Einfluss der Urbanisierung
Was tun, wenn der Platz für Außengeräte knapp wird?
„Wohin mit den Außengeräten?“ – vor dieser Frage stehen Planer und Installateure häufig bei Projekten in Innenstadtlagen. Strenge Bauvorschriften, denkmalgeschützte Fassaden oder mit Technik bereits zugestellte Dächer machen die Außenaufstellung der Systeme meist unmöglich und erfordern eine unauffällige Gebäudetechnik. Abhilfe schaffen Klimatisierungs-Lösungen, bei denen das Außengerät unsichtbar ist. Einsatz finden sie beispielsweise in Banken, in Einzelhandelsfilialen oder in Gebäuden, die unter Denkmalschutz stehen.
Besondere Herausforderung Innenstadtlage
Gebäude in Innenstadtlage sind aufgrund der engen Bebauung oder ihrem Standort in Fußgängerzonen häufig schwer zugänglich. Das macht ein Aufstellen von Kränen für die Montage von Klima- und Lüftungstechnik ohne großen Mehraufwand unmöglich. Bei denkmalgeschützten Häusern und Fassaden darf grundsätzlich nichts an der Fassade verändert werden. Und auf vielen Dächern steht bereits so viel Technik, dass die Statik keine weitere Belastung zulässt. Strenge Lärmvorschriften verhindern ebenfalls eine Außenaufstellung von Gebäudetechnik. Bei vielen Innenstadtprojekten musste daher in der Vergangenheit oft auf Klimatechnik verzichtet werden.
Volle Funktionalität der VRV-Serien in kompakter Ausführung
Mit der Baureihe „VRV-i“ bietet Daikin ein geräuscharmes und praktisch unsichtbares System für einen unbemerkten Betrieb. Die Baureihe besteht aus zwei getrennten Modulen, einer Verdichter- und einer Wärmeübertrager-Einheit. Beide sind für die Innenaufstellung konzipiert. Der Verdichter ist kleiner als eine handelsübliche Waschmaschine. Der Wärmeübertrager ähnelt in der Form einem Kanalanschlussgerät. Der V-förmige Wärmeübertrager mit 40 cm Höhe kann so installiert werden, dass von außen lediglich die Ausblasgitter sichtbar sind, die dezent in die Fassade oder im Dach integriert werden können.
Zentrifugalventilatoren sorgen – im Vergleich zum üblichen Sirocco-Ventilator – für eine bis zu 50 % höhere Energieeffizienz. Der kompakte Verdichter benötigt eine Stellfläche von maximal nur 76 cm x 55 cm und bietet, im Falle von nötigen Wartungsarbeiten, dank des schwenkbaren Schaltkastens einfachen Zugang. Der niedrige Geräuschpegel von 47 dB(A) ist ein weiterer Vorteil des Systems. Die kompakten Systeme bieten die volle Funktionalität der größeren VRV-Serien für die Außenaufstellung: Sie arbeiten mit „VRV IV“-Standards und -Technologien wie VRT (variable refrigerant temperature), die kontinuierlich die Drehzahl des Inverter-Verdichters und die Kältemitteltemperatur anpasst.
Volle Flexibilität bei der Innengeräte-Auswahl und Montage
An ein „VRV-i“-System können bei regulärer Auslastung bis zu 64 VRV-Innengeräte und / oder ein Lüftungsgerät (auch herstellerfremd) angeschlossen werden. Alle VRV-Innengeräte aus dem Daikin-Portfolio sind kompatibel. Und auch bei der Montage bietet die „VRV-i“ eine hohe Flexibilität: Die Verdichter- und die Wärmeübertrager-Einheit können mit einem Höhenunterschied von bis zu 10 m und einer Leitungslänge bis zu 30 m installiert werden – wobei die Wärmeübertrager-Einheit auch räumlich unterhalb des Verdichters stehen kann. Die Innengeräte können mit einem Höhenunterschied von bis zu 30 m zum Verdichter und einer Leitungslänge von 145 m platziert werden. Daraus ergeben sich vielfältige Aufstellmöglichkeiten für die Verdichter- und Wärmeübertrager-Einheit, wie zum Beispiel in Garagen, Unter- oder Dachgeschossen sowie in Lichtschächten.
