Kühlen im industriellen Look

In der idyllischen Gemeinde Stettlen, in unmittelbarer Nähe zur Schweizer Hauptstadt Bern liegt das Areal der ehemaligen Kartonfabrik Deisswil. Nachdem die Fabrik 2010 stillgelegt wurde, entschloss sich der Berner Unternehmer Hans-Ulrich Müller, das Gelände weiter zu nutzen und verwirklichte hier seine Vision eines urbanen Quartiers. Der sogenannte Bernapark hat sich zu einem modernen Industrie- und Dienstleistungszentrum entwickelt, das Arbeiten und Wohnen, Freizeit und Bildung sowie Tradition und Innovation auf einzigartige Weise verbindet. In mehreren Bauetappen wurden ab 2018 die Bestandsbauten mit historischer Bausubstanz saniert und mit zwei zusätzlichen Geschossen im Holzelementbau aufgestockt. Rund 180 Wohnungen sowie ca. 25.000 m² Büro- und Gewerbefläche mit ca. 150 internationalen Unternehmen sind aktuell erschlossen worden, in den kommenden Jahren sind weitere Baumaßnahmen geplant.

Teil des Bernaparks und maßgeblich beteiligt an dessen Zukunftsvision ist das Zen­trum für Innovation und Digitalisierung (ZID). Wie es der Name schon sagt, beherbergt das ZID mehrheitlich Startups mit Fokus auf nachhaltigen und digitalen Geschäftsmodellen. Hier treffen Firmengründer und Startups auf ein Netzwerk aus Innovationsteams und Investoren. Sie arbeiten Tür an Tür, tauschen Ideen und Erfahrungen aus und inspirieren sich gegenseitig, um ihre Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. Seit Ende 2020 stellt das ZID modernste Büros, Workshop- und Eventräume sowie einen Gemeinschaftsbereich zur Verfügung. Der Charme des historischen Gebäudes, kombiniert mit modernen Lösungen schafft eine einzigartige Arbeitsatmosphäre im Bernapark.

Damit auf der insgesamt 3.300 m² großen Nutzfläche stets ein optimales Raumklima herrscht, setzt das Co-Working-Space auf Deckenstrahlplatten. „Um im Sommer einen hohen Klimakomfort zu gewährleisten, war für die Kühlung der Räume ein komfortables und zugleich in das Kostenbudget passendes Kühldeckensystem gesucht“, berichtet Fachplaner Josef Balmer von der ibe institute bau + energie AG. „Zudem sollte die Akustik verbessert und der industrielle Look der Betondecken verstärkt werden“, so der Fachplaner. Die Deckenstrahlplatten des Raumklimaspezialisten Zehnder überzeugten durch das optimale Preis-/Leistungsverhältnis sowie ihre Industrie-Loft Optik.

Die Deckenstrahlplatten wurden in zwei Bauetappen 2020 und 2022 montiert. Insgesamt installierte Zehnder rund 800 lfm gelochte Deckenmodule der Generation ZFP mit einer Fläche von ca. 580 m². Diese Deckenstrahlplatten konnten dank ihrer modularen Bauweise individuell kombiniert werden. „In unterschiedlichen Breiten von 450 bis 1.200 mm ließen sich die Module bedarfsspezifisch je nach Raumgröße, Kühlbedarf und optischer Gestaltung zuordnen“, erklärt Josef Balmer. Das geringe Gewicht der Deckenstrahlplatten von nur 14 kg/m² sowie die hohe Stabilität der Module erleichterte die Montage erheblich. „Die Herausforderung bestand eher in der Koordination vor Ort, also in der Abstimmung mit den anderen Gewerken zur Gebäudesanierung, wie Innenausbau der Bürozellen und der Installation des Lüftungssystems“, erzählt Rolf Ulmann, Verkaufsleiter für Heizkörper und Heiz- und Kühldecken bei Zehnder in der Schweiz.

Die Deckenstrahlplatten werden das ganze Jahr mit einer Auslegungstemperatur von 17 °C (Vorlauf) und 21 °C (Rücklauf) bei einer Raumtemperatur von 26 °C betrieben. Die Personen und Gegenstände im Raum sowie die aufsteigende, warme Luft geben ihre Wärme an die Kühldecke ab. Durch den hohen Strahlungsanteil der Kühldecken entsteht eine optimale Behaglichkeit im Aufenthaltsbereich. Die gesamte Kühlleistung beträgt dabei ca. 40 kW. Die Kälteversorgung erfolgte zunächst provisorisch via Grundwasser, seit Herbst 2022 über eine neu errichtete Energiezentrale: Das kalte Wasser, das die Deckenstrahlplatten durchströmt, wird nun zunächst weiterhin über einen Wärmeübertrager mit Grundwasser von 16 °C auf ca. 12 °C vorgekühlt. Die Nachkühlung von 12 °C auf 8 °C erfolgt über eine Kältemaschine von CTA in Münsingen (CH).

Damit die Feuchte in den Räumen kontrolliert werden kann, sind alle Räume an der zentralen Lüftungsanlage angeschlossen und werden mit vorkonditionierter Luft versorgt. Dank des Strahlungsprinzips liegt die empfundene Temperatur im Kühlbetrieb niedriger als die tatsächlich gemessene Raumtemperatur. So kann mit einem erheblich niedrigeren Energieeinsatz gearbeitet und die Raumlufttemperatur um bis zu 3 K angehoben werden. Außerdem arbeiten die Deckenstrahlplatten besonders energieeffizient: Mit Zehnder ZFP kann ein Strahlungsanteil von über 80 Prozent erreicht werden. Kleine Rohrdurchmesser und geringe Rohrabstände verbessern zudem die Systemleistung bei Niedertemperatursystemen.

Im Gegensatz zu Ventilatoren und Klimaanlagen erfolgt die Kühlung mit Deckenstrahlplatten gleichmäßig, absolut lautlos und zugluftfrei. Für beste Akustik in den Räumen des ZID sorgen die perforierten Oberflächen der Deckenstrahlplatten: Die Schallwellen gelangen durch die Perforation des Strahlplattenbleches in die eingelegte Wärmedämmung und werden absorbiert. Damit lässt sich eine deutliche Reduzierung des Schallpegels erreichen. Diese Vorteile der Zehnder Deckenstrahlplatten ermöglichen ein gesundes und angenehmes Raumklima in einer konzentrationsfördernden Umgebung.

„Die Deckenstrahlplatten werden im ZID nicht nur zum Kühlen und für die Schalldämmung, sondern auch als Designelement eingesetzt“, merkt Verkaufsleiter Rolf Ulmann an. So betonen die abgehängten Stahlblech-Deckenmodule das industrielle Ambiente im Zentrum für Innovation und Digitalisierung. Die ZID-Geschäftsführung ist mit der Investition in die effizienten Kühldecken äußerst zufrieden: „Das Raumklima ist vor allem im Sommer sehr angenehm und hilft während des ganzen Tages eine hohe Konzentration zu halten. Wir sind sehr froh über diesen Mehrwert“, resümiert COO Christian Berset.