Von Energieeffizienz profitieren alle
ebm-papst begrüßt die Revision der Ökodesign-Verordnung für Ventilatoren EU 327/2011, weil diese voraussichtlich einen wesentlichen Anteil dazu beiträgt, die Energieeffizienz bis zum Jahr 2030 um 30 % zu steigern, so die Meinung von Rainer Hundsdörfer, Vorsitzender der Geschäftsführung der ebm-papst-Gruppe.
Wirtschaftlich bedeutet die Richtlinie für Europa eine enorme Chance. Allein in Deutschland sind heute bereits mehr als 800 000 Arbeitsplätze direkt mit der Herstellung von energieeffizienzrelevanten Produkten verbunden. Im letzten Jahr wuchs hier der Umsatz um 11 % auf 162 Mrd. €. In letzter Zeit hat sich das Wachstumstempo der betroffenen Unternehmen jedoch verlangsamt. Viele sind verunsichert und wünschen sich von der Politik eine langfristig angelegte Effizienzstrategie mit verbindlichen Zielen. Die Industrie kann technologisch deutlich mehr leisten. Im Verhältnis zu den Potentialen sind die bislang gesetzten Ziele nicht ehrgeizig genug.
So ist das Effizienzpotential von vielen Ventilatoren wesentlich höher als die ab Januar 2015 vorgesehenen Grenzwerte es vorschreiben würden. Darum ist es wichtig, die anstehende Revision dafür zu nutzen, weitere Einsparpotentiale zu heben und nicht in eine Abwehrhaltung zu verfallen und eine „business as usual“-Position zu vertreten. Neben anspruchsvolleren Zielvorgaben sind drei Punkte besonders wichtig für die weitere Ausgestaltung der Richtlinie.
Die Erweiterung des Geltungsbereichs
Es gibt eine immens große Anzahl von Ventilatoren im Leistungsbereich unter 125 W, die bisher hinsichtlich ihrer Energieeffizienz nicht geregelt werden. Diese gilt es in die Betrachtungen mit einzubeziehen.
Betrachtung aller Ventilatoren
Die Verordnung soll für alle Ventilatoren gelten, unabhängig davon, ob diese in andere verbrauchsrelevante Produkte eingebaut oder als sogenannte „stand alone“-Ventilatoren verwendet werden. So wird wirksam vermieden, dass ineffiziente Ventilatoren, die als Komponenten in importierten Geräten eingebaut sind, im EU-Raum in Betrieb gehen. Die in Europa produzierende Industrie braucht ein „level-playing-field“, wenn ein massiver Verlust von Arbeitsplätzen vermieden werden soll.
Umsetzung einer Marktüberwachung mithilfe der Industrie
Dabei gilt es besonders Produkte aus dem außereuropäischen Ausland zu überwachen. Eine Umgehung der Regularien und Schlupflöcher für bestimmte Branchen und Produkte darf es nicht geben. Ein System der Marktkontrolle muss effizient arbeiten und die Industrie würde zur Umsetzung ihre Unterstützung zusichern.
Die Welt erwartet von Europa einen Beitrag zum Klimaschutz. Machen wir „green tech made in Europe“ zu einem Erfolgsprodukt und Exportschlager! Mehr Energieeffizienz lohnt sich sowohl sozial, ökologisch als auch ökonomisch. Und es reduziert die Abhängigkeit von unsicheren Regionen und Regimen. Von Energieeffizienz profitieren daher letztendlich alle: Unternehmen, Verbraucher und kommende Generationen.