Nur die Frische zählt
Logistiklager mit unterschiedlichen Kühlbereichen
Im vergangenen Jahr investierte die Transac Internationale Speditionsgesellschaft in den Bau eines neuen Logistikzentrums, inklusive Kühllager und Verwaltungseinheiten. Bei Transac werden täglich rund 500 Europaletten Obst und Gemüse umgesetzt und ca. 30 Sattelzüge be- bzw. entladen. Der größte Teil der zentralen Halle dient als Lager für Obst und Gemüse und wurde als Kühllager ausgeführt.
Vor 24 Jahren hat Heinz Hörner das Logistikunternehmen Transac gegründet und sich dabei auf den Transport von Obst und Gemüse spezialisiert. Es kommt in erster Linie aus Spanien und Frankreich, wird bei Transac kurzzeitig zwischengelagert und dann deutschlandweit verteilt. Im vergangenen Jahr investierte die Transac Internationale Speditionsgesellschaft in den Bau eines neuen Logistikzentrums, inklusive Kühllager und Verwaltungseinheiten. In nur siebeneinhalb Monaten hat Freyler Industriebau (www.freyler.de) am Firmensitz der Transac in Rülzheim ein 3100 m² großes Gebäude errichtet. Ende Dezember 2013 erfolgte der Bezug und im Januar 2014 die Einweihung.
Den meisten Raum des Logistikzentrums beansprucht die zentrale Halle, die als Blocklager geplant wurde. Als Konstruktion wurde hier eine Stahlbeton-Skelett-Fertigbauweise realisiert. Die Außenwände bestehen aus metallisch-schimmernden Stahl-Sandwich-Elementen. In die langgezogene Stirnseite zum Verladevorplatz hin sind mehrere Andockstationen vorgelagert, an denen die ankommenden und abfahrenden Sattelzüge ent- und beladen werden. Der größte Teil der zentralen Halle dient als Lager für Obst und Gemüse und wurde als Kühllager ausgeführt. Hier liegen die Temperaturen in der Regel zwischen 6 und 8 °C. Bei Erdbeeren oder Kirschen jedoch z.B. werden Lagerung und Transport anspruchsvoller: Diese empfindlichen Obstsorten zählen zu den sogenannten Plusgütern, das sind hochempfindliche Waren, bei denen allein die ideale produktspezifische Temperaturführung für den Erhalt der Qualität sorgt – und damit den ökonomischen Wert der Ware garantiert. In einem solchen Kühlbereich beträgt die Lagertemperatur zwischen 2 und 4 °C, eine Temperaturspanne, die unbedingt konstant gehalten werden muss, denn bei Obst können bereits die geringsten Temperaturabweichungen zu erheblichen Qualitätsverlusten führen, weil sie Aromen und Geschmack beeinflussen. Da Transac nach dem International Food Standard (IFS) zertifiziert ist, mussten für einen solch speziellen Kühlraum entsprechend hohe Auflagen erfüllt werden. Aus diesem Grund wurde ein geschlossener Kühlraum aus Kühlraum-Paneelen als ‚Raum im Raum‘ eingebaut.
Die drei Kühlbereiche mit ihren unterschiedlichen Temperaturen sind notwendig, weil Transac verschiedene Obst- und Gemüsesorten zwischenlagert. Doch die Lagerung ist nur ein Teil des Geschäfts, der andere ist die Logistik und Kommissionierung der Waren. Bei Transac werden täglich rund 500 Europaletten Obst und Gemüse umgesetzt. Angeliefert werden sie die ganze Woche über von etwa 30 Sattelzügen pro Tag.
Details zur Kälteanlage
Im Neubau des Logistikzentrums Transac wurde zur kältetechnischen Versorgung der drei Lagerbereiche eine R134a-Verbundanlage eingebaut. In Lager 1 und 2 beträgt die Raumtemperatur 10 °C und im dritten Lager 2 °C. Der Verbundsatz wurde im Technikraum aufgestellt und besteht aus fünf parallel geschalteten einstufigen Kältemittelverdichtern, die mit dem Kältemittel R134a betrieben werden. Die Verdichter sind zusammen mit den Peripheriegeräten auf einem gemeinsamen Grundrahmen anschlussfertig montiert.
