Entwicklungen in der Kälte-und Klimatechnik steigern die Komplexität
Der Umbruch in unserer Branche hat Fahrt aufgenommen und glücklicherweise ist für die meisten Betriebe der erste Schritt weg von Hoch-GWP-Kältemitteln wie R404A hin zu den A1-Ersatzstoffen mit geringerem GWP vollzogen. Wie wir alle wissen und wie auch ein Blick über die diesjährige Chillventa gezeigt hat – das ist nur ein Zwischenschritt und die gezeigten Produkte und Lösungen waren schon primär mit natürlichen Kältemitteln wie R744 oder R290 sowie den chemischen HFO-HFKW-Gemischen oder HFOs der Klasse A2L. Hier in Zukunft den Überblick über die verschiedenen Kältemittel, die damit möglichen Applikationen und die dazugehörige Anlagen-, Regel- und Sicherheitstechnik zu behalten, wird zusehends schwieriger.
Natürlich sind wir als Kältegroßhandel bestrebt, möglichst Lösungen und Produkte zu vertreiben, die auch einen relativ einfachen Einstieg in zukunftsfähige Anlagentechnik ermöglichen. Aktuell haben wir schon eine Vielzahl von Produkten im Portfolio, die in diese Richtung gehen, es wird aber sicher zukünftig noch eine große Anzahl an neuen Produkten geben und das von uns angebotene Produktsortiment wird sich entsprechend weiter wandeln bzw. ausgebaut werden.
Natürlich unterstützen wir unsere Kunden technisch und konzeptionell in Bezug auf diese neuen Kältemittel und Technologien. Trotzdem wird es für die Fachschulen, die Fachbetriebe, Hersteller und den Großhandel immer schwieriger und komplexer, mit den Neuentwicklungen, neuen Produkten und den dazugehörigen Regularien Schritt zu halten.
Gerade bei der Produktentwicklung stellt sich auch oft die Frage, welche Lösungen und Kältemittel sich durchsetzen werden oder ob sich nicht das eine oder andere als Sackgasse erweisen wird. Manche der angepriesenen Lösungen haben vielleicht auch mehr kommerzielle Interessen als Treiber, statt wirklich die technisch beste und effizienteste Lösung zu sein.
In Zukunft wird es aber auf jeden Fall eine Herausforderung darstellen, die nötigen Fachkräfte auszubilden und zu finden, die den Spagat zwischen der vielfältigen Anlagentechnik zur Kälteerzeugung, Regelungstechnik mit gleichzeitiger Einbindung in Netzwerke sowie Kenntnisse in hydraulischen System mit Sekundärfluiden und der Vielzahl von Regularien sicher beherrschen.