European Heat Pump Summit 2019
Der European Heat Pump Summit – powered by Chillventa zeigte sich zum zehnjährigen Bestehen im Herbst 2019 hervorragend aufgestellt. Rund 260 Teilnehmer, davon 60 % aus dem Ausland, und eine mit 22 Ausstellern ausgebuchte Foyer-Expo sorgten für einen vollen Veranstaltungssaal der Messe Nürnberg. 35 Referenten aus dem In- und Ausland gaben Einblicke rund um Status quo und die wachsende Bedeutung der Wärmepumpentechnologie. Neben innovativen Technologien in der Komponentenherstellung und der konkreten Anwendung von Wärmepumpen in Industrie und Gewerbe wurden zudem aktuelle Fragestellungen zu Kältemitteln und dem Einsatz von hybriden Anlagen und Hochtemperaturwärmepumpen beleuchtet. Aber auch Marktentwicklungen, Gesetze und Richtlinien kamen zur Sprache. Deutlich wurde zudem, dass bei der Nutzung des passenden Kältemittels mehrere Anforderungen unter einen Hut, sprich in ein Gehäuse, gebracht werden müssen: Dazu gehören die Nutzung von Kältemitteln mit möglichst niedrigem GWP, einer hohen Effizienz und – mit Hinweis auf die Brennbarkeit – einer hohen Sicherheit.
Zwei Vorträge sollen kurz beispielhaft aufzeigen, wie komplex und vielseitig die Themen der Veranstaltung waren:
So sprach Prof. Carsten Wemhöner von der HSR University of Applied Sciences Rapperswil über Wärmepumpen für den Einsatz in Niedrigstenergiegebäuden (nZEB = nearly Zero Energy Buildings). In diesem Standard sind alle neuen Gebäude entsprechend der europäischen EPBD (Energy Performance Building directive) ab 2021 zu errichten. Er ging in seinem Vortrag auf die besonderen Herausforderungen ein, da in den Ländern unterschiedlich hohe Anforderungen an die Effizienz der Gebäude gestellt werden – das gilt bereits für die drei deutschsprachigen Länder Deutschland, Österreich und Schweiz. Dies erschwert einen Ländervergleich derzeit deutlich. Es gibt noch einen weiteren Aspekt, der bei der Konzeption von nZEB-Gebäuden interessant wird. Denn auch wenn jedes Gebäude für sich als nZEB-Gebäude zu errichten ist, sollten dennoch die Potentiale berücksichtigt werden, die diese Gebäude über ihre Grenzen hinweg in Quartierslösungen ausspielen können.
Christoph Köfinger, vom AIT Austrian Institute of Technology, thematisierte die Nutzung von Augmented Reality zur Vorhersage der akustischen Bedingungen einer Wärmepumpe. Bei diesem Forschungsprojekt wird eine App entwickelt, über die sich eine Wärmepumpe virtuell an ihrem künftigen Aufstellungsort „aufstellen“ und unter Berücksichtigung verschiedener Parameter die „Geräusche“ der Wärmepumpe konkret vorhersagen lässt. Auch wenn das Design der App noch nicht ganz ausgereift ist, wie Christoph Köfinger betonte, freut er sich über die Nutzung der Beta-Version unter www.ait.ac.at/hvac-positioner und eine Rückmeldung über die gemachten Erfahrungen.
Fazit
Der Mix aus fachlich hochwertigen Vorträgen, wie beispielhaft aufgezeigt, bot den Teilnehmern über die Fachvorträge hinaus ein breites Wissensspektrum und genug Platz zum Netzwerken. Wie auch bei den Vorveranstaltungen bot die Foyer-Expo beste Möglichkeiten, mit den Ausstellern in den fachlichen Dialog einzusteigen und Antworten auf individuelle Fragestellungen zu erhalten. So stellte sich die Veranstaltung als überzeugende Kombination aus Congress und Foyer-Expo dar.
Wärmepumpenprofis sollten sich den nächsten European Heat Pump Summit am 26. und 27. Oktober 2021 am Messeplatz Nürnberg bereits frühzeitig vormerken.
„Der European Heat Pump Summit 2019 war ein voller Erfolg! Im zehnten Jahr überzeugte die Veranstaltung auf ganzer Linie. 257 Teilnehmer, die aus 26 Ländern angereist waren, untermauerten dies noch einmal deutlich. Wir freuen uns außerordentlich über das großartige Commitment der Wärmepumpenbranche. Damit ist der European Heat Pump Summit einer der wichtigsten Events rund um das Thema Wärmepumpe in Europa und weltweit“, freut sich Daniela Heinkel, Director Chillventa und European Heat Pump Summit bei der NürnbergMesse.
Partnerschaftliche Kooperation
Die NürnbergMesse veranstaltet den European Heat Pump Summit in enger Kooperation mit ideellen Trägern und Partnern aus Handwerk, Wirtschaft und Forschung, darunter: bwp, DKV, ehpa, IEA HPT TCP, IZW, VDKF und ZVKKW.