20 Jahre Innung Berlin-Brandenburg

Jubiläums- und Freisprechungsfeier

Drei informative Fachvorträge, Mitgliederversammlung, Freisprechung, Jubiläumsveranstaltung zum 20-jährigen Bestehen und nicht zuletzt gutes Essen bei Live-Musik: Die Versammlung der Innung für Kälte- und Klimatechnik Berlin-Brandenburg am 24. Mai 2013 hatte einiges zu bieten.

Am 27. Februar 1993 wurde in Berlin-Kreuzberg die Innung Berlin-Brandenburg gegründet. Das 20-jährige Bestehen wurde am 24. Mai 2013 in den Räumlichkeiten der Tegeler Seeterrassen gebührend gefeiert. Die Feierlichkeiten wurden dabei kosten- und zeitoptimiert mit der Mitgliederversammlung, einer Vortragsreihe und der Freisprechung der Gesellen verknüpft. So konnten Teilnehmer gleich vier Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Informative Fachvorträge

Den Start in einen informativen und erlebnisreichen Nachmittag und Abend machten die Referenten Dr. Walter Sorg (DuPont), Karl Heinz Michelbrink (Teko) und Thomas Glasbrenner (Hoval). Dr. Sorg berichtete über die Revision der F-Gase-Verordnung und die Konsequenzen, die sich daraus für die Kälte-/Klimabranche ergeben (die KKA berichtete). Karl Heinz Michelbrink vertiefte dieses wichtige Thema noch weiter und stellte eine Hybridanlage mit CO2 und R134a vor. Thomas Glasbrenner schließlich informierte die Anwesenden über das EcoLine-System von Hoval, das die Funktionen Lüften, Heizen, Kühlen und Klimatisieren miteinander vernetzt.

Allein für die drei Vorträge hätte sich die Anreise schon gelohnt. Obermeister Wolfgang Leo war die Enttäuschung anzumerken, dass nur relativ wenige Mitglieder die Zeit gefunden haben, sich die Vorträge anzuhören. Dabei hätte eigentlich schon allein das wichtige Thema der anstehenden Veränderungen im Bereich der F-Gase als Zugpferd ausreichen müssen, um nach Tegel zu kommen. Den neuen Gesellen wurde am späteren Abend bei ihrer Freisprechung zwar mit auf den Weg gegeben, dass sie sich auf lebenslanges Lernen einstellen müssten, um im Beruf erfolgreich zu sein – vorgelebt wurde ihnen dies durch die gestandenen Kälteanlagenbauer der Region aber nur in begrenztem Maße.

Neuer Internetauftritt der Innung

Ein wichtiger Punkt im Rahmen der an die Vorträge anschließenden Mitgliederversammlung war die Vorstellung der neuen Internetseite der Innung: www.innung-kaelte-klimatechnik-bb.de. Die Innung hatte bislang keine eigene Homepage – was im Übrigen für mehrere Landesinnungen nach wie vor in gleicher Weise gilt. Der Vorstand der Innung Berlin-Brandenburg hatte sich mit der neuen Homepage mehrere Ziele gesetzt: Neben der Förderung der Branche im Allgemeinen sollen potentielle Azubis und Fachkräfte mit Informationen beliefert werden. Hierfür gibt es einen eigenen Menüpunkt „Ausbildung“, unter dem Interessierte die Ausbildungsinhalte, Ausbildungsbetriebe und Infos zur Max-Taut-Schule finden. Nicht zuletzt sollte eine Suchplattform für potentielle Auftraggeber in der Region geschaffen werden. Die Mitglieder der Innung sind hierzu übersichtlich nach Kammerbezirken aufgelistet, mit allen erforderlichen Kontaktdaten. Obermeister Wolfgang Leo ist überzeugt davon, dass sich die Investition in die Programmierung der Internetseite (die übrigens bei dem positiven Haushalt der Innung mit gutem Gewissen zu stemmen war) für alle positiv auszahlen wird, da sowohl Auftraggeber als auch potentielle Azubis verstärkt online auf die Suche gehen.   

Gute Zusammenarbeit
mit der Max-Taut-Schule

Ein wichtiges Argument für Jugendliche im Raum Berlin–Brandenburg, eine Ausbildung zum Mechatroniker für Kältetechnik anzugehen, ist sicher auch die nahe liegende Max-Taut-Schule in Berlin-Lichtenberg, in der seit einem Jahr die Azubis unterrichtet werden (lesen Sie hierzu auch den Artikel „Eine neue Schule für Berlin“ in KKA 3/2012). Björn Kleinschmidt, im Innungsvorstand zuständig für Ausbildungsthemen, gab einen Rückblick auf das erste gemeinsame Jahr. Er bescheinigte den Lehrern der Schule eine hervorragende Arbeit; die Motivation sei bei allen Beteiligten hoch gewesen und auch hoch geblieben. Die Max-Taut-Schule sei zwar „branchenfremd“ gewesen, die Kollegen dort hätten sich aber intensiv eingearbeitet und ein hohes Ausbildungsniveau geschaffen. Die Schule habe auch die erforderlichen weiteren Gelder zur Verfügung gestellt bekommen, so dass man weiter in Ausstattung und auch in Personal investieren könne. Björn Kleinschmidts positives Feedback werde auch von den Ausbildungsbetrieben geteilt.

Festakt zum 20. Jubiläum und
zur Freisprechung

Das 20-jährige Bestehen der Berlin-Brandenburger Innung wurde gemeinsam mit der Freisprechung der Gesellen gefeiert. Zahlreiche Gäste befreundeter Organisationen, der Handwerkskammern und Schulen waren erschienen – darunter VDKF-Präsident Wolfgang Zaremski und Bundesinnungsmeister Heribert Baumeister. Der ehemalige Obermeister der Innung Hartmut Bartelt gab einen humorvollen Rückblick auf die vergangenen 20 Jahre. 42 Mitgliedsbetriebe waren damals in Kreuzberg zum Start der Innung dabei, genauso viele wie heute – hier hat die Region sicher noch Potential für eine Steigerung zu bieten. Kurz nach der Wende habe es einige Unstimmigkeiten gegeben, erinnerte sich Hartmut Bartelt, weil viele Westbetriebe direkt nach Grenzöffnung auf Kundenfang im Osten unterwegs gewesen seien. 1993 habe das schon anders ausgesehen. Viele ostdeutsche Betriebe hätten sich zu dem Zeitpunkt mit ihrem traditionsgemäß hervorragenden kältetechnischen Know-how im Markt positionieren können und Fuß gefasst. Einer gemeinsamen Innung von Betrieben aus Ost und West stand nichts mehr im Wege.

Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung wurden auch die erfolgreichen Gesellen des letzten Ausbildungsjahres freigesprochen. Wolfgang Leo beglückwünschte die Anwesenden mit den Worten: „Sie haben eine Zukunft vor sich, die ist beneidenswert – Sie wissen es nur noch nicht.“ In der Tat sind die Berufsaussichten für fertige Gesellen mehr als gut. Ein Wermutstropfen für die Feier war jedoch, dass nur vier Gesellen mit ihren Angehörigen und Freundinnen zur Feier erschienen waren. Es ist schon sehr verwunderlich, dass viele nach einer so langen Ausbildungszeit nicht die Zeit finden, einen Abend zu „opfern“, um die eigene Berufsausbildung, die Lehrer und die Ausbildungsbetriebe in einer Weise zu ehren und hochleben zu lassen, die sie verdient hätten.

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