Freisprechung nach guter alter Tradition
„Ich bitte die angehenden Mechatroniker für Kältetechnik sich von ihren Plätzen zu erheben!“ Der Aufforderung der Festredner folgten auf den Freisprechungsfeiern am 19. Februar 2015 in Gelnhausen (Hessen) und am 6. März in Markgröningen (Baden-Württemberg) insgesamt 140 Auszubildende vor der Übergabe ihrer Gesellenbriefe. Was dann kam, ist ein Stück gute, alte Handwerkstradition:
„Im Sturm der Zeit, tut eines wirklich Not, dass gutes Handwerk kraftvoll sich erhält. Doch des Erfolges oberstes Gebot,
ist Schritt zu halten mit dem Gang der Welt.
So ward es früher, so wird es bleiben: Geselle der was kann,
Meister der was ersann, Lehrling jedermann!
Ich spreche Sie aus dem Lehrlingsstand frei. Sie sind nun Gesellen und für sich selbst verantwortlich. Führen Sie Ihre Gesellenarbeit zum eigenen und zum Ansehen des gesamten Handwerks immer korrekt, fleißig und aufrichtig durch. Herzlichen Glückwunsch!“
Mit der feierlichen Freisprechungsformel war die dreijährige Lehrlingszeit offiziell abgeschlossen und gab dem Anlass seinen sprichwörtlichen Sinn. Wer diesen Moment als Gast erlebt, aber vor allem als Geselle in sich aufgesogen hat, wird ihn sein ganzes Berufsleben nicht vergessen. Treffend gewählt waren dann auch die Worte, die Jürgen Kaul als Landesinnungsmeister und Jörg Peters als Geschäftsführer der Landesinnung Kälte-Klima-Technik Hessen-Thüringen/Baden-Württemberg in Gelnhausen und in Markgröningen an alle Gesellen richteten. Denn das Lernen hat mit diesem Tag ja kein Ende gefunden. Vielmehr kommt es ab sofort auf die drei wichtigsten Dinge für einen Fachmann an: Wissen, Können und Wollen! „Wissen veraltet schneller denn je. Man geht von einer Halbwertszeit von nur fünf Jahren aus. Was Sie heute gelernt haben, ist in fünf Jahren nur noch halb so viel wert.“ Mit dieser Erkenntnis luden Kaul und Peters gleichzeitig dazu ein, sich bei der Meisterausbildung oder dem Technikerstudium wieder zu sehen. „Die Bundesfachschule Kälte-Kima-Technik in Maintal und Leonberg bietet Ihnen dazu die Grundlage“.
Jürgen Kaul, Jörg Peters und Walter Walz übergaben die Gesellenbriefe, Zeugnisse und Ehrenpreise für herausragende Leistungen. Besondere Erwähnung sollen die Jahrgangsbesten finden: In Hessen ist dies Lars Bergmoser, (Ausbildungsbetrieb Fa. Viessmann Werke GmbH) und in Baden-Württemberg Rüdiger Gärtner (Ausbildungsbetrieb Fa. LAUDA Dr. R. Wobser GmbH).