7. Dresdner Kolloquium der Kältetechnik 2015
Am 22.04.2015 fand das 7. Dresdner Kolloquium der Kältetechnik, organisiert durch das Institut für Luft- und Kältetechnik (ILK) und unterstützt durch das BMWi/Projektträger Jülich (PTJ) statt. Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen der Umsetzung der neuen F-Gase-Verordnung.
Unterschiedlichen Strategien zur Reduzierung der F-Gase wurden von Dr. Olaf Hempel vom ILK Dresden dargestellt. Diese reichen vom Kältemittelersatz über alternative Kälteerzeugungsverfahren bis zur Füllmengenreduzierung, Reduzierung der Leckagen und der Verringerung des Kältebedarfs. Dabei wurde auch deutlich, dass alle Möglichkeiten genutzt werden müssen, um die hohen Ziele der F-Gase-Verordnung zu erreichen. Eine dieser Strategien führte Dr. Karsten Schwennesen aus Sicht der Firma Mexichem näher aus. Er zeigte, welche Ersatzkältemittel mit geringem Treibhauspotential bereits verfügbar sind bzw. sich noch in der Entwicklung befinden. Für jedes neue Kältemittel ist ein entsprechendes Kältemaschinenöl erforderlich. Daran erinnerte Christian Puhl von Fuchs. Die erfreuliche Botschaft war, dass die Probleme lösbar sind. Für die meisten Kältemittel stehen bereits Öle zur Verfügung.
Die Erfahrungen mit 200 Absorptionskälteanlagen wurden von Herrn Hebenstreit von der EAW dargestellt. Dieses alternative Kälteerzeugungsverfahren hat seine Vorteile insbesondere in der Kombination mit BHKW. Dadurch steht die Antriebswärme für die Kältemaschine praktisch kostenlos bereit. Die folgenden beiden Vorträge zeigten Beispiele, dass die Kälteerzeugung auch in einem Krankenhaus ganz ohne F-Gase möglich ist. Rene Paatzsch vom ILK stellte ein Projekt mit einer CO2-Wärmepumpe zur Trinkwarmwassererzeugung vor. Eine ähnliche Anwendung zeigte Dr. Jürgen Brückner von Johnson Controls mit dem Kältemittel Ammoniak. Die Wärmepumpe nutzt als Wärmequelle die Grubenwässer eines alten Silberbergwerks. Thomas Schnerr vom ILK Dresden erläuterte die gesetzlichen Vorschriften für die Dichtheit und den entsprechenden Nachweis an Kälteanlagen. Er stellte die verschiedenen Verfahren mit ihren Nachweisgrenzen dar. Für die Dichtheit der Kälteanlagen sind funktionstüchtige Dichtelemente notwendig. Dafür werden Elastomere benötigt, die gegen Öl-Kältemittel-Gemische beständig sind, wie Frau Dr. Margrit Junk vom ILK erläuterte. Im letzten Vortrag wurden die Teilnehmer durch Frau Britta Rehheiser von Daikin über neue Entwicklungen bei der Normung informiert. Im Mittelpunkt des Vortrages stand die neue Kältemittelklasse 2L in der internationalen Norm ISO 5149. Eine Umsetzung dieser Regel in die neue DIN EN 378 wird aber erst 2016 erwartet.