Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln
Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln sind aufgrund ihrer thermodynamischen Eigenschaften nicht nur energieeffizient, sondern auch umweltfreundlich. Denn natürliche Kältemittel wie Ammoniak und CO2 haben kein oder ein vernachlässigbar geringes Erderwärmungspotential (Global Warming Potential [GWP]). Thomas Spänich, Vorstandsmitglied von eurammon (www.eurammon.com), über die aktuelle Lage und Zukunftstrends.
KKA: In welchen Branchen sind Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln heute bereits weit verbreitet und wo sehen Sie Marktpotentiale der Zukunft?
Thomas Spänich: Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln sind besonders im Bereich der industriellen Großwärmepumpen schon weit verbreitet. Potential besteht vor allem dort, wo heute noch Kälte- und Wärmenutzung separat betrachtet und traditionell getrennt geplant werden.
KKA: Wie könnte dieses Potential Ihrer Meinung nach zukünftig stärker genutzt werden?
Thomas Spänich: Hierfür braucht es mehr „Integrative Energiemanager“. Diese ziehen die Bilanzgrenze über alle Wärmequellen und -senken in einer Installation und ermitteln so, wo Potential für Synergien besteht.
KKA: Ein großes Wachstum am europäischen Markt verzeichnen in den letzten Jahren besonders Wärmepumpen für die sanitäre Warmwassererzeugung.
Thomas Spänich: Um die Entwicklung noch weiter voranzutreiben, fehlt es auch am legislativen Druck. So wird das Potential von CO2-Wärmepumpen in Europa derzeit noch nicht vollständig ausgeschöpft, denn vor allem im Bereich der kleineren Leistungen (<100 kW) sind die Effizienzvorteile der natürlichen Kältemittel noch nicht wirtschaftlich darstellbar.
KKA: Welche Entwicklungschancen sehen Sie für den Einsatz kleinerer Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln im häuslichen Bereich?
Thomas Spänich: Sowohl mit Kohlenwasserstoffen als auch mit CO2 sind heute bereits sehr effiziente Lösungen verfügbar, die das Heizen und Kühlen auch im privaten Umfeld klimafreundlich zulassen. Auch mit einer gezielten Anschubförderung für kostengünstige Komponenten könnte die Entwicklung weiter vorangetrieben werden.