Roller startet 2021 durch

75 Jahre im Kälte-Klima-Business

Im Jahr 1946 gegründet, ist 2021 ein ganz besonderes Jahr für die Walter Roller GmbH & Co. aus Gerlingen. In diesem Jahr feiert der Spezialist für Luftkühler und Wärmetauscher für die Kälte- und Klimatechnik sein 75-jähriges Jubiläum.

Als Walter Roller 1946 sein gleichnamiges Unternehmen in Stuttgart gründete, gehörte er zu einem Kreis an Pionieren, die sich intensiv mit der Kältetechnik beschäftigten. Als Freund bekannter Firmengründer in der Kältetechnik, wie Schaufler (Fa. Bitzer in Sindelfingen) und Göldner (Fa. Bock in Frickenhausen), die sich mehr dem Kältemaschinenbau verschrieben hatten, arbeitete Walter Roller an der Übertragung von Kälteleistung.

Der zunächst handwerkliche Betrieb nahm einen sehr raschen Aufschwung, nicht zuletzt durch Reparaturen an Kühlschränken und Kühlhäusern der amerikanischen Besatzungstruppen, die im baden-württembergischen Raum stationiert waren. Mit Kurt Reule, dem Schwiegersohn von Walter Roller, übernahm 1956 ein qualifizierter Kaufmann die kaufmännischen Geschicke.

Bereits 1957 wurde der Bau einer ersten Produktionshalle am heutigen Standort in Gerlingen fertiggestellt, wo neue innovative Produkte entwickelt und produziert werden konnten.

1994 verstirbt der Firmengründer Walter Roller und sein Enkel Joachim Reule (seit 1986 in der Firma) übernimmt die Geschicke des Unternehmens und entwickelt es zu einem heute national und international anerkannten Familienunternehmen in dritter Generation. 2019 löst Wolfgang Krenn den in den Ruhestand tretenden Werner Rose als zweiten Geschäftsführer ab.

Seiner ursprünglichen Idee, dem Bau von Wärmetauschern, ist Roller bis in die Gegenwart treu geblieben. Heute zeichnet sich Roller als Premium-Anbieter vor allem durch eine nicht alltägliche Flexibilität und eine breit gefächerte Produktpalette im Wärmetauscher-, Luftkühler- und Klimagerätebau aus. Großen Wert legt man auf das Prädikat „Made in Germany“. Denn es werden nicht nur die Geräte zu 100 % in Deutschland gebaut, sondern auch bei den Komponenten wird auf eine regionale Lieferantenpartnerschaft von Markenherstellern, wie ebm-papst, Ziehl-Abegg, Wieland, Würth und anderen geachtet, die ihrerseits langjährige Partnerschaften schätzen und entsprechend zuverlässig liefern. Diese regionale Ausrichtung hat sich gerade während des ersten Corona-Lockdowns als Vorteil herausgestellt, da Lieferketten zu den deutschen Zulieferern aufrecht erhalten blieben und dadurch keine Produktionsbeeinträchtigungen hingenommen werden mussten.

Made in Germany bedeutet für Roller aber auch, dass alle Produkte konstruktiv auf höchste Effizienz, sprich geringen Energieverbrauch, hin konzipiert sind. Diesem Anspruch hat man sich bereits 2011 verschrieben, als Roller als erstes Unternehmen der Kältetechnik seine Luftkühler für die Gewerbekälte sukzessive mit energieeffizienten EC-Ventilatoren serienmäßig ausstattete.

EC-Ventilatoren sind aber nur ein Teil bei der Betrachtung für einen effizienten Betrieb. Für einen konsequenten Beitrag zur Gesamt­effizienz von Kälteanlagen forscht Roller durchgehend an der Optimierung der Basics Rohrgeometrien sowie Wärmeübertragung und entwickelt die Produktlinien und deren Optionen für Hygiene und Abtauoptimierung kontinuierlich weiter.

So präsentierte Roller erst jüngst ein CO2-Wärmetauscher-System (PS80bar) für Tiefkühlanwendungen, das einen Rohrdurchmesser von 9,52 mm mit einem Lamellenabstand von 12 mm kombiniert. Damit erfüllt Roller die Mission von Kunden – Only one defrost a day! – die Anzahl an Abtauungen signifikant zu reduzieren. In Verbindung mit cleveren Abtauoptionen wird die Energieeffizienz der Anlage deutlich verbessert bei gleichzeitiger Steigerung der Betriebssicherheit.

Für moderne Industriebetriebe ist die Zertifizierung nach ISO 9001 von essenzieller Bedeutung. Aber auch verlässliche Leistungsdaten der Produkte spielen in einer Kälteanlage eine große Rolle. Walter Roller ist als Gründungsmitglied von Anfang an bei Eurovent engagiert. Damit sind alle dokumentierten Leistungen der Serien-Luftkühler vom Prüfinstitut TÜV zertifiziert, was in der Projektierung und in der Ausführung dem Anlagenbauer Sicherheit in der Abstimmung der System-Komponenten bringt.

Darüber hinaus sind alle Produkte entgegen dem allgemeinen Trend auf Langlebigkeit und Servicefreundlichkeit ausgelegt, was einen positiven Beitrag zur Nachhaltigkeit und dem Product-Life-Cycle leistet. So sind z.B. alle Luftkühler so konzipiert, dass sich alte AC-Lüftermotoren ohne großen Aufwand 1:1 gegen EC-Motoren austauschen lassen. Das hilft in der Ersatzteil-Bevorratung und kurzfristigen Verfügbarkeit über den Großhandel.

Um die Lieferzeiten der Standardprodukte so kurz wie möglich zu gestalten, unterhält Roller zusätzlich zur Bevorratung von Geräten beim Großhandel ein Logistikzentrum zur eigenen Lagerhaltung gängigster Modelle, um so dem Kälteanlagenbauer über den Kälte-Klima-Fachgroßhandel praktisch ohne Verzögerungen in seinem Tagesgeschäft mit Verdampfern, aber auch Ersatzteilen zu unterstützen.

Neben den Seriengeräten für die Gewerbekühlung oder Konvektoren für die Klima- und Lüftungstechnik produziert Roller auch sehr viele projektbezogene Wärmetauscher von „Handtaschen klein“ bis „Fußballtor groß“ – auf Wunsch in Losgröße 1. So kommen Roller-Wärmetauscher in jeder noch so anspruchsvollen Anwendung zum Einsatz – so aktuell z.B. als Direktverdampfer für die Tiefkälte-Lager von Covid 19-Impfserum bei -80 °C. Sehr geschätzt wird auch die in einer Baumusterprüfung zertifizierte Leistung der Roller-Wärmetauscher bspw. Hochleistungs-Kreislaufverbundsysteme für den Einsatz in Wärmerückgewinnungsanlagen.

In Deutschland, dem Roller-Heimatland, ist die Präsenz am Markt traditionell sehr hoch. Auch im europäischen Ausland sind Roller-Produkte bei den dortigen Großhandelspartnern und Anlagenbauern beliebt und etabliert.

Ganz besondere Beziehungen konnten über die Jahre zu Partnern in Asien aufgebaut werden und 2015 wurde in Form eines Joint-Ventures eine eigene Thailand-Dependance von Walter Roller gegründet. Vom dortigen Headquarter aus werden alle Kunden süd-west-pazifischer Staaten betreut. Und nicht nur das – die Luftkühler für Asien werden in Bangkok produziert, das Know-how dafür kommt aus Deutschland. Der Golden Rule folgend, werden in der Spezifikation und Ausführung der Geräte aus asiatischer Fertigung keine Abstriche zu den deutschen Produkten eingegangen. Das sichert Roller in Asien eine Ausnahmestellung bei Verdampfern und Luftkühlern. So konnten in der Region in dieser Konstellation große Erfolge und weitreichende Abschlüsse erzielt werden.

Für die Aufrechterhaltung kurzer Lieferzeiten und das Unternehmen auch weiterhin zukunftsfähig auszurichten, wurde massiv in neue Technologien investiert. Nicht nur in den Maschinenpark, sondern auch in Entwicklung und Marketing. In absehbarer Zeit werden eine ganze Reihe neuer Produkte vorgestellt, die das Leistungsspektrum von Roller noch breiter aufstellen und im Anlagenbau und dem Großhandel weitere Möglichkeiten bieten werden.

Durch die Corona-Zeit ist Roller ohne negative Auswirkungen gekommen – im Gegenteil: Die Luftkühler-Schnelldreher-Baureihen wurden in das, liebevoll Werk II genannte, separate Montagewerk in Gerlingen ausgelagert. Die Halle mit Luftkühler-Montagelinien brachte in puncto Ausstoß von Serien-Verdampfern und Verfügbarkeit durchschlagenden Erfolg. An diesen wird das Management im Jubiläumsjahr anknüpfen: Jüngst wurde der Weg freigemacht zu einer noch viel größeren Werkserweiterung: Werk III – ebenfalls in Gerlingen – wird noch in 2021 seinen Dienst aufnehmen, um der anhaltend hohen Nachfrage gerecht zu werden – Roller startet durch!

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