Wohlfühlklima bei FingerHaus

Decke als Strahlungsfläche zum Heizen und Kühlen

In heißen Sommerphasen sorgen Kühldecken für ein angenehmes Raumklima. Sie eignen sich besonders für Büros, Gewerbe- und Verkaufsräume. Die Decke ist eine ideale Strahlungsfläche zum Heizen und Kühlen und lässt sich zur Einbringung von Rohrregistern nutzen. Für eine solche Systemlösung im Rahmen der Vergrößerung des Verwaltungsgebäudes am Stammsitz in Frankenberg (Eder) entschied sich Fertighaushersteller FingerHaus. Dort schafft das Temperieren über geschlossene Oberflächen ein behagliches Raumklima ohne unangenehme Zugluft für die Mitarbeiter.

Am FingerHaus-Standort befinden sich das Bauherrenzentrum, drei Musterhäuser und das Werk, in dem das Unternehmen jedes Jahr über 700 Fertighäuser produziert. Mehr als 800 Mitarbeiter sind bei FingerHaus beschäftigt. Zum Einsatz kamen in dem Neubau rund 470 m² Komfortdecke „ComfoTop“ mit endlos verlegten Systemrohren der Buchenauer Roth Werke. Die Installation der Systemrohre in Endlosverlegung erfolgte kupplungsfrei an Befestigungsschienen im Verlegeabstand von 50 bis 100 mm. Der Fachbetrieb Hochgatterer & Konst aus Ottnang, Österreich, montierte das Heiz- und Kühlsystem direkt in der Trockenbauebene der Deckenkonstruktion. Das Rohr ist ohne zusätzliche Aufbauhöhe in die Trockenbaukonstruktion integriert und mit Gipskarton-Trockenbauplatten flächig abgedeckt. Das System bot dem Planer maximale architektonische Gestaltungsfreiheit: Dank zentimetergenauer und flexibler Positionierung der Systemrohre lassen sich selbst außergewöhnliche Grundrisse mit einer flächigen Belegung der Systemrohre realisieren. Ebenso können Deckeneinbauten wie Beleuchtungselemente wunschgemäß positioniert werden. Der Anschluss der einzelnen Rohrregister erfolgte über einen zen­tralen Heizkreisverteiler, der unsichtbar in die abgehängte Deckenkonstruktion integriert und jederzeit über eine Revisionsöffnung zugänglich ist.

Das System im Bürogebäude von FingerHaus hat eine Heizlast von etwa 16 kW und eine Kühllast von rund 19 kW. Die Vorlauftemperatur für das Heizen ist mit 35 °C ausgelegt und für das Kühlen beträgt sie mindestens 18 °C. „Die Auslegung spricht für die Effizienz der thermischen Hülle des FingerHaus-Gebäudes. Aus technischer und physikalischer Sicht war es die beste Entscheidung, das Kühl- und Heizkonzept in die Decke zu integrieren. So stellt der sommerliche Wärmeschutz die Kühlung in den Vordergrund und sorgt damit für Wohlfühltemperaturen“, erklärt Michael Burckhardt, Abteilungsleiter Gebäudetechnik bei FingerHaus.

Die Heiz- und Kühldecke wird mit einer reversiblen Wärmepumpe auf dem Dach betrieben. Zur Effizienzsteigerung und Absicherung der Hydraulik sind Heiz- und Kühlpufferspeicher im Einsatz. Eine kontrollierte Lüftungsanlage ist mit einem Wärmetauscher zwischengeschaltet, sodass über das Luftverteilsystem zusätzlich behagliche Effekte nutzbar sind. Durch langanhaltende sehr warme Sommertage ist die Technologie der Kühlung in Verbindung mit Decken- und Fußbodenheizung aufgrund der niedrigen Systemtemperaturen prädestiniert. Michael Burckhardt hob hervor: „Da sommerlicher Wärmeschutz und Verschattung vorgeschrieben werden, sind langfristig Neubauten ohne Kühlung kaum mehr vorstellbar. Mit Blick auf die gewerkeübergreifenden Schnittstellen war die Zusammenarbeit mit Roth ein großer Vorteil, da wir von der Planung bis zur Ausführung der Unterkonstruktion der Decke alles aus einer Hand erhalten haben und keine Einschränkungen für unser Beleuchtungskonzept hatten.“

Gebäudetechnik passt sich der Jahreszeit an

Die Roth-Komfortdecken verwandeln Raumdecken in Strahlungsflächen, die Räume im Sommer angenehm kühlen und im Winter behaglich wärmen. Die Oberflächentemperatur wird je nach Betriebsweise einige Grad unter oder über der Raumtemperatur gefahren. Durch den Strahlungsaustausch mit der Decke verändern sich die Temperaturen der Raumumschließungsflächen. So stellen sich gleichmäßige Oberflächentemperaturen bei allen raumumschließenden Flächen ein, die sich positiv auf die Behaglichkeit auswirken. Das mit kaltem Wasser durchströmte Rohrsystem der Komfortdecke absorbiert im Sommer die Wärme in der Raumluft und kühlt sie energiesparend und geräuschlos herunter. Kühldecken bauen ein weitgehend gleichmäßiges vertikales Temperaturprofil im Raum auf. Die empfundene Raumtemperatur ist hierbei abhängig von der Raumlufttemperatur sowie der Temperatur der Raumumschließungsflächen. Bei Systemen mit hohem Strahlungsanteil, wie den Komfortdecken, liegt die empfundene Raumtemperatur im Kühlfall um 1,5 bis 2 K unterhalb der Raumlufttemperatur. Die Gesamtleistung für die Temperierung wird durch zwei Drittel Strahlungsanteil und ein Drittel Konvektion erzielt. Die Differenz zwischen Raumtemperatur und mittlerer Oberflächentemperatur bestimmt die Leistung. Je höher die Temperaturdifferenz, desto höher ist die Leistung.

Im Winter ahmen die Komfortdecken die natürliche Strahlungswärme der Sonne nach. Das unsichtbar in die Deckenkonstruktion eingebettete Rohrsystem mit geschlossenem Wasserkreislauf temperiert die Räume mit sanfter Wärmestrahlung von oben. Die Wärme verteilt sich gleichmäßig und zugluftfrei in jeden Raumwinkel.

Komplettlösungen aus einer Hand

Mit den Roth-Komfortdecken lassen sich nachhaltige und energieeffiziente Systemlösungen zum Heizen und Kühlen realisieren. Die standardisierte Verlegemethode der Komfortdecke „ComfoTop“ gewährleistet eine effektive Montage und einen schnellen Baufortschritt bei einfacher Planung im Vorfeld. Von Roth gibt es als Systemlösung für die Decke zudem das „ClimaComfort“-Panelsystem sowie die Komfortdecke „ComfoTop M“ mit in Metallkassetten eingebauten Rohrregistern. Die Komfortdecken eignen sich neben der Anwendung in Neubauten auch für Sanierungsvorhaben.

Der Hersteller bietet ein Dienstleistungspaket aus einer Hand inklusive Materialplanung, Logistik und Montageservice. Als Energieerzeuger mit Heiz- und Kühlfunktion bietet Roth zudem maßgeschneiderte Wärmepumpensysteme. Für die individuelle Einzelraumregelung eignet sich das Funk-Regelungssystem „Touchline“ sowie das System „Basicline“ in der Ausführung Heizen und Kühlen.

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