Präsent trotz Corona
VDKF-Mitgliederversammlung in Bonn
Die ursprünglich für April 2020 geplante Mitgliederversammlung des VDKF (Verband Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe e.V.) in Weimar musste, wie viele andere Veranstaltungen, aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Am 11. September 2020 wurde diese unter strengen Hygieneauflagen als Präsenzveranstaltung in Bonn durchgeführt.
Offensichtlich hatten viele VDKF-Mitglieder nach Monaten im Home Office und zahllosen Videokonferenzen ein großes Bedürfnis, sich wieder einmal persönlich zu treffen. Der VDKF zeigte sich jedenfalls überrascht und erfreut darüber, dass rund 70 Teilnehmer zur Mitgliederversammlung im Collegium Leoninum in Bonn erschienen waren. Mit diesem großen Zuspruch hatten die VDKF-Verantwortlichen gar nicht gerechnet, da sich die Mitgliederversammlung auf das Wesentliche konzentrierte und nur die Vereinsformalien abgehandelt wurden. Das gesellige Rahmenprogramm, das sonst die Anreise zu einer VDKF-Versammlung versüßt, war komplett gestrichen worden. Es wurde jedenfalls deutlich, dass trotz Abstandsregeln, Mund-Nase-Bedeckungen und den bekannten Hygienemaßnahmen ein intensiver persönlicher Meinungsaustausch auch in Zeiten von Corona möglich ist und gewünscht wird. Das „Menscheln“ fehlt halt, wenn man nur noch digital kommuniziert.
VDKF-Präsident Karl-Heinz Thielmann begrüßte die Versammlung und gab einen Bericht über die Verbandsaktivitäten seit der letzten Versammlung. Seitdem hatten Vertreter des VDKF an über 60 Branchen-Veranstaltungen teilgenommen, wobei sich der Großteil verständlicherweise auf 2019 konzentrierte. Vor allem die vielen Kontakte zu benachbarten Verbänden und Organisationen seien an dieser Stelle erwähnt. Dazu gehören Innungen, VDMA, ZVSHK, AREA sowie die europäischen Schwesterverbände Snefcca, SVK und ÖKKV. Vor allem die D-A-CH-Regionen haben sich noch stärker vernetzt als bisher, was durch die gegenseitige Mitgliedschaft von VDKF mit SVK und ÖKKV deutlich wird.
Präsenz – wenn auch nur digital – zeigte der VDKF auch gleich zu Beginn der Lockdown-Phase. Mit dem Online-Seminar „Fit durch die Krise“ gab der Verband vielen Fachbetrieben wertvolle Tipps, wie man die außergewöhnliche Situation in den Unternehmen meistern kann.
Gemeinsamkeit macht stark
Einige Aktivitäten, die von Karl-Heinz Thielmann vorgestellt wurden, hat der VDKF gemeinsam mit dem BIV und dem ZVKKW unter der Flagge der „Bonner Stimme“ durchgeführt. Diese konzertierten Aktionen sind besonders wichtig, wenn man auf nationaler und internationaler Ebene politisch etwas gemeinsam bewegen möchte. Wenn jeder Verband sein eigenes Süppchen kocht, findet man in Bonn, Berlin oder Brüssel eben nur schwerlich Gehör. Klein bleibt unsere Branche zwar immer noch, aber zumindest agiert man hier abgestimmt. So hat die „Bonner Stimme“ – leider erfolglos – versucht, die Anerkennung der Systemrelevanz von Kälte-/Klima-Fachbetrieben zu erwirken, was in Zeiten einer Pandemie durchaus Vorteile hat. Die „Bonner Stimme“ hat auch versucht – leider bis dato ebenfalls erfolglos – gegen den Passus im umstrittenen Hamburger Klimaschutzgesetz vorzugehen, der den Einbau von Klimaanlagen erschwert. Auch gegen den illegalen Kältemittelhandel stemmt sich die „Bonner Stimme“ und hat eine Stellungnahme zum Referentenentwurf des Umweltministeriums verfasst.
In diesem Zusammenhang sei auch die Initiative „coolskills“ genannt. BIV, VDKF, ZVKKW und die Landesinnung Hessen/Thüringen/Baden-Württemberg agieren hier gemeinsam und haben eine „Plattform für die positive Zukunft der Kälte- und Klimatechnik“ geschaffen, wie es auf der Webseite www.coolskills.de heißt. Reinschauen lohnt sich!
Auf der Versammlung in Bonn war auch zu hören, dass mit diesen Aktivitäten das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sei. Man arbeite intensiv daran, die Zusammenarbeit der Verbände untereinander noch weiter zu optimieren, betonte der Sprecher des VDKF-Verwaltungsrats André Knipping. In der Kaffeepause träumten einige daher bereits wieder von einer Fusion.
ÖKKV als 1.000. VDKF-Mitglied
Der Bericht von VDKF-Geschäftsführer Norbert Hengstermann beschränkte sich vor allem auf die Aktivitäten in 2019. Infos über 2020 gibt es dann auf der nächsten VDKF-Versammlung, die (hoffentlich) wieder wie geplant im April stattfinden soll: am 23. April 2021 in Potsdam.
Stolz konnte Norbert Hengstermann vermelden, dass man den österreichischen Verband ÖKKV als 1000. VDKF-Mitglied aufnehmen konnte. Mittlerweile sind es sogar schon 1009 Mitglieder. Die vom damaligen VDKF-Präsidenten Wolfgang Zaremski postulierte und von manchen als utopisch bezeichnete Marke 1.000 wurde damit geknackt.
Die 1.000 konnte Norbert Hengstermann gleich ein weiteres Mal vermelden: Über 1.000 aktive Lizenzen der Kältemittel-Software „LEC“ sind bereits im Markt. Derzeit wird übrigens an einer Überarbeitung der Software gearbeitet, bei der auch Schnittstellen zu anderen Systemen geschaffen werden sollen. Hier ist sicher auch der neue VDKF-Mitarbeiter Marcel Rehder beteiligt, der die Bereiche Digitalisierung, Innovation und Technologie vorantreiben soll.
Haushalt und Wahlen
Die Vorstellung der Haushaltspläne gehört zu jeder Verbandstagung dazu. Dieser Punkt konnte in Bonn allerdings schnell abgehandelt werden, da der VDKF ein sehr gutes Ergebnis erzielen konnte. Über 60.000 € wurden mehr eingenommen als geplant – und das bei geringeren Ausgaben, sodass unterm Strich ein Plus von 116.000 € zu vermelden war. Positiv ist auch die Entwicklung, was die Finanzierung der VDKF-Immobilie Josef-Biber-Haus in Bonn betrifft. Im Februar 2027 wird der VDKF bei der aktuellen Tilgungsrate eine schuldenfreie Immobilie haben.
Wie die Haushaltspläne war auch die Wiederwahl von Karl-Heinz Thielmann als VDKF-Präsident eine bloße Formsache – ohne Gegenkandidat und ohne Gegenstimme wurde er in seiner Funktion für eine neue Amtszeit bestätigt.