Brisanter Vorschlag zur neuen F-Gase-Verordnung

2013 wird es bei der F-Gase-Verordnung  etliche Veränderungen geben, wie einem im November 2012 vom EU-Parlament veröffentlichten Vorschlag zu entnehmen ist. Am 17. Januar 2012 hatten Umwelt- und Wirtschaftsministerium zu einer Anhörung nach Bonn gerufen, um die Stellungnahmen der vielen von der F-Gase-Verordnung betroffenen Branchen zu hören. Zur Vorbereitung auf diesen wichtigen Termin trafen sich am 11. Januar 2013 daher zahlreiche Vertreter der Kälte- und Klimabranche auf Einladung des DKV und des IZW in Darmstadt, um über diesen „Vorschlag für eine Verordnung über fluorierte Treibhausgase“ zu diskutieren. Die sachliche Information stand dabei im Vordergrund und die Debatte darüber, wie man konzertiert und mit möglichst einer Sprache auf den Verordnungsentwurf reagieren soll. Die Auswirkungen, sollte der Vorschlag in der vorliegenden Form ohne Änderungen umgesetzt werden, wären nämlich enorm. „Gefahr für die Existenz der Wärmepumpenbranche“, „starke Wettbewerbsnachteile für europäische Gerätehersteller“, „Hoher Preisanstieg für Kältemittel mit hohem GWP“,  „Ein Serviceverbot für HFKW mit einem GWP größer 2500 kommt einem Verbot von R404A, R507 und R23 gleich“ – diese Äußerungen, die auf der Tagung zu hören waren, zeigen die Sprengkraft, die in dem Vorschlagsentwurf steckt.

Umso wichtiger ist es, dass unsere Branche den neuen EU-Vorschlag penibel untersucht, Schwachstellen und Unmöglichkeiten aufzeigt und mit einer Stimme eine gemeinsame Marschrichtung in der Argumentation verfolgt. In diesem Zusammenhang ist das Engagement des DKV als vorbildlich zu bezeichnen. In kürzester Zeit ist es dem DKV gelungen, eine Fülle an Kälte-Fachleuten zu dem Termin in Darmstadt zusammenzutrommeln, um über die geplanten Änderungen in der F-Gase-Verordnung zu informieren und zu diskutieren. Damit aber nicht genug hat der DKV eine ausführliche, sachlich neutrale und fundierte Stellungnahme erarbeitet, die den verantwortlichen Politikern in Deutschland und der EU zur Verfügung gestellt wird, damit diese die Brisanz der neuen Verordnung erkennen und noch nachbessern können.

Einen Kritikpunkt muss man im Zusammenhang mit der Veranstaltung in Darmstadt jedoch ansprechen. Auch wenn BIV und VDKF das Thema keineswegs verschlafen haben und bei der Anhörung in Bonn vor Ort waren – in Darmstadt fehlten sie.  Da zeigt sich wieder deutlich, dass unsere Branche in seiner Außenwirkung nicht in der Lage ist, an einem Strick zu ziehen. Der DKV-Termin in Darmstadt wäre ideal gewesen, um eine, für die Kältebranche gemeinsame Stellungnahme zu erarbeiten. Stattdessen trafen bei der Anhörung in Bonn die Politiker auf Vertreter von BIV, VDKF, ZVKKW und DKV – die Fülle der Verbände irritiert dabei eher, als dass sie hilft.

 
Ihr Christoph Brauneis

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