Kältemittel in der Pharmaproduktion
Viele Ausgangs-, Zwischen- und Endprodukte in der Pharmaproduktion müssen bei tiefen Temperaturen (bis herab zu -80 °C) verarbeitet oder gelagert werden, um ihre Wirksamkeit zu erhalten. Deshalb gehören Kälteanlagen zur Standardausrüstung von Produktionsstätten der Pharmaindustrie. Anwender solcher Anlagen müssen die F-Gase-Verordnung der EU umsetzen. Davon sind auch gängige Kältemittel betroffen, die in industriellen Kälte- und Tiefkälteanlagen zum Einsatz kommen.
L&R Kältetechnik (www.lr-kaelte.de) hat umfassende Erfahrung sowohl in der Projektierung und im Bau von Kälteanlagen für die Pharmaindustrie als auch in der Planung von Anlagen mit unterschiedlichen Kältemitteln. Aus Sicht der L&R-Experten gibt es mehrere Lösungspfade für die Umsetzung der F-Gase-Verordnung.
Um bestehende Kälteanlagen zukunftssicher auszustatten, können neu entwickelte synthetische Kältemedien wie R1234yf, R513, R449A, R452A, R454C usw. eingesetzt werden. Eine Umrüstung ist je nach Anlagenausführung mit geringem technischem Aufwand möglich.
Bei einer Investition in eine neue Anlage sollten natürliche Kältemittel wie Ammoniak, Kohlendioxid, Propan und Propen berücksichtigt werden. Diese Technologie ist erprobt und bewährt. Vor allem Ammoniak-Anlagen befinden sich in nennenswerter Anzahl im Markt, und das nicht erst seit gestern. Bei der Erzeugung von Tiefkälte bewähren sich Anlagen, die Propen oder Ethan als Kältemittel nutzen. Für einen Hersteller von biotechnologisch erzeugten Pharmazeutika hat L&R beispielsweise kürzlich eine Kälteanlage projektiert und gebaut, die Rührwerke temperiert und eine Kälteleistung von 42 kW bei -35 °C Austrittstemperatur bzw. eine Leistung von 96 kW bei -15 °C Austrittstemperatur erbringt. Die Anlage, deren Leistung bedarfsgerecht von 0 bis 100 % skaliert werden kann, nutzt Propen (R1270) als natürliches Kältemittel.
Mit Blick auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz bietet dieses Kältemittel hervorragende Werte. Das Ozonabbaupotenzial (ODP) liegt bei Null und der GWP-Wert als Messgröße für das Treibhauspotenzial beträgt 2. Zusätzlich profitieren die Anwender solcher Anlagen davon, dass sich gegenüber R404- und R507A-Anlagen deutliche Energieeinsparungen ergeben. Somit stehen der Pharmaproduktion auch nach dem „Phase-out“ der bisher gängigen Kältemittel erprobte und energieeffiziente Technologien für die Kälteerzeugung zur Verfügung.