70 Jahre in der Verfahrens- und Klimatechnik
Hanns-Thomas Roggenkamp feiert zweifaches Jubiläum
„Mit Technik die Lebensqualität nachhaltig erhöhen“ – dafür steht Trane Roggenkamp seit 1968 im Raum Südbayern. Als Vertriebs- und Servicepartner von Trane Technology mit einer Serviceflotte von 60 Fahrzeugen, bietet das Unternehmen ganzheitliche und individuelle Lösungen im Bereich der Kälte- und Wärmepumpen-Technik an. Zum Produktportfolio gehören unter anderem Kältemaschinen, Wärmepumpen, Absorptionskältemaschinen & Absorptionswärmepumpen sowie Umluftkühlgeräte, Photovoltaikanlagen und vieles mehr. Hanns-Thomas Roggenkamp ist seit 70 Jahren in der Verfahrens- und Klimatechnik tätig und gründete vor 56 Jahren das Unternehmen „Trane Klima- und Kältetechnisches Büro GmbH“.
Das stetig wachsende Familienunternehmen zeichnet sich besonders durch seine hohe Innovationskraft aus. Dadurch entstand in den letzten Jahren die hauseigene Produktionsstätte für Schaltschränke, die Abteilung Kälteautomationssysteme (Regelung, Automation & Monitoring), eine vielseitige Mietkälteflotte, die Abteilung Energy Service (Anlagenoptimierung und Brauereikühlung) sowie die Abteilung Energy Production (Photovoltaik) zur intelligenten Stromerzeugung und Verwendung in der Gebäudetechnik.
Hanns-Thomas Roggenkamp, Gründer von Trane Roggenkamp, flüchtete 1952 über die Grenzen der DDR hinweg nach Essen und begann seine Karriere als qualifizierter Maschinenschlosser bei der Firma Fried. Krupp AG (heute ThyssenKrupp). Nach seinem Studium zum Diplom-Ingenieur für Verfahrens- und Regelungstechnik startete er seine ersten Berufsjahre im Bereich der Tieftemperatur-Verfahrenstechnik bei der Firma Messer-Griesheim GmbH in Frankfurt, heute bekannt als Messer SE & Co. KGaA.
1965 wurde er von Trane und AirLiquide (Compagnie Europeen de Materiell Thermique) nach Paris verpflichtet. Seine Aufgabe dort war die Entwicklung, Auslegung von Tieftemperatur- Plattenwärmeübertragern (Brazed Aluminium) und deren Vertrieb auf dem deutschen Markt. Der wohl interessanteste Großauftrag waren die „Reversing“-Übertrager für die damals weltgrößte Sauerstofferzeugungsanlage von Messer-Griesheim GmbH, die von Oberhausen die Stahl-Industrie des Ruhrgebiets versorgte.
Ein Jahr später sammelte er in La Crosse/Wisconsin (Sitz der Trane Company) erste Erfahrungen am Computer und bei der Produktion von Absorptionskältemaschinen. Nach kurzen Stopps bei Trane in Epinal (Frankreich) und in der Niederlassung in Frankfurt absolvierte Hanns-Thomas Roggenkamp in Amerika die Trane Akademie, um sein Wissen im Bereich der Klimatechnik zu erweitern. Zeitlich bekam er das Angebot ein Franchiseunternehmen von Trane im Münchner Süden aufzubauen. Dieser Plan wurde rasch umgesetzt und Hanns-Thomas Roggenkamp gründete 1968 das Unternehmen „Trane Klima- und Kältetechnisches Büro GmbH“.
Das Familienunternehmen, das als Einmannbetrieb in Gauting startete, wuchs stetig. So wurden 1969 ein Verkaufsingenieur, ein Kältemonteur und eine Sekretärin eingestellt. Durch den Anstieg des Erfolgs konnten immer mehr Kunden gewonnen, Mitarbeiter fasziniert und eingestellt werden.
Deshalb zog das Unternehmen 1979 nach Gilching mit insgesamt 12 Angestellten. Bis 1999 war dieser Standort auch ausreichend, bis insgesamt 30 Mitarbeiter 1999 in die Kraillinger-Innovations-Meile umzogen, wo das Unternehmen noch heute angesiedelt ist. 2014 wurde vor Ort die „Pio4“ angebaut, ein weiteres Gebäude in der vor allem die Abteilung „Kälteautomationssysteme“ regelungstechnische Komponenten und Schaltschränke plant und fertigt.
Seit 2015 arbeiten Hanns-Thomas Roggenkamp und sein Sohn Thomas Roggenkamp gemeinsam in der Geschäftsführung. Dadurch können innovative Ideen noch besser umgesetzt und geplant werden. Zusätzlich sorgt eine Marketingabteilung für die Umsetzung neuer Werbekonzepte.
Heute zählt das Unternehmen mehr als 160 Mitarbeiter und steht für Zuverlässigkeit, Innovation und Mut. Trane Roggenkamp engagiert sich leidenschaftlich für eine nachhaltige Zukunft und bietet fortschrittliche Lösungen in Kältetechnik, Klimatechnik und Energieeffizienz an. Das Produktportfolio aus Kältemaschinen, Wärmepumpen, Photovoltaik und weiteren Technologien zielt darauf ab, den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen von Gebäuden zu reduzieren. Diese Verpflichtung spiegelt sich nicht nur in den Produkten und Dienstleistungen wider, sondern auch im sozialen Engagement des Unternehmens sowohl innerhalb als auch außerhalb der Firmenmauern.
Besonderen Fokus legt das Unternehmen auf die ganzheitliche Betrachtung der Gebäudetechnik und der damit verbundenen Synergieeffekte. So wurde unter anderem das Konzept „Das Gebäude 50/10“ ins Leben gerufen, welches dafür steht 50% der CO2-Emissionen in Bestandsgebäuden bei einer Amortisationszeit von spätestens 10 Jahren einzusparen. Damit betont Trane Roggenkamp die hohe Bedeutung der intelligenten Kombination aus Kälte, Wärme, Strom und Regelungstechnik, um Gebäude effizient zu betreiben und die Energiewende voran zu treiben.
Kurzinterview mit Herrn Hanns-Thomas Roggenkamp
Herr Roggenkamp, Sie sind bereits seit 70 Jahren in der Verfahrens-, Regelungs- und Klimatechnik tätig. Was hat Sie an dieser Branche von Anfang an fasziniert?
Roggenkamp: Die Gebäudetechnik, insbesondere die Verfahrenstechnik, war für mich von Beginn an fesselnd, da sie sich noch in den Kinderschuhen befand. Diese Dynamik und das Potenzial, Neuland zu betreten und zu gestalten, haben mich sofort angezogen.
Wie kam es zur Gründung Ihres Unternehmens und welche Idee oder Motivation stand dahinter?
Roggenkamp: Der Markt benötigte eine Organisation, die lokal verwurzelt ist und gleichzeitig über ein breites Know-how verfügt. Die Idee, ein Franchiseunternehmen von Trane zu werden, bot die perfekte Plattform für Unabhängigkeit und war zugleich ein Sprungbrett, um meine Visionen in die Realität umzusetzen.
Was würden Sie im Nachhinein anders machen?
Roggenkamp: Im Rückblick hätte ich mehr Niederlassungen in entfernten Gebieten gegründet, um eine noch breitere und intensivere Kundenbetreuung gewährleisten zu können.
Welche Ratschläge würden Sie heutigen Unternehmensgründern mit auf den Weg geben?
Roggenkamp: Ich würde jedem Gründer raten, auf eine solide finanzielle Grundlage zu achten, die idealerweise selbst erarbeitet ist. Darüber hinaus ist es entscheidend, eine Familie oder einen Partner zu haben, die oder der die Geschäftsidee voll unterstützt und bereit ist, für den gemeinsamen Erfolg Opfer zu bringen.
Was waren für Sie die spannendsten Projekte und warum?
Roggenkamp: Zwei Projekte stehen für mich ganz besonders hervor:
Die Entwicklung einer selbst konzipierten Wärmepumpe im Jahr 1969 war ein Meilenstein. Diese Wärmepumpe wurde bei Audi in Ingolstadt eingesetzt, um die Abwärme aus der Stoßstangenfertigung wiederzuverwerten – ein frühes Beispiel für effizientes Energie-Recycling.
Ebenso erfüllend war der Auftrag zur Lieferung und Installation einer Absorptionswärmepumpe für die Rauchgaskondensation eines Hackgut befeuerten Fernwärme-Heizwerks in Hallein bei den Stadtwerken Salzburg. Dieses Projekt war nicht nur technisch anspruchsvoll, sondern hat auch einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung geleistet.