Alles fließt
Nichts ist so beständig wie der Wandel. Schon Heraklit, von dem diese Äußerung stammt, hatte vor 2500 Jahren erkannt, dass – um ihn ein weiteres Mal zu zitieren – alles im Fluss ist. Davon ist auch die Kälte-/Klimabranche nicht ausgenommen. Ständig müssen wir uns neuen Herausforderungen stellen, permanent gibt es sich verändernde Rahmenbedingungen für unseren Berufsalltag. Hierzu zählt natürlich die Novellierung der F-Gas-Verordnung, deren Auswirkungen auf unsere Branche noch gar nicht in vollem Umfang abzuschätzen sind. Daneben sollte man aber auch die neue Energieeinsparverordnung EnEV 2014 nicht außer Acht gelassen werden, die im Oktober 2013 verabschiedet wurde – mit ordentlicher Verspätung, denn ursprünglich sollte sie ja EnEV 2012 heißen. Aber nun liegt sie auf dem Tisch. Auch wenn Gesetze und Verordnungen nicht gerade einladen, sich mit ihnen zu beschäftigen oder sie gar vollumfänglich zu lesen, Sie sollten zumindest die Knackpunkte erkennen und sich überlegen, welche Veränderungen Sie in Ihrem Betrieb vornehmen müssen, um unter den neuen Rahmenbedingungen auch künftig wirtschaftlich erfolgreich bleiben zu können.
Blicken wir zuerst auf die F-Gase-Verordnung. Egal wie scharf letztendlich die Regelungen sein werden, die Kältebranche muss sich darauf einstellen, dass Anlagen mit natürlichen Kältemitteln bzw. indirekte Systeme an Bedeutung gewinnen werden. Durch die EnEV wird sich auch einiges ändern: Ab 2021 gilt für alle Neubauten der Niedrigstenergie-Gebäudestandard und schon ab 2016 müssen neu gebaute Gebäude höhere energetische Anforderungen erfüllen. Öl- und Gasheizkessel, die vor 1985 eingebaut wurden, müssen ab 2015 (mit Ausnahmen) außer Betrieb genommen werden. Das heißt u.a.: Die Wärmepumpe wird in diesen Gebäuden mit reduziertem Wärmebedarf an Bedeutung gewinnen, gleichzeitig steigt der Bedarf an Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung.
Sind Sie für diese neuen Herausforderungen in Ihrem Betrieb gerüstet? Haben Sie das Know-how, um den Wasserkreis eines indirekten Klimasystems zu installieren? Besitzen Sie die sicherheitstechnischen Kenntnisse beim Umgang mit natürlichen Kältemitteln? Wissen Sie, wie Sie Endkunden im Wärmemarkt erreichen können, um nicht dem SHK-Handwerk das Wärmepumpengeschäft alleine zu überlassen? Gehört die Lüftungstechnik zu Ihrem Leistungsangebot? Beherrschen Sie die Installation von CO2-Anlagen? Viele Fragen, die wohl nur die Wenigsten alle mit JA beantworten können – und auch (noch) nicht müssen. Aber es wird Zeit, sich mit ihnen auseinanderzusetzen und bei Bedarf entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Das ganze Team der KKA wünscht Ihnen dabei viel Erfolg in 2014.
Ihr Christoph Brauneis