Der 8. Deutsche Planertag 2012
Mitte Mai fand der achte von Daikin (www.daikin.de) veranstaltete Deutsche Planertag statt. Ziel der 150 angereisten Planer und Architekten war in diesem Jahr Berlin. Unter dem Motto „Ausstieg. Einstieg. Mehr Rat. Mehr Tat. Mehr Wert.“ standen die Energiewende sowie Projekte zur Einsparung von Primärenergie durch den Einsatz von Serienprodukten im Mittelpunkt der Veranstaltung.
Im Planeralltag ist es üblich, auf Unvorgesehenes, wie Änderungswünsche des Bauherren oder Architekten sowie Hindernisse unterschiedlicher Art kurzfristig reagieren zu müssen. Dass Berlin, wo kurz zuvor die Verschiebung der Eröffnung des neuen Flughafens BBI verkündet wurde, Veranstaltungsort des achten Deutschen Planertags war, war diesbezüglich treffend gewählt. Auch die Veranstalter von Daikin hatten mit Unvorhersehbarem zu kämpfen, denn das ursprüngliche Tagungshotel war wegen einer Baustelle nicht benutzbar.
Gut reagiert haben die Veranstalter bei der Wahl des neuen Tagungshotels, gut geplant bei der Wahl der Referenten. Denn mit dem Klimaexperten Prof. Dr. Mojib Latif wurde zum Auftakt der zweitägigen Veranstaltung der Frage nachgegangen: „Verheizen wir unser Klima?“ Dabei stellte der Klimaforscher klar, dass das Klimaproblem nur ein Symptom des Nachhaltigkeitsproblems darstelle. Er forderte jedoch dazu auf, den Umstieg auf erneuerbare Energien zu vollziehen. Da das Klima träge sei, hätte die Menschheit noch etwas Zeit. Aber der Umstieg sei jetzt zu starten. Er stellte auch klar, dass alle Bemühungen in Richtung Energiewende bislang nicht dazu geführt hätten, dass Deutschland wirtschaftliche Nachteile erlitten habe. Sein Fazit: „Wir sollten nicht mit der Erde experimentieren!“
Dr.-Ing. Heiko Werdin, ITG Dresden, ging im nächsten Schritt in die Praxis und bewertete VRF-Systeme im Bezug zur nächsten EnEV-Novelle, bei der nur mit leichten Verschärfungen der Anforderungen zu rechnen sei. Die Integration der DIN V 18599-100 soll zudem dafür sorgen, dass VRF-Systeme gerechnet werden können.
Bereits zum dritten Mal war das Neubauprojekt der Firma Athoka in Herten Thema des Planertags. Dieses Jahr ging es darum, Resultate aus einer zwölfmonatigen Messperiode vorzustellen. Dabei wurde deutlich, dass ein Netto-Nullenergiegebäude heute mit einer Standardtechnologie nachweisbar zu errichten und zu betreiben ist.
Im weiteren Verlauf wurden die sechs Bewerber um den Daikin Planerpreis 2012 vorgestellt, der am Folgetag an die HSE-Technik aus Darmstadt für die Revitalisierung eines Werkstattgebäudes aus dem Jahr 1976 verliehen wurde. Besondere Aufmerksamkeit erhielt der Innenarchitekt Dipl.-Ing. Uwe Schwarzkopf, Silence Solutions GmbH, für seinen Vortrag zur Raumakustik. Dabei stellte er den Zusammenhang zwischen dem menschlichen Gehör, dem Arbeitsumfeld und Störgeräuschen her. Unter dem Titel „Raumakustik verstehen, bewerten, handeln“ stellte er klar, dass meist die Grundakustik nicht in Ordnung sei, wenn eine Klimaanlage als zu laut empfunden werde.
In seinem Schlusswort gab Thomas Graupensberger, Manager Commercial bei der Daikin Airconditioning Germany GmbH, einen Ausblick über zukünftige Entwicklungen wie z. B. smart grid und Cloud, die auch im Kälte- und Klimabereich an Bedeutung gewinnen werden. „Die wichtige Frage wird in Zukunft sein, was das Netz gerade zur Verfügung stellt. Die Regelung bzw. Intelligenz der Anlage wird dann nicht mehr beim Kunden sein, sondern in der Cloud.“
Mit der Ankündigung, dass zur Chillventa mit einer neuen Generation an VRV-Geräten zu rechnen sei, schloss die Veranstaltung, wie vorgesehen, während erste Daikin-Mitarbeiter bereits die Planung des 9. Planertags am 25. und 26. April 2012 in Angriff nahmen, der in Frankfurt a. M. stattfinden soll.
