Fernkältelösung für Gebäudekomplexe
District Cooling in einem französischen Geschäftsviertel
Weltweit steigt der Bedarf an Kälte weiter an: Beispielsweise wünschen sich immer mehr Menschen eine Klimaanlage im Büro oder in ihrem Zuhause. Entsprechend gewinnen Fernkältenetze (District Cooling) an Bedeutung, um größere Gebäudekomplexe ökologisch nachhaltig, effizient und sicher mit Kälte zu versorgen. In einem Geschäftsviertel der französischen Hafenstadt Marseille sorgen wassergekühlte „Quantum“-Kältemaschinen mit ölfreier Verdichtertechnologie von Engie Refrigeration für die passende Kühlung.
Angenehme Temperaturen an der Mittelmeerküste: Seit 2016 zeichnet Engie Refrigeration für die zuverlässige Kälteversorgung in den Gebäuden des Geschäftsviertels „Euromediterranée“ in Marseille verantwortlich. Mit einer Fläche von 500.000 m² gehört das „Euromediterranée“ in der südfranzösischen Metropole zu den größten Stadtentwicklungsprojekten Europas. Seit 1996 wird das Gebiet laufend gestaltet und das Stadtbild nachhaltig verändert. In dem Viertel treffen Wirtschaft und Handel aufeinander; finden Bürogebäude, Wohnraum, Bildungseinrichtungen und kreative Kulturzentren einen Platz.
Per Fernwärme und -kälte werden die Gebäude des Geschäftsviertels stets mit der passenden Wärme und Kälte versorgt. Für die Kühlung sind zwei wassergekühlte Kältemaschinen von Engie Refrigeration im Einsatz.
Installiert sind diese in einer Kältezentrale im Meereswärmekraftwerk Thassalia am Marseiller Hafen Europort, einem Kraftwerk der Engie-Gruppe, das sich die thermische Energie des Mittelmeers zunutze macht. Dort erzeugen die beiden Maschinen effizient Kälte und geben diese bedarfsgerecht ab: Die Kälte gelangt durch ein weit verzweigtes Rohrleitungssystem mittels temperiertem Wasser zu den einzelnen Gebäuden, in denen in der Regel lediglich eine Übergabestation installiert ist. Derzeit verfügen die beiden wassergekühlten „Quantum“-Kältemaschinen in Marseille über eine Gesamtkälteleistung von 8 MW; damit gehören sie zu den Vorzeigeprojekten im Bereich der Fernkältenetze.
Entwickelt für District Cooling
Künftig ist Engie Refrigeration für vergleichbare District-Cooling-Projekte noch stärker aufgestellt: Aufgrund des steigenden Kundenbedarfs nach besonders leistungsfähigen Kältemaschinen hat der Kältespezialist die wassergekülte „Quantum“-Baureihe weiterentwickelt. Die Kältemaschinen sind mit verschiedenen Kältemittel bis zu einer Leistung von bis zum 10 MW verfügbar. Bei Verwendung des Kältemittels R1234ze mit einem GWP = 7 sind bis zu 8 MW möglich. Beide Varianten sind wahlweise mit acht bis 16 Verdichtern erhältlich. Dank der hohen thermischen Speicherkapazität von Fernkältenetzen können sie besonders effizient in ein Smart Grid integriert und dort betrieben werden. Ein weiterer Vorteil ist die modulare Bauweise, dank der die Kältemaschine und deren Kälteleistung passgenau auf die Kundenansprüche abgestimmt werden: Der „Quantum“ kann in fünf modulare Baugruppen zerlegt und somit auch in enge Maschinenräume eingebaut werden. Zudem ist die Kältemaschine in einem 40-Fuß-High-Cube-Container zu transportieren und damit auch für Lieferungen nach Übersee bestens geeignet. Ebenso kann die Maschine an verschiedenen Einsatzbedingungen ausgerichtet werden. Durch eine spezielle Innenverrohrung ist beispielsweise eine Kühlung mit See- oder Hafenwasser möglich.
25 MW-Kältelösung für Pharmahersteller
Insbesondere dieser entscheidende Aspekt überzeugte nun einen deutschen Hersteller mit südostasiatischer Produktionsstätte aus dem Bereich der Pharma- und Chemiebranche. Vor wenigen Monaten hat Engie Refrigeration fünf Kältemaschinen der weiterentwickelten Bauart mit insgesamt 25 MW Kälteleistung an diesen Kunden ausgeliefert. Dabei handelt es sich um die derzeit leistungsstärkste wassergekühlte Kältelösung mit ölfreien Verdichtern weltweit. Eine Kältemaschine dieser Bauart ist 3,5 m breit, 7,3 m lang und wiegt insgesamt 31.100 kg. Die Verflüssiger sind mit einer hochwertigen Berohrung für die Kühlung mit Seewasser ausgestattet, zudem besitzen die fünf Kältemaschinen je zehn Verdichter. Diese für die Baureihe typische Redundanz garantiert zum einen die Betriebssicherheit und vereinfacht zudem die Wartung der Verdichter: Diese kann im laufenden Betrieb erfolgen. Damit sorgt der „Quantum“ jetzt auch in Südostasien für eine kraftvolle, effiziente und zukunftsweisende Kälteversorgung.