Heizung und Kühlung in einem System

Gasmotorwärmepumpe für Ärztezentrum

In der medizinischen Versorgung gibt es einen klaren Trend: Weg vom stationären Aufenthalt im Krankenhaus, hin zur ambulanten Behandlung in einer Facharztpraxis. Beispielhaft für diese Entwicklung steht das „Medizinische Centrum am Rheinischen Esel Medcare“ in Witten. Hier demonstriert das installierte Klimasystem eindrucksvoll, dass die Gasmotorwärmepumpe ihre besonderen Stärken – insbesondere die große Wirtschaftlichkeit – auch in nicht ganz alltäglichen Konfigurationen auszuspielen vermag.

Gasgetriebene Wärmepumpen bieten Bauherren und Gebäudenutzern viele Vorteile. Neben niedrigen Betriebskosten und einer hohen Zuverlässigkeit zählt dazu die besondere Vielseitigkeit. Wo früher unterschiedliche Systeme für das Heizen und Kühlen installiert werden mussten, können beide Funktionen nun von einem einzigen Gaswärmepumpensystem bereitgestellt werden. Auf diese Weise lassen sich erhebliche finanzielle Einsparungen realisieren, auch bei Objekten, deren Heiz- und Kühlsystem die 100-kW-Marke nicht übertrifft. Das Wittener Facharztzentrum liefert hier ein mustergültiges Beispiel.

Gebündelte Leistung

Im modernen, behindertengerechten Ärztezentrum mit insgesamt 5.200 m² Nutzfläche und ausreichendem Parkplatzangebot können Patienten zahlreiche Untersuchungen, Behandlungen und Eingriffe vornehmen lassen, die früher einen Krankenhausbesuch erfordert hätten. Hauptmieter ist eine hoch spezialisierte Dialyse-Praxisklinik mit 36 Therapieplätzen, auch für isolierpflichtige Patienten, und entsprechend hohen Ansprüchen an eine perfekt klimatisierte Raumluft. Hinzu kommen Facharztpraxen für Urologie, Chirurgie und Dermatologie, die jeweils ambulante Operationen durchführen, sowie eine Praxis für Physiotherapie und eine Apotheke. In nur elf Monaten Bauzeit ist auf dem einstigen Bahnhofsgelände somit ein Leistungszentrum entstanden, das einen wichtigen Baustein der medizinischen Versorgung in der 100.000-Einwohner-Stadt Witten und im gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis darstellt.

Für den Bauherrn, die Domus GmbH aus Essen, stand neben der Leistungsfähigkeit natürlich auch die Wirtschaftlichkeit der Wärme-, Kälte- und Klimatechnik im Vordergrund. Die Gasmotorwärmepumpentechnik des japanischen Herstellers Yanmar, in Deutschland exklusiv vertrieben durch KKU Concept, kommt in dem Wittener Ärztezentrum zum Einsatz.

Kein alltägliches Konzept

Zwei Yanmar-Gasmotorwärmepumpen „ENCP 450 J“ stellen insgesamt 82 kW Kühlleistung und 84 kW Heizleistung für die Temperierung der Räumlichkeiten bereit. Ausgelegt als Luft-Wasser-System, wird diese Leistung über je eine KKU-Hydrobox „HB 450 VPJ“ direkt auf die wassergeführten Heiz- und Kühlkreisläufe im Gebäude übertragen. Darüber hinaus ist eine der beiden Anlagen mit einer Motorwärmerückgewinnung ausgestattet. Selbst im Kühlbetrieb kann sie daher weitere 16 kW Wärme liefern, die in dem Objekt für die Erwärmung des Trinkwassers genutzt wird.

Beide Gasmotorwärmepumpen können unabhängig voneinander im Heiz- und Kühlbetrieb arbeiten und so bei jeder Witterung für angenehme Temperaturen sorgen. Auf Wunsch des Bauherrn ist in dem Gebäude außerdem ein Spitzenlastkessel installiert. Entgegen der üblichen Vorgehensweise entschied man sich dabei gegen die bivalent-parallele Betriebsweise, das Gesamtsystem aus Gasmotorwärmepumpen und Brennwertkessel arbeitet stattdessen bivalent-alternativ: Ab einer Außentemperatur von -3 °C übernimmt der Kessel allein die Beheizung des Gebäudes. Zusätzlich ist er ganzjährig für die Trinkwassererwärmung zuständig, gegebenenfalls entlastet durch die gewissermaßen kostenlose Energie aus der Motorwärmerückgewinnung.

Zukunftssicher und wirtschaftlich

Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Leistungsträger und Funktionen wird durch die übergeordnete Gebäudeleittechnik exakt koordiniert. In der Summe entstand so ein Heiz- und Kühlsystem, das die hohen Anforderungen der Gebäudenutzer umfassend erfüllt und sich gleichzeitig durch seine hohe Wirtschaftlichkeit auszeichnet. Ermöglicht durch den Einsatz der beiden hocheffizienten Gasmotorwärmepumpen in Verbindung mit den KKU-Hydroboxen, lassen sich Einsparungen in Höhe von 22 % gegenüber einem herkömmlichen System mit Kessel und Kaltwassersatz erzielen. Neben den Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) können dabei durch die Nutzung von regenerativer Umweltwärme auch die Anforderungen des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) umgesetzt werden.

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