KKA-Fachforum Alternative Energiekonzepte
Energiekonzepte mit großem ökonomischen und ökologischen Potential
Nach dem erfolgreichen „Fachforum Kältetechnik“ im Herbst 2017 ging die KKA-Redaktion auch im Frühjahr 2018 mit neuen Themen auf große Deutschlandtour und informierte Planer, Betreiber, Architekten und Anlagenbauer in Leverkusen, Frankfurt, Hamburg und Stuttgart über alternative Energiekonzepte im Nichtwohnungsbau.
Bei der Fachforenreihe standen zwar kälte- und klimatechnische Themen im Fokus, aber die Vorträge behandelten auch die Bereiche Heizungs- und Messtechnik sowie Fördermöglichkeiten. Partner der Veranstaltungen waren die Firmen Daikin, Efficient Energy, FläktGroup, Frenger Systemen, IWO, WDV-Molliné, Yanmar/KKU Concept, neoTower/RMB und febis.
Den Auftakt in den Vortragsreigen machten Referenten der Firma Daikin mit einem Vortrag über ganzheitliche und energiesparende TGA-Konzepte im Hotelbau. Zwei Hotelprojekte in Norddeutschland wurden ausführlich vorgestellt, in denen ein Großteil der TGA aus dem Hause Daikin eingesetzt wurde, und die als energieeffiziente Leuchtturmprojekte aufzeigen, wie Hotelbetreiber profitieren können, wenn die TGA von Anfang an in die Planung miteinbezogen wird. Ausführliche Berichte hierüber finden Sie hier und im Nachbericht zur Daikin Leading Air Convention.
Um das natürliche Kältemittel Wasser (R718) ging es im Vortrag der Firma Efficient Energy. Das Unternehmen hat mit dem „eChiller“ die bislang weltweit einzige serienmäßig verfügbare Kältemaschine entwickelt, die ausschließlich mit Wasser als Kältemittel arbeitet und dank der verwendeten Technologie sehr energieeffizient betrieben werden kann. Eine detaillierte Beschreibung der Anlagentechnik und der Einsatzmöglichkeiten finden Sie in dieser KKA.
Deckenstrahlplatten sind hervorragend geeignet, wenn es um die Temperierung von Hallen oder hohen Räumen geht. Welche Energieeinsparungen möglich sind, wenn man statt auf Umluftheizungen auf diese Technik setzt, wurde im Vortrag der Firma Frenger Systemen deutlich. Durch konstruktive Änderungen am Korpus der Platte haben die Entwickler bei Frenger zudem den Strahlungsanteil und damit die Effizienz erhöhen können. Die Vorteile des Systems werden in einem Artikel über eine Lufthansa-Werkhalle in dieser KKA deutlich.
„Die smarte Alternative zum Strom“ lautete der Vortragstitel der Firma KKU Concept. Darin ging es um den Einsatz von Gasmotor-Wärmepumpen – eine Technik, die der BDH (Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie) als „die effizienteste Art, mit fossilen Energieträgern zu heizen“ bezeichnet; „… und zu kühlen“ müsste man eigentlich noch ergänzen. Viele Planer haben diese Technik allerdings nicht auf dem Schirm, obwohl der hohe Wirkungsgrad der Gasmotoren und der günstige Erdgas-Preis das System in vielen Fällen wirtschaftlich äußerst interessant machen. Die Beschreibung mehrerer realisierter Projekte mit dieser Anlagentechnik finden Sie hier: Grafschafter Volksbank, Logistikzentrum von Amazon, Obstgut Margaretenhof.
Behaglichkeit und Nachhaltigkeit in Hotels standen im Mittelpunkt des Vortrags der Firma FläktGroup. Grundvoraussetzungen für das Wohlbefinden eines Hotelgastes sind eine hygienisch saubere Luft, die Wahlmöglichkeit der Raumtemperatur im Komfortbereich, eine angenehme Luftfeuchte, zugfreie Luftströmung und ein geräuscharmer Betrieb. Diesen Anforderungen wird der „Flex-GeKo“-Gebläsekonvektor von FläktGroup gerecht. Die Referenten stellten die Technik des Konvektors vor, zeigten aber auch auf, wie durch den Einsatz moderner CFD-Simulationen die thermische Behaglichkeit in einem Hotelzimmer schon in der Planungsphase auf Basis der Grundrisse, Möblierung und der Positionierung des Konvektors im Raum ganz konkret simuliert werden kann.
Der flüssige Energieträger Öl ist nach wie vor aus dem Energiemix in Deutschland nicht wegzudenken. Über 5 Mio. Ölheizungen sind hierzulande in Betrieb. Dass es sich hierbei um keine Technik aus der Vergangenheit handelt, wurde im Vortrag des IWO (Institut für Wärme und Oeltechnik) deutlich. In Kombination mit erneuerbaren Energien und optimal ausgelegten Pufferspeichern sind Ölheizungen z.B. in Zeiten, in denen wegen mangelnder Sonneneinstrahlung und Windstille der Strom nur über konventionelle Kraftwerkstechnik erzeugt werden kann, sogar aus ökologischer Sicht sinnvoller als elektrisch betriebene Wärmepumpen. An solchen Konzepten forscht das IWO. Gleiches gilt für Power-to-heat-Lösungen, bei denen flüssige Energieträger mit überschüssigem Strom aus Wind und Sonne synthetisch erzeugt werden.
Der Volksmund weiß: Wer misst, misst Mist. Dass das nicht stimmen muss, konnten die Referenten von WDV-Molliné aufzeigen. Denn Messungen stellen den einzigen sicheren Weg zu einer zuverlässigen Qualitätskontrolle von TGA-Anlagen dar. Wichtig hierbei ist jedoch, dass sowohl die eingesetzten Messtechnik-Produkte eine entsprechend hohe Qualität aufweisen, als auch, dass diese in sinnvolle Messtechnik-Konzepte eingebunden sind. Zu wenige Messstellen bieten nicht genügend Informationen über eine Anlage, zu viele Messstellen können dazu führen, dass der Betreiber an der Flut der Messdaten schier erstickt. Doch wo liegt der goldene Mittelweg? Hier ist es ratsam, sich auf Experten wie bei WDV-Molliné zu verlassen, die mit ihrem Erfahrungsschatz wichtige Hilfestellung geben können, damit man mit dem richtigen Messstellenkonzept hinterher genau weiß, was läuft und wie viel davon.
Den Abschluss der Vorträge lieferte die Firma febis. Das Unternehmen ist auf den Bereich der Förderungen spezialisiert. In Deutschland gibt es nur für den Baubereich tausende verschiedene Fördertöpfe. Hier den Überblick zu bewahren, ist für den Laien fast ein Ding der Unmöglichkeit. Hier benötigt es die Unterstützung von Förderexperten wie bei febis, die sich im Dickicht der Fördermöglichkeiten bestens auskennen. Auf www.fe-bis.de gibt es einen Förderratgeber, in dem jeder kostenfrei die Fördermöglichkeiten recherchieren kann. Wem das zu kompliziert ist, der kann auch den febis-Service in Anspruch nehmen. Dann übernehmen Experten gegen einen entsprechenden Obolus alle notwendigen Recherchen und Anträge.
Hier geht es zu einem kurzen Film mit Impressionen vom Fachforum in Leverkusen.