Supermarkt, Denkmalschutz, Bürogebäude: „VRV-i“ in der Praxis
Reformhaus-Filiale in München
Seit ihrer Markteinführung hat sich die Baureihe dank ihrer Flexibilität in vielen unterschiedlichen Projekten bewährt. So auch bei einer Reformhaus-Filiale in München, die sich im Erdgeschoss eines vierstöckigen Wohnhauses befindet. Hier war eine Außenaufstellung des Außengeräts nicht möglich, da aufgrund der darüber liegenden Wohnungen keine Rohrleitungen nachgerüstet werden konnten. Die einzige Lösung für die Klimatisierung der Filiale war eine Innenaufstellung. Der Verdichter steht nun in einem Lagerraum der Filiale, die Zu- und Abluft wird durch ein Luftgitter sichergestellt, das anstelle eines Fensters eingesetzt wurde. Die Wärmetauscher-Einheit befindet sich direkt in der Decke des Verkaufsraums. Durch einen zusätzlichen Kanalschalldämpfer arbeitet das System so leise, dass im Verkaufsraum keine Betriebsgeräusche zu hören sind. Insgesamt drei „Roundflow“-Deckengeräte mit selbstreinigender Blende werden von der „VRV-i“ 365 Tage für Kühlen und Heizen versorgt.
Klinikum Münster: Versorgung der Lüftungsanlage
In einem Klinikum in Münster wird die „VRV-i“ in zwei unterschiedlichen Gebäudetrakten jeweils zur Versorgung der Lüftungsanlage eingesetzt. Die „VRV-i“ wird von der Lüftungsanlage freigeschaltet und kann dann im Raum über eine Fernbedienung reguliert werden. In eine der Lüftungsanlagen wurde zusätzlich eine RTD10-Platine montiert, da diese zur Beheizung der Räume eingesetzt wird. Durch ein Signal der Platine während des Abtauens wird die Lüfterstufe entsprechend gesenkt und es gelangt keine kalte Luft in die Räume. Beide Gebäudedächer eignen sich nicht für die Außenaufstellung von Geräten, deshalb befinden sich Lüftung und „VRV-i“ im Dachgeschoss. Im Gebäudeteil mit Runddach sind die Ansaug- und Ausblasgitter unauffällig an der Gebäudeseite und -front in die Fassade integriert. Im denkmalgeschützten Gebäudeteil aus rotem Klinkerstein befindet sich das Ausblasgitter unauffällig hinter einem motorbetriebenen Wetterschutzgitter im Dach. Die Klappen fahren nur bei Anforderung auf, wenn die Anlage läuft.
Historisches Gebäude von 1889
In einem historischen Wohnhaus aus dem Jahre 1889 im Frankfurter Westend wurden im Zuge einer Generalsanierung das Dachgeschoss und der 3. Stock mit zwei hochwertigen Maisonette-Wohnungen ausgebaut. Da der Altbau unter Denkmalschutz steht, war eine Anbringung von Außengeräten im Fassaden- oder Dachbereich nicht möglich. Die praktisch unsichtbare „VRV-i“ passt sich perfekt in die elegante Optik des Altbaus ein. Auf dem Dach sind zwei Aufbauten für die Lüftung das Einzige, was von der Klimaanlage zu sehen ist.
An die VRV-Wärmepumpe sind insgesamt sieben Kanalgeräte und ein Truhengerät angeschlossen. Die Innengeräte befinden sich im Dachgeschoss und klimatisieren die 55,6 m2 und 54,3 m2 großen Bereiche. Die Wohnräume im 3. Stockwerk werden mittels eines Truhengeräts im wohnungseigenen Treppenhaus klimatisiert. Die Kanalgeräte in den Wohnungen sind in die Zwischendecke eingebaut, die Zulufteinbringung und die Nachströmung erfolgen über Schattenfugen. Dank der gesplitteten Bauweise können die Kompressoreinheit und der Verflüssiger im schallentkoppelten Maschinenraum untergebracht werden, der mit Luftkanalsystemen verbunden ist.
Eine optimale Lösung
Musste aufgrund steigender Nachverdichtung bei vielen Innenstadtprojekten bisher auf den Einsatz von Klima- und Lüftungstechnik verzichtet werden, gibt es jetzt eine optimale technische Lösung für Endkunden, Planer und Anlagenbauer gleichermaßen: Zeit- und Kostenersparnis durch eine einfache Installation, kein Ärger mit den Nachbarn dank leisen Betriebs und Innenaufstellung sowie keine bauliche Beeinträchtigung von Fassaden.