Neue Erkenntnisse zum Kältemittelschwarzmarkt
26.02.2021Neue Daten, veröffentlicht im Februar 2021, zeigen, dass ein umfangreicher illegaler Markt das Quotensystem der EU weiterhin umgeht. Das Quotensystem wurde 2015 initiiert, um HFKW mit einem hohen Treibhausgaspotenzial (GWP) in der EU schrittweise zu reduzieren. HFKW werden zumeist als Kältemittel in gewerblichen Kühlsystem oder Kfz-Klimaanlagen verwendet. Die uneinheitliche Durchsetzung der Verordnung durch die Mitgliedsstaaten hat es Kriminellen ermöglicht, das Quotensystem zu umgehen und HFKWs illegal in die EU zu importieren. Neue Zahlen, die die Oxera Consulting LLP zu diesem Problem gesammelt hat, wurden nun vom EFCTC (European Fluorocarbons Technical Committee), einer Sektorgruppe des Cefic (European Chemical Industry Council), ausgewertet.
Demnach könnten bis zu 31 Mio. t CO2-Äquivalent (MtCO2e) im Jahr 2019 illegal über die EU-Grenzen gelangt sein. Das bedeutet, dass in den Jahren 2018 und 2019 insgesamt bis zu 73 MtCO2e illegal in die EU gelangt sein könnten. Das entspricht den jährlichen Emissionen von rund 40 deutschen Kohlekraftwerken oder von mehr als 55 Mio. Autos – ein Fünftel aller Autos auf den Straßen der EU. Dieser Schwarzmarkt untergräbt die Klimaziele der EU, finanziert die organisierte Kriminalität und bedroht kleine und mittelständische Unternehmen in Europa, die investiert haben, um sich an die Gesetze zu halten und legale Kältemittel zu vertreiben.
Einen ausführlichen Bericht zu diesem Thema lesen Sie in KKA 2/2021.