110. Geburtstag des „Pohlmann“
„Der Pohlmann“ – unter diesem Namen ist das „Taschenbuch der Kältetechnik“ in der Branche bekannt. Wohl jeder, der mit Kältetechnik professionell zu tun hat, wird das Standardwerk kennen. Das „Taschenbuch der Kältetechnik“ erscheint nun in der 22., überarbeiteten und erweiterten Auflage passend zum 110. Geburtstag des „Pohlmann“ und hat sich dem neuen Technischen Stand entsprechend umfangreich verändert.
Auf der Suche nach dem „Was ist neu?“ nach fünf Jahren fällt sofort das Kapitel „Hydraulische Weiche“ im Kapitel 3.3 „Kälteübertragungssysteme“ auf. Dieses ist fachlich und bildlich sehr gut gelungen und kann somit viel zum Verständnis dieser Systemkomponente und deren Auslegung sowie der hydraulischen Einbindung beitragen. Das Kapitel „Meteorologie“ wurde gut überarbeitet und durch die neuen farblichen Diagramme viel verständlicher dargestellt. Auch kleinere Abschnitte wie „Ventilatoren“ wurden bei der Nachauflage neu verfasst und mit Abbildungen, z. B. der Bauarten, besser für den Leser aufbereitet.
Das eigentliche Kapitel, das den „Pohlmann“ ja schon immer zum Nachschlagewerk gemacht hat, sind die umfangreichen Tabellen und Daten. Diese wurden ebenfalls durch die neuen Kältemittel überarbeitet und durch lg p,h-Diagramme ergänzt. Selbstredend wurden „Gesetze, Vorschriften und rechtliche Sonderfälle“ bei der Neuauflage dem aktuellen Stand angepasst. Das Kapitel wurde ebenfalls fast komplett neu erstellt.
Fazit zum „Pohlmann Taschenbuch der Kältetechnik“
Die Autorengruppe hat sich wiederum die Mühe gemacht, das Buch, das jetzt schon über 110 Jahre besteht, gründlich zu überarbeiten. Es hat nicht nur Anpassungen des Stoffs an die Praxis gemacht, sondern auch die Themen sinnvoll neu zugeordnet. Das Buch kommt nun im neuen Format auch handlicher für den Gebrauch daher, was sich schon beim ersten Aufschlagen bemerkbar macht.
Einiges ist aber noch nicht so recht überarbeitet worden, wie z. B. das Kapitel 4.7 „Rohrleitungen und Armaturen“. Dort stecken zwar gute Ansätze drin, letztendlich werden diese aber nicht konsequent umgesetzt, wie man an den Zeichnungen erkennen kann. Dadurch gehen wertvolle Texthinweise z. B. zur Ölrückführung etc. verloren.
Das Autorenkollektiv des „Pohlmann“ hat mit dieser Ausgabe wieder einen weiteren Schritt zur Optimierung des Gesamtwerks geschaffen, sodass es immer mehr als Arbeitsbuch auf den Schreibtischen seinen Platz finden kann.
Rezension von Udo Funk,
IKET GmbH (Hrsg.)