Einweihung in Harztor-Niedersachswerfen
Bundesfachschule 2.0
Am 24. Mai 2013 wurde der Neubau der Bundesfachschule Kälte-Klima-Technik im Ortsteil Niedersachswerfen der Gemeinde Harztor feierlich eingeweiht. Mit Livemusik, thüringischen Spezialitäten, einer symbolischen Schlüsselübergabe und ausführlichen Rundgängen in Gruppen erlebten die zahlreichen Teilnehmer einen kurzweiligen Tag in der neuen BFS.
Nach den bürokratischen Vorarbeiten und dem Vergabe-Verfahren erfolgte am 1. Dezember 2010 der erste Spatenstich zum Schulneubau. Die Grundsteinlegung am 17. August 2011 läutete das knapp 6 Mio €-Vorhaben ein, das am 24. Mai 2013 in der Einweihung gipfelte.
Feierliche Eröffnung
Manfred Seikel, Geschäftsführer der Landesinnung Hessen-Thüringen/Baden-Württemberg, eröffnete das Programm mit dem Verweis auf die Einweihung der „alten“ BFS an der Leipziger Straße im Mai 1993: „Nach 20 Jahren ist es soweit, neu ersetzt alt – wobei das alte sehr gut ist.“ Den nun eingemeindeten Ortsteil Niedersachswerfen bezeichnet Manfred Seikel als „einen Ort der Kältetechnik, in dem Kältetechnik gelebt wird.“ Darin begründet er in erster Linie auch den Entschluss, zu bleiben und vor Ort zu investieren.
Jürgen Kaul führte diese Linie im Rahmen seiner Begrüßung weiter. „Beim Rundgang werden Sie fühlen und spüren, was wir uns bei der Bildungsstätte gedacht haben.“ Und damit versprach der Vorsitzende der Landesinnung Hessen-Thüringen/Baden-Württemberg nicht zu viel. Hier sei eine Lehrstätte geschaffen worden, die modern und in erster Linie durchdacht sei, in ihrer gestalterischen Freiheit hell und freundlich erscheine und vor allem einen hohen Nutzwert habe. „Der Geist von Lehre, Aus- und Weiterbildung soll hier weitergegeben werden“ betonte Jürgen Kaul in seiner Ansprache weiter.
Seitens des Ministeriums für Bau, Landesentwicklung und Verkehr ließ Jens Meißner, stellvertretender Abteilungsleiter, verlauten, dass er als Junge in eine Schule aus Beton gegangen sei und diese nicht besonders freundlich wirkte, dieser Neubau jedoch lade mit der dreifachen Fläche des Altbaus an der Leipziger Straße geradezu ein. An der BFS sei „gutes Klima – im doppelten Wortsinne“ zu spüren. Durch den bewussten Verzicht auf ein eigenes Wohnheim und die Schaffung neuer Arbeitsplätze, betonte Jens Meißner, habe das Land gerne seinen Anteil zur Finanzierung beigetragen.
Schlüsselübergabe
Architekt Eckhardt Hartmann (Architekturbüro Hartmann + Helm / Junk & Reich aus Weimar) stellte die Herausforderung in den Vordergrund, ein Gebäude zu planen, in dem die Form der Funktion folgt. „Der Lernprozess erfordert eine intuitive Kommunikation mit dem Gebäude und der Gebäudetechnik“, so Eckhardt Hartmann weiter. Vor der symbolischen Schlüsselübergabe an Schulleiter Jörg Peters wies er noch darauf hin, dass man in der BFS im besonderen Technik zeigen kann und als Gestaltungsmittel einsetzen musste, denn „das Gebäude ist gleichzeitig Lehrmittel“.
Jörg Peters dankte dem gesamten Kollegium und vornehmlich den Familien der Kollegen für ihr Handeln, denn sie hätten es ihm leicht gemacht. Mit Herbert Spencers Worten fasste er zusammen: „Das große Ziel der Bildung ist nicht Wissen, sondern Handeln.“
Auch Wolfgang Zaremski (Präsident des VDKF) zeigte sich beeindruckt: „Als ich das Gelände hier betreten habe, war ich erschlagen.“ Er erinnerte an die Anfänge bis zur Anerkennung des Berufs des Kälteanlagenbauers und betonte, dass Maintal lange Zeit das „Mekka“ der Kältetechnik gewesen sei. Im Zeichen der Energiewende forderte er innovatives Denken sowie eine verbände- und gewerkeübergreifende Zusammenarbeit. Abschließend wünschte er der BFS, dass der bisher beschrittene Weg erfolgreich bleibe.
Bürgermeister Stephan Klante schloss den Redner-Reigen mit einer humorvollen Anspielung auf die kontrovers diskutierte anthrazitfarbene Fassade und gratulierte zur hervorragenden Leistung, Hand in Hand zu diesem Aushängeschild der Gemeinde beigetragen zu haben.
Rundgänge
Die geführten Rundgänge, nach einem üppigen thüringischen Buffet mit musikalischer Begleitung durch das „Annika Klar Trio“, zeigten den hochtechnisierten und ausgeklügelten Standard der Werkstätten, Labore und Schulungsräume.
Tafeln suchte man vergebens, via Touchscreen und Beamer wird der Frontalunterricht digital gestaltet und bietet die Chance des vis-á-vis-Kontaktes zwischen Lehrenden und Lernenden.
Statements
Die neue Bundesfachschule für Kälte- und Klimatechnik in Harztor-Niedersachswerfen ist für mich …
„… einer der schönsten Erfolge, den ich in 21 Jahren gemeinsam mit den Kollegen aufbauen und gestalten konnte.“
„… die Vollendung eines Traums.“
„… ein Bekenntnis, dass man sich mit dem Ort identifiziert und die Bestätigung eines guten Verhältnisses zwischen Bundesfachschule und Gemeinde.“
„… genau die richtige Entscheidung, weil hier auf höchstem Niveau die zukünftige Technologie für unseren Berufsstand gelehrt und gelernt wird.“
„… eine Herausforderung. Die dreifache Größe des Schulneubaus muss jetzt erfolgreich mit Leben gefüllt werden, da sind wir aber auf einem guten Weg.“
„… ein weiterer Schritt in die Richtung, die unsere Innung eingeschlagen hat, um die Jugend auszubilden und für den Beruf des Mechatronikers für Kältetechnik zu begeistern.“