim Socher

Nach der Umfirmierung des Garchinger Unternehmens Axair in Walter Meier (Klima Deutschland) GmbH im Jahr 2008 müssen sich die Kunden fünf Jahre später wieder an einen neuen Namen gewöhnen. Grund ist die Übernahme der Klimaaktivitäten von Walter Meier in Deutschland durch das schwedische Unternehmen Swegon. Über die Hintergründe und die künftige Ausrichtung des Unternehmens sprach die KKA-Redaktion mit Geschäftsführer Hans-Joachim Socher.


KKA: Herr Socher, nach dem Verkauf der Klimaaktivitäten in Frankreich und Großbritannien trennt sich Walter Meier auch in Deutschland von diesem Geschäftsfeld. Ist das Geschäft mit der Klimatechnik damit für Walter Meier auf Dauer völlig passé?

Hans-Joachim Socher: Nicht ganz. In der Schweiz wird Walter Meier neben dem Heizungsmarkt, dem entsprechenden Service auch im Klimamarkt mit den Produkten Carrier, Stulz, Melco usw. tätig bleiben. Zudem ist man mit Condair in der Luftbefeuchtung und Verdunstungskühlung sowie mit Barcol-Air im Kühldeckengeschäft global tätig.

KKA: Walter Meier hat den Bereich der Befeuchtungslösungen in Deutschland schon Anfang 2013 in eine eigenständige Gesellschaft mit dem Namen Condair GmbH eingebracht – die Befeuchtungstechnik gehört demnach wohl nicht zur Verkaufsmasse?

Hans-Joachim Socher: So ist es. Die Befeuchtungstechnik gehört zur Kernkompetenz von Walter Meier. Hier ist man Hersteller mit Produktionsstätten in der Schweiz, Kanada und USA, in England, Dänemark, Deutschland und China. Gleichzeitig dürfte man in der gewerblichen und industriellen Luftbefeuchtung Weltmarktführer sein. Diese Position will Walter Meier weiter ausbauen.

KKA: Nun hat mit Swegon einer der Hauptlieferanten von Walter Meier in Deutschland das Sagen. Welche Vorteile und Synergien erhofft sich Swegon von diesem Deal? Und welche Chancen sehen Sie für Ihr Unternehmen?

Hans-Joachim Socher: Wir arbeiten mit Blue Box, welche seit einigen Jahren zum Swegon-Konzern gehören, bereits seit 1990 zusammen und vertreiben deren Kaltwasser-Erzeuger und Klimaschränke am deutschen und österreichischen Markt. Hierdurch sind wir zum wichtigsten Exportmarkt für Blue Box geworden. Als künftige Schwestergesellschaften ergeben sich größere Marktchancen als bisher, die wir ausnutzen werden.

KKA: Barth + Stöcklein, Axair, Walter Meier und nun Swegon – Ihr Unternehmen hat schon eine ganze Reihe von Umfirmierungen mitgemacht. Haben Ihre Kunden diese Wechsel bislang immer mitgemacht oder melden sich immer noch welche, die Barth + Stöcklein-Produkte haben wollen?

Hans-Joachim Socher: Es ist doch erstaunlich wie man durch geschickte Marketingmaßnahmen auch mehrfache Umfirmierungen ohne Kundenverluste am Markt umsetzen kann. Wichtig dabei ist natürlich, dass Standorte, Kontakte und Ansprechpartner konstant bleiben. Natürlich bleiben die Namen wie z.B. „Axair“ noch lange in den Köpfen, vor allem da wir viele Produkte unter diesem Brand weiterhin im Lieferprogramm führen. Die Kunden, die sich noch an „Barth + Stöcklein“ erinnern, sind allerdings zum Großteil nicht mehr in der Branche aktiv.

KKA: Was bleibt denn nun beim Alten und auf welche neuen Dinge müssen sich Ihre Kunden einstellen? Und zwar in Bezug auf die Produkte und die Ansprechpartner.

Hans-Joachim Socher: Kontaktadressen und Ansprechpartner bleiben dieselben. Auch das Lieferprogramm wird nur wenige Ergänzungen erfahren. Allerdings werden wir die Schnittstellen zwischen den Komponenten Lufttechnik, Kaltwasser- und Klimatechnik ausbauen. Zukünftig wird der Verkauf von energieoptimierten Raumklima-Systemen mehr in den Mittelpunkt rücken.

KKA: Welche Konsequenzen hat der Verkauf an Swegon für die Mitarbeiter von Walter Meier und Condair in Deutschland – Sie eingeschlossen – und den Standort in Garching?

Hans-Joachim Socher: Bei der ganzen Transaktion wurde stets darauf geachtet, dass es keine Arbeitsplatzverluste gibt. Aus heutiger Sicht werden zusätzliche Arbeitsplätze bei beiden Unternehmen entstehen. Heute arbeiten beide Gesellschaften noch in einer Bürogemeinschaft. Das wird sich in den nächsten zwei Jahren schon aus Platzgründen ändern.

KKA: Swegon hat ja bereits eine Niederlassung in Bergkamen in NRW und firmiert dort als Swegon GmbH. Wie kann und soll hier künftig die Zusammenarbeit aussehen und gibt es schon Entscheidungen bezüglich der Rechtsformen und der exakten Firmierung von Swegon alt und Swegon neu?

Hans-Joachim Socher: Walter Meier (Klima Deutschland) GmbH wird im Herbst dieses Jahres in „Swegon Climate Systems Germany GmbH“ umfirmieren. Die heutige Swegon GmbH, Bergkamen, wird zur Unterscheidung in „Swegon Ventilation Systems Germany GmbH“ umbenannt. Beide Unternehmen bleiben legale Einheiten, werden aber in der Außenerscheinung für den Kunden ein Unternehmen „Swegon“ darstellen. Alle Marktmaßnahmen wie Marketing, Messeauftritte, Vertrieb usw. werden gemeinschaftlich unter dem Dach „Swegon“ durchgeführt.

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