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Klimahandwerke gründen Taskforce Gebäudetechnik

Um mit vereinten Kräften und einer gemeinsamen Stimme die Energiewende entschlossen voranzutreiben, arbeiten die gebäudetechnischen Klimahandwerke in Deutschland zukünftig noch enger zusammen. Diese Zusammenarbeit wurde am 18. März 2025 auf der ISH offiziell mit Gründung der neuen Taskforce Gebäudetechnik dokumentiert. Die Geschäftsstelle wird beim ZDH (www.zdh.de) in Berlin eingerichtet.

Gründungsmitglieder sind folgende Handwerke:

  • Zentralverband des Dt. Dachdeckerhandwerks (ZVDH)
  • Zentralverband der Dt. Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVDH)
  • Bundesinnungsverband des Dt. Kälteanlagenbauerhandwerks (BIV)
  • Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK)
  • Zentralverband des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV)
  • Bundesverband Metall (BVM) als ständiger Gast

Gemeinsam noch stärker (v.l.): Karl-Sebastian Schulte (ZDH), Michael Hilpert (ZVSHK), Stefan Ehinger (ZVEH), Dirk Bollwerk (ZVDH), Björn Sielaff (BIV) sowie Alexis Gula (ZIV).
Bild: ZDH

Gemeinsam noch stärker (v.l.): Karl-Sebastian Schulte (ZDH), Michael Hilpert (ZVSHK), Stefan Ehinger (ZVEH), Dirk Bollwerk (ZVDH), Björn Sielaff (BIV) sowie Alexis Gula (ZIV).
Bild: ZDH
Das erklärte Ziel der sechs beteiligten Zentralfachverbände ist es, den Transformationsprozess in einem dynamischen Umfeld durch eine intensivierte Zusammenarbeit und Interessensbündelung möglichst effektiv zu gestalten, in der Öffentlichkeit sichtbarer zu werden und in der politischen Diskussion mehr Schlagkraft zu gewinnen. Durch den Zusammenschluss erwächst eine starke Interessengemeinschaft, die sich mit Sicherheit mehr Gehör verschaffen wird.

Das sagen die Verantwortlichen:

Dirk Bollwerk, Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH): „Gebäudetechnik und Gebäudehülle entfalten zusammen das Potential, um die Energiewende zu bewältigen. Als Dachdeckerhandwerk sind wir stolz darauf, einen wesentlichen Beitrag leisten zu können“.

Stefan Ehinger, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH): „Um die gewaltigen Aufgaben der Energiewende, der Erneuerung der deutschen Infrastruktur und insbesondere der Sanierung unserer Gebäude erfüllen zu können, brauchen wir mehr Kooperation im Handwerk und klare Rahmenbedingungen aus der Politik. Das Handwerk muss seine Prozesse durch digitale Technologien effizienter gestalten. Von der Bundesregierung erwarten wir ein Bekenntnis zum begonnenen Transformationsprozess.“

Björn Sielaff, Bundesinnungsmeister Bundesinnungsverband des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks (BIV): „Um den CO₂-Ausstoß in Deutschland zu reduzieren und die Energiewende voranzubringen, sind neue Technologien unerlässlich. Deren Installation erfordert qualifizierte Fachkräfte sowie verlässliche Rahmenbedingungen, die durch den Gesetzgeber geschaffen werden müssen. In der Taskforce sehen wir durch den gewerkeübergreifenden Zusammenschluss eine starke Stimme, um diese Anliegen gegenüber der Politik wirkungsvoll zu vertreten.“

Michael Hilpert, Präsident Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK): „Deutschland steht vor gewaltigen Herausforderungen. Dazu zählen nach wie vor der Klimaschutz und die Energiewende, auch um die Wirtschaft mit Inlandswertschöpfung wieder anzukurbeln. Unsere Gewerke sind die Macher und Umsetzer im Markt. Deshalb ist es gut und richtig, dass wir Kräfte bündeln und unsere Stärken gemeinsam ausspielen.“

Alexis Gula, Präsident des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV): „Vor allem die Nähe zum Kunden und die Beratung vor Ort machen das Handwerk zu einem wichtigen Partner bei der Umsetzung der Wärmewende. Es macht daher Sinn, die beteiligten Gewerke bei Gesetzesvorhaben frühzeitig einzubinden und deren fachliche Kompetenz zu nutzen. Mit Gründung der Taskforce Gebäudetechnik bieten die hier vertretenen Fachverbände eine gemeinsame Plattform für den gezielten Austausch mit der Politik.“

Ziele

Anlässlich ihrer Gründung hat die Taskforce Gebäudetechnik ein erstes Positionspapier veröffentlicht, das die Kernforderungen zusammenfasst. Für die laufende Regierungsbildung appelliert die Verbändekooperation an die Politik, jetzt die richtigen Weichenstellungen für das Gelingen der Wärmewende zu stellen. Die Taskforce fordert klare politische Rahmenbedingungen, um Investitionen zu fördern und Unsicherheiten zu beseitigen.

Wichtige Maßnahmen sind:

  • Verbindliche Rahmenbedingungen: langfristige Planungssicherheit für Investoren durch stabile Vorgaben und marktorientierte Preissignale.
  • Nachhaltige Förderprogramme: eine verlässliche Förderstrategie, die abrupten Stopps und Kürzungen entgegenwirkt, um das Vertrauen der Verbraucher zu stärken.
  • Faire Strompreise: Senkung der Strompreise zur Förderung von strombasierten Wärmelösungen wie Wärmepumpen.
  • Vereinfachung von Genehmigungsverfahren: Abbau bürokratischer Hürden zur Beschleunigung von Bauprojekten.
  • Dezentrale Lösungen: Förderung eines freien Wärmemarktes, der dezentrale Systeme priorisiert und Fernwärme im Wettbewerb hält.
  • Stärkung der Gebäudeautomation: intelligente Gebäudetechnik zur Optimierung des Energieverbrauchs und zur Integration erneuerbarer Energien.
  • Sektorenkopplung: Förderung des Austauschs zwischen verschiedenen Energiesektoren zur Effizienzsteigerung.
  • Rolle des Handwerks: Potenziale der Fachbetriebe und ihrer Kundennähe stärker nutzen in der Beratung, in kommunalen Wärmeplanungsprozessen, digitalen Anschluss- und Genehmigungsverfahren sowie für praxistaugliche politische Rahmensetzung.
  • Qualifikationsansatz: Sicherstellung des Fachkräftebedarfs durch ganzheitliche Bildungsstrategien und Förderung der dualen Ausbildung.

Die Taskforce Gebäudetechnik wird in den kommenden Monaten aktiv an der politischen Diskussion teilnehmen und sich für die Belange der gebäudetechnischen Klimahandwerke einsetzen.

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