Arena frei für digitale Scroll-Verdichter
Verflüssigungssätze im türkischen EinkaufszentrumGekühlte Fleischwaren, so weit das Auge reicht. Gleich daneben streicht kalter Dampf über Milchprodukte, Fertiggerichte und andere Frischeprodukte. Gut gefüllte Kühlregale erwarten den Kunden im neu eröffneten „Arena EK Zentrum“ in Bochum. Was er nicht sieht, befindet sich am anderen Ende des Kältekreislaufs. Dort verrichten zwei neue Verflüssigungssätze still und zuverlässig ihren Dienst.
Es ist bereits der dritte Supermarkt, den Serhat Sahin in Nordrhein-Westfalen eröffnet. Nach Witten und Essen folgte Bochum im April 2012 als jüngster Standort von Lebensmittelgeschäften, die ausschließlich mit türkischen Produkten bestückt sind. Und die vierte Einkaufs-Arena ist bereits in Planung. Was aber ist das Besondere an Bochum?
Aus Discounterfiliale wird Arena
Das Erste, was beim Betreten der neuen Arena auffällt, ist die Größe des Marktes. Auf über 600 m² erstrecken sich Verkaufsregale, Aktionsflächen und Kühlmöbel. Die Erklärung wird über den Vorbesitzer geliefert: Es ist eine ehemalige Filiale einer bekannten Discounterkette, die Serhat Sahin übernahm. Komplett neu sind hingegen die gesamte Ladeneinrichtung und Technik. Hier findet sich die zweite Besonderheit, allerdings verborgen für das Auge des Kunden. Dieser bedient sich der gekühlten Produkte des 17,5 m langen Kühlregals oder lässt sich ein schönes Steak aus der Fleischkühltheke reichen. Die Kälte dieser Frischeprodukte aber kommt über die Rohrleitungen von den beiden neuen „EazyCool ZX Digital“-Verflüssigungssätzen von Copeland. Mit diesen Units geschieht die gesamte Normalkühlung im Laden, außerdem die Versorgung der drei Kühlräume im Lager – immer angepasst an den Bedarf. „Für unseren Kunden wollten wir eine Lösung finden, die Stromkosten spart und gleichzeitig das Käuferverhalten berücksichtigt. Darum fiel die Wahl auf diese neuen Verflüssigungssätze, ausgestattet mit einem „Scroll Digital“-Verdichter von Copeland“, erklärt Semsi Özdemir überzeugt. Als Partner der Draga Kälte&Klimatechnik GmbH in Krefeld installierte er zusammen mit Geschäftsführer Daniel Draga die gesamte Kältetechnik. Und dieser ergänzt: „Wenngleich wir noch keine Betriebserfahrungen mit einem „EazyCool ZX“-Verflüssigungssatz hatten, waren wir von der Neuentwicklung von Anfang an überzeugt. Mit den Produkten des Herstellers Emerson Climate Technologies (www.emersonclimate.com) verbinden uns nämlich langjährige gute Erfahrungen.“
Die Auslage muss voll sein
Er erklärt weiter, dass die gewählte Leistungsregelung gerade für den Anwendungsfall in dem türkischen Supermarkt von entscheidendem Vorteil ist. Der Grund: Für die Kunden müssen Kühlregal und Kühltheke stets gut gefüllt sein – mehr als eigentlich üblich. So stehen Becher an Becher dicht gedrängt im Regal, (über)füllen Plastikverpackungen den gekühlten Zwischenraum und stapeln sich Fleischstücke in mehreren Lagen übereinander. Von diesem Nutzerverhalten sei der Marktbetreiber auch nicht abzubringen. Es signalisiert dem Kunden nämlich, dass alles in ausreichender Menge vorhanden ist und animiert zum Kauf. Und es bedeutet gleichzeitig Höchstleistung für die Kältetechnik. Denn die Kälteleistung schwankt häufig zwischen maximaler und deutlich reduzierter Kühllast. Die beiden verwendeten Units „ZXDE050E“ (maximale Kälteleistung 9 kW, EN 13215, R404A, To=10 °C, Tc=32 °C, RGT = 20 °C) und „ZXDE075E“ (maximale Kälteleistung 11,8 kW, Werte s.o.) können durch die Digital-Technologie zwischen 100 und 10 % Kälteleistung modulieren. Damit wird immer genau soviel Kälteenergie abgerufen, wie gerade benötigt wird: Nicht zuviel und nicht zu wenig, um die Temperaturen stabil zu halten. Das steigert die Effizienz, spart Strom und schont den Geldbeutel des Kunden.
Für den Einbau war wenig Zeit. Exakt ein Wochenende blieb für die Kältetechnik nach erfolgter Aufstellung der Kühltheke und des langen Kühlregals bis zur Eröffnung. Eine Herausforderung, die für Kälte-Klima-Fachbetriebe aber zum Tagesgeschäft gehört. Und immer dann finden zuverlässige Kältesysteme besonders gerne Anwendung, wenn sie kompakt und einfach zu installieren sind. Zwei Kriterien, die mit den „EazyCool“-Verflüssigungssätzen erfüllt werden konnten, so Daniel Draga. Bei einem Vororttermin mit dem Anlagenbauer machten sich Emerson-Produktmanager Markus Lenz und Gebietsverkaufsleiter Armin Friedrich ein Bild von der Installation. Bei den örtlichen Gegebenheiten blieben nicht viele geeignete Plätze für die Aufstellung. Die Wahl fiel auf eine hängende Variante rückseitig der Anlieferrampe und unterhalb einer Überdachung. Durch den Montageort waren kurze Rohrleitungen realisierbar. Der Nutzen daraus: Die Kältemittelfüllmenge wird gering gehalten und die Überhitzung des Kältemittels bleibt in Grenzen. Das schont den Verdichter und senkt den Stromverbrauch. Problemlos verhält es sich mit den unvermeidbaren Betriebsgeräuschen. Dafür sorgen die beiden Verflüssigungssätze selbst, sind sie doch mit laufruhigen und drehzahlgeregelten Ventilatormotoren ausgestattet. Messungen attestieren mit 41 und 42 dB(A) Bestwerte. Der integrierte Regler sorgt zu nachtschlafender Zeit darüber hinaus für eine Laufruhe, die um weitere 3 dB(A) geringer ist.
Ob Neubau oder Umrüstung –
es lohnt sich
Soweit so gut. Sowohl Marktbetreiber als auch Kälteanlagenbauer sind vom Konzept der neuen digitalen Verflüssigungssätze überzeugt und planen bereits nächste Installationen. Dazu zählt auch die Umrüstung bestehender Märkte. Auch dort lassen sich Betriebskosten nachweisbar einsparen. Im Falle der Bochumer „EK Arena“ wurde von Anfang an dafür gesorgt, mit den neuen digitalen Verflüssigungssätzen sparsame, laufruhige und zuverlässige Kältetechnik einzusetzen. Eine Investition, die