Machen Sie sich auf etwas gefasst!
Die Revision der F-Gase-Verordnung ist in aller Munde. Und unsere Branche hat guten Grund zur Nervosität, denn was da auf die Kälte- und Klimawelt zurollt, könnte/wird zu einer grundlegenden Veränderung der bisher üblichen Denkweise und Arbeitspraxis führen. Über die F-Gase-Verordnung ist in der KKA schon mehrfach berichtet worden und sie wird uns auch noch ins nächste Jahr begleiten; denn so lange wird es sicher dauern, bis man sich in Brüssel endgültig geeinigt hat. Aktuell sorgt ein Vorschlag des Umweltausschusses im Parlament für große Unruhe, der weit über das hinausgeht, was viele in unserer Branche befürchtet haben. Auf S. 8 dieser Ausgabe sind die wesentlichen Punkte zusammengefasst. Wer tiefer einsteigen möchte, der sei auf einen Statusbericht verwiesen, den der DKV auf seiner Homepage (www.dkv.org) veröffentlicht hat.
Bei dem Beschluss des Umweltausschusses gilt allerdings, dass nicht alles so heiß gegessen wird, wie es gekocht wurde. Rat und Parlament können hier noch einiges verändern und abschwächen. Allerdings schwingt bei dieser Aussage auch eine gebührende Portion Hoffnung mit. Denn man darf bei Entscheidungen, die von Politikern getroffen werden, nicht davon ausgehen, dass der gesunde Menschenverstand siegen wird. Die geplanten drastischen Einschnitte in Bezug auf die Verwendung von F-Gasen haben einen stark politisch motivierten Hintergrund. Hier gilt es das politische Gesicht zu wahren, egal ob die Entscheidungen sinnvoll sind oder nicht. Insofern schwebt ein mächtiges Damoklesschwert über dem Haupt der Kälte- und Klimatechnik.
Was bleibt zu tun, bis die Gremien der EU bei der F-Gase-Verordnung Nägel mit Köpfen gemacht haben? Rechnen Sie mit dem Schlimmsten und wappnen Sie sich! Die meisten Hersteller sind schon dabei, ihre Hausaufgaben zu machen. Hier wird intensiv an neuen Produkten gearbeitet, Kältemittelfüllmengen werden reduziert und der Einsatz von natürlichen Kältemitteln wird geprüft. Ob dabei Lösungen entstehen, die bei der Betrachtung der direkten und der indirekten Emissionen zu einem niedrigeren Treibhauseffekt führen werden, steht auf einem anderen Blatt – wie gesagt: politisch motivierte Entscheidungen. Aber auch das Handwerk muss seine Hausaufgaben machen. Wer noch nicht das Know-how besitzt, um sicher mit natürlichen Kältemitteln umzugehen, sollte sich schleunigst darum kümmern. Dies gilt auch für die „wasserscheuen“ Kälteanlagenbauer, denn es ist ganz sicher damit zu rechnen, dass indirekte Systeme mit Wasser/Sole als Kälteträger an Bedeutung gewinnen, bzw. die einzige Option sein werden.
Machen Sie sich also auf etwas gefasst …
… meint Ihr KKA-Chefredakteur Christoph Brauneis