Die fünfte Jahreszeit
„Verkleidete“ Klimageräte
Ob dezent verhüllt und sittsam gekleidet oder plump und auffällig, im Karneval ist fast alles erlaubt. Es ist schließlich die Session, in der ausgelassen gefeiert wird, bevor die sechswöchige Fastenzeit beginnt. Die Faschingszeit wird ganz unterschiedlich zelebriert, mit Karnevalsumzügen, Masken und Musik. Eine zentrale Rolle kommt jedoch der Verkleidung zu. In Rio fällt diese zumeist knapper aus und bietet echte Hingucker, wohingegen es im Rheinland dann doch gern kuschelig und warm sein darf. Auch in der Klimatechnik spielen anscheinend Verkleidungen eine große Rolle.
Verblümte Maskerade
Das Brauchtum macht nun auch vor der Branche keinen Halt. Doch nicht nur der Kälteanlagenbauermeister, der in gelbe Perücke und rosa Ballett-Tütü schlüpft oder der Mechatroniker-Azubi, der ein Bienenkostüm wählt, fallen auf, auch das Splitgerät auf einem Mailänder Balkon hüllt sich – ganz in venezianischer Tradition – in eine Efeu-Maskerade. Mit einer fein gespannten Rankhilfe versehen, fügt es sich ästhetisch in die attraktive Fassade des Gebäudes. Hübsch, das fand auch Sophie Keller aus München.
Klima-Roboter
Wie ein Roboter mit dicken Klima-Füßen sitzt hingegen der plumpe Verteilerkarton auf unserem zweiten Schnappschuss herum. Die abgeführte Wärme schlängelt sich durch die flexiblen Schlauchbeine in den Pappkarton-Popo hoch in den Torso – oder ist das bereits der lange Hals? Wie so oft weiß man bei Verkleidungen nicht recht, was es darstellen soll. Zweckmäßig? Das bleibt offen, ein Hingucker aber in jedem Fall. Die Rohre laufen in dem Industriebereich im Übrigen an der Decke weiter. „So kann man auch Energie vernichten“, dachte sich Christian Michel und reichte den Schnappschuss kurzerhand bei der KKA-Redaktion ein.