Technische Daten des Verbundsatzes:
Kältemittel: R134A
Gesamtkälteleistung: 249 kW
Verdampfungstemperatur: -5 °C
Verflüssigungstemperatur: 45 °C
Vor der Wärmeabgabe an den Verflüssiger wird über einen Druckgaserhitzer mit 85 kW Leistung die Wärme zur Warmwasserbereitung verwendet. Von dem Druckgaserhitzer wird ein 500 l fassender Pufferspeicher mit Wärme versorgt. Die Wärme wird an ein Speicherladesystem übergeben.
Zur Sicherstellung der Trinkwasserhygiene verfügt das Speicherladesystem über zwei Anschlüsse: einen direkten Anschluss an die Fernwärme und einen Anschluss zur Einbindung alternativer Wärmequellen mittels Heizungspufferspeicher. Der luftgekühlte Verflüssiger wurde auf dem Flachdach angeordnet.
Technische Daten des Verflüssigers:
Verflüssigernennleistung: 320 kW
Luftrichtung: vertikal
Luftleistung gesamt: 124 000 m³/h
Wärmeaustauschfläche: 1669,3 m²
Anzahl der EC-Ventilatoren: 5
Umgebungstemperatur: 36 °C
Flüssigkeitsunterkühlung: 1,2 K
Schalldruckpegel in 10 m: 54 dB(A)
Der Verbundsatz versorgt die Hochleistungskühler in den Lagerbereichen über eine Kältemittelsammelstation mit 160 l Inhalt. In den Lagerbereichen kommen Hochleistungskühler mit elektronischer Einspritzung und Umluftabtauung zum Einsatz. Diese sind über Kragarme an Bindern unter der Hallendecke befestigt. Dem Verdampfer ist ein mikroprozessorgesteuerter Kühlstellenregler zugeordnet, welcher mittels elektronischem Expansionsventil eine größtmögliche Leistungsübertragung bei geringer Leistungsaufnahme ermöglicht.
Lager 1:
Technische Daten je Verdampfer:
Verdampfungstemperatur: - 4 °C
Verflüssigungstemperatur: 45 °C
Raumtemperatur: 10 °C
Abtauung: Umluft
Kälteleistung: 10 kW
Luftmenge: 3030 m³/h
Fläche: 19,6 m²
Wurfweite: 27 m
Anzahl: 2
Lager 2:
Technische Daten je Verdampfer:
Verdampfungstemperatur: - 4 °C
Verflüssigungstemperatur: 45 °C
Raumtemperatur: 10 °C
Abtauung: Umluft
Kälteleistung: 20 kW
Luftmenge: 66 400 m³/h
Fläche: 40,3 m²
Wurfweite: 38 m
Anzahl: 8
Technische Daten je Verdampfer:
Verdampfungstemperatur: - 4 °C
Verflüssigungstemperatur: 45 °C
Raumtemperatur: 10 °C
Abtauung: Umluft
Kälteleistung: 10 kW
Luftmenge: 3030 m³/h
Fläche: 19,6 m²
Wurfweite: 27 m
Anzahl: 1
Lager 3:
Technische Daten je Verdampfer:
Verdampfungstemperatur: - 4 °C
Verflüssigungstemperatur: 45 °C
Raumtemperatur: 10 °C
Abtauung: Elektro
Kälteleistung: 15 kW
Luftmenge: 13 700 m³/h
Fläche: 60,5 m²
Wurfweite: 23 m
Anzahl: 4
Für die Büroräume (Disposition) sowie das Lager (Disposition) im EG und dem Serverraum im OG sind jeweils Split-Klimaanlagen eingebaut. Diese enthalten Wand- bzw. Deckeneinbaugeräte sowie je eine Außeneinheit, welche auf dem Flachdach angeordnet ist.