25 Jahre EC-Technik im Lüftungsbereich
Vor 25 Jahren hat der Ventilatorenhersteller Ziehl-Abegg (www.ziehl-abegg.de) nach eigenen Angaben die Grundlagen für die Markteinführung von energiesparenden EC-Motoren in der Lüftungstechnik gesetzt. Anlass war die Umrüstung der deutschen Telefon-Vermittlungsstellen auf Digitaltechnik. Denn die neue Technik erforderte eine sichere und dauerhafte Kühlung der Betriebsräume. Auch die Österreichische Post- und Telegraphenverwaltung (Vorläufer der Telekom Austria) hat in den 90-er Jahren auf die moderne Technik umgestellt.
Die Ausschreibung der Deutschen Bundespost (Vorgängerin der Telekom) bereitete den Weg für den Einsatz von EC-Motoren. Bis dato waren Ventilatoren in Lüftungsanlagen stets mit ungeregelten Asynchronmotoren angetrieben worden; der erste Versuch, den Stromverbrauch spürbar zu drosseln, war der Einsatz von Frequenzumrichtern als Regelgerät. „Die Post hat damals den Energiebedarf mit ins Angebot genommen“, erinnert sich Gerhard Leutwein. Er war bei Ziehl-Abegg Entwicklungschef im Bereich Regeltechnik. Die neuartige Ausschreibung bezog also den Stromverbrauch von zehn Jahren in den Lüftungsanlagenkaufpreis mit ein. Oder vereinfacht: Ventilatoren konnten durchaus einen höherpreisigen Motor enthalten, wenn dieser zusammen mit dem Ventilator ein energiesparendes Produkt ergab.
Mit netzgespeisten EC-Antrieben (EC: Elektronisch kommutierter Gleichstrommotor) hatten sich die Entwickler bei Ziehl-Abegg bereits seit Mitte der 80-er Jahre beschäftigt. Doch ein Serieneinsatz scheiterte immer an den deutlich höheren Kosten. 1989 gab es dann die ersten konkreten Gespräche mit dem Klimagerätebauer Hansa über den Einsatz der neuartigen Motoren im Rahmen der Post-Ausschreibung. Bis zur Serienfertigung vergingen allerdings noch zwei Jahre. Um den Anforderungen der Deutschen Post gerecht zu werden, wurden sowohl die Ventilatoren (radiale Laufräder) als auch die Motoren immer wieder neu durchgerechnet und optimiert. Schließlich stand ein Volumen von mehreren Tausend Geräten im Raum. „RD40K-4KW.4R.1L“ lautete schließlich die Typenbezeichnung des ersten Ventilators mit EC-Motor. Der bewegliche Rotor war damals noch aus Stahl – heute wird dafür Aluminium eingesetzt. Die ersten Serienprodukte wurden 1991 ausgeliefert. Eingesetzt wurden diese in den digitalen Vermittlungsstellen (DIV) der Deutschen Bundespost.
„Bei den ersten EC-Anwendungen waren allerdings Motor und Elektronik noch getrennte Einheiten“, sagt Leutwein. Ab 1998 lieferte Ziehl-Abegg dann die ersten Axialventilatoren der Baureihen „FH035-065“ und „FC040-063“ mit integriertem EC-Controller aus. Diese Ventilatoren der Baureihe „ETAvent“ wurden überwiegend in der Wärmetechnik und der Landwirtschaft eingesetzt. Erweitert wurde dieses Produktprogramm ab 2000 durch dreiflügelige Landwirtschaftsventilatoren der Typen „FE071“ und „FE091“.
Um Bedienung und elektrischen Anschluss aller Gerätereihen möglichst identisch zu gestalten, hat Ziehl-Abegg die Regelgeräte in den Folgejahren vereinheitlicht. Für den Bediener spielt es nun kaum noch eine Rolle, ob sein neues Gerät mit Phasenanschnitt, Frequenzumrichter oder EC-Controller geregelt wird. Entscheidet er sich für ein EC-Gerät, spürt er dies allerdings an den Stromkosten.