50. VDKF-Geburtstag mit Schattenseiten
Es war alles angerichtet: Frühlingswetter in Bonn, ein ansprechendes Rahmenprogramm, interessante Fachvorträge, Abendveranstaltungen im lockeren bzw. festlichen Ambiente und natürlich die Gelegenheit das Jubiläum des VDKF im Kreis von Kollegen so richtig zu feiern, die Vergangenheit Revue passieren zu lassen und die Weichen für die Zukunft zu stellen. Doch das Menü war anscheinend immer noch nicht schmackhaft genug, bzw. die Verbundenheit zum eigenen Fachverband bei vielen Mitgliedern nicht so groß, dass man bereit gewesen wäre, ein langes Wochenende zu „opfern“. Zur Mitgliederversammlung waren nur 66 Stimmberechtigte erschienen, was bedeutete, dass die Beschlussfähigkeit wiederum nicht hergestellt werden konnte. Und zum Festakt am Samstagmorgen hatten sich die Reihen noch weiter gelichtet. Daher war es verständlich, dass die richtige Feierlaune am 18. und 19. Mai 2012 in Bonn nicht aufkommen wollte. Doch nicht nur die mangelnde Bereitschaft der Mitglieder mitdiskutieren und mitfeiern zu wollen, trübte die Stimmung. Präsident Werner Häcker war kurz zuvor zurückgetreten, Geschäftsführerin Stefani Wolfgarten hatte Ende März gekündigt, VDKF-Vizepräsident Kai-Michael Kuder und Festredner Horst-Rüdiger Krä hatten ihre Teilnahme absagen müssen. In Summe hat der VDKF damit leider die Chance, im Rahmen des Vereinsjubiläums mit einem Paukenschlag wieder auf sich aufmerksam zu machen, nicht wie erhofft nutzen können. Wobei aber klar gesagt werden muss, dass die Anwesenden ihre Anreise sicher nicht bereut haben. Die Veranstaltung war informativ und hatte ihren Charme.
Und auch das ruhigere Fahrwasser ist schon in Sicht: Der VDKF hat die Zeiten, in denen man sich hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt hat, hinter sich gelassen und wusste durch Sachthemen zu punkten. Die Personalprobleme sind z.T. schon gelöst, bzw. werden es bald sein: Mit Norbert Hengstermann konnte bereits in Bonn ein neuer Geschäftsführer vorgestellt werden und auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 21. Juli in Kassel kann auch ein neues Präsidium gewählt werden. Dies wird möglich, da der Passus in der VDKF-Satzung, dass 10 % der Mitglieder anwesend sein müssen, um eine Beschlussfähigkeit herzustellen, gestrichen werden konnte. Mit einer funktionsfähigen Vereinsführung können dann auch die wichtigen Zukunftsthemen angegangen werden – dazu gehört auch eine engere Zusammenarbeit mit dem BIV, was von den VDKF-Mitgliedern in Bonn vehement gefordert wurde. Trotz der Schattenseiten, die die Versammlung in Bonn aufzuweisen hatte, ist daher zu hoffen, dass der VDKF in naher Zukunft wieder deutlicher mit dem überzeugen kann, wofür er eigentlich da ist: mit erfolgreicher Sach- und Informationsarbeit im Sinne seiner Mitglieder. (Einen ausführlichen Nachbericht zur VDKF-Mitgliederversammlung und zu den Feierlichkeiten zum Vereinsjubiläum lesen Sie in KKA 4/2012.)
Ihr Christoph Brauneis