200 Supermärkte umgerüstet

R449A-Kälteanlagen für niederländische Handelsgruppe

Im Rahmen ihres selbst auferlegten Programms zur Reduktion ihrer CO2-Emissionen stellt die niederländische Handelsgruppe Ahold die Kälteanlagen in rund 200 ihrer Supermärkte auf das neue Kältemittel „Opteon XP40“ (R449A) um. Dieser Entscheidung voraus gingen umfassende Praxistests, die das Unternehmen in enger Zusammenarbeit mit DuPont Chemicals & Fluoroproducts und dem niederländischen Beratungsunternehmen P.W. Vlaskamp B.V. Refrigerants Consultancy, Sleeuwijk, durchgeführt hat.

„Opteon XP40“ (R449A) von DuPont (www.dupont.de) eignet sich als Alternative zu R404A/R507A in neuen und bestehenden gewerblichen und industriellen Kühl- und Tiefkühlanlagen. Mit seinem GWP-Wert von 1397 besitzt es ein im Vergleich mit diesen Substanzen um 65 % geringeres Treibhauspotenzial. Zudem zeichnet es sich durch seine hohe Energieeffizienz aus und kann somit dazu beitragen, die gesamten, aus dem Betrieb von Kälteanlagen resultierenden CO2-Emissionen zu reduzieren.

Die niederländische Handelsgruppe Ahold hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2015 die CO2-Emissionen pro Quadratmeter Verkaufsfläche um 20 % gegenüber dem Wert von 2008 reduzieren. Dazu gehört auch die Senkung der gesamten, aus Leckagen und dem Energieverbrauch resultierenden Treibhausgasemissionen der bislang mit R507A betriebenen Normal- und Tiefkühlanlagen. Daher hat das Unternehmen verschiedene Kältemittelalternativen mit verringertem Treibhauspotenzial getestet.

Im Rahmen dieses Projekts wurden drei Verbrauchermärkte auf R449A umgestellt, einer von R407F und zwei weitere von R507A. Für die Durchführung war Retail Technics B.V., Nijkerk/Niederlande, verantwortlich. Die Arbeiten nahmen jeweils drei bis vier Stunden in Anspruch und fanden außerhalb der Öffnungszeiten statt. Nach Entnahme der ursprünglichen Kältemittelfüllung wurde zunächst, wie bei Wartungsarbeiten üblich, der Filtertrockner ersetzt. Danach wurde die Anlage evakuiert, auf Leckagen geprüft und mit dem neuen Kältemittel aufgefüllt. Dank elektronisch geregelter Expansionsventile und des „ADAP-Kool“-Systems von Danfoss konnte die Einregelung für R449A mit drei neuen Koeffizienten bequem am PC erfolgen. Ein Austausch weiterer Komponenten oder ein Ölwechsel war nicht erforderlich. Messungen vor und nach den Retrofits haben gezeigt, dass dieses Kältemittel gegenüber den vorher eingesetzten R407F und R507A eine deutlich höhere Energieeffizienz besitzt.

Dazu der technische Leiter: „Die Umstellung verlief in allen Fällen reibungslos und ohne Probleme. Zusammen mit DuPont und Vlaskamp durchgeführte ROI-Berechnungen haben ergeben, dass sich die Investition auf Grund des signifikant geringeren Energieverbrauchs der Kälteanlagen in weniger als drei Jahren amortisieren wird. Daher hat das Management beschlossen, rund 200 derzeit mit R507A betriebene Systeme auf das neue Kältemittel von DuPont umzustellen. Die Arbeiten dazu haben bereits im September 2014 begonnen und sollen zügig durchgeführt werden.“

Das Beratungsunternehmen Vlaskamp hat zudem errechnet, dass sich durch diese Umstellung auf das neue Kältemittel die gesamten direkten Treibhausgasemissionen um 10 360 Tonnen CO2 pro Jahr senken lassen. Damit berücksichtigt das Unternehmen die seit 1. Januar 2015 geltende neue Europäische F-Gas-Verordnung (EU) Nr. 517/2014, die über einen Zeitraum von 15 Jahren eine schrittweise Beschränkung der am Markt verfügbaren Tonnen CO2-Äquivalente vorsieht. Zudem gilt ab 1. Januar 2020 für den Großteil der gewerblichen Anwendungen ein Serviceverbot für HFKW mit einem GWP-Wert von mehr als 2500.

Durch den Retrofit der Kälteanlagen von  R404A/R507A auf R449A ist sichergestellt, dass diese bis zum Ende ihrer Restlaufzeit den Anforderungen dieser Verordnung entsprechen. Dies ist für das Unternehmen ein weiterer Schritt im Hinblick auf zukünftige Neuanlagen, die dem vom Consumer Goods Forum (CGF) verabschiedeten Beschluss entsprechen sollen.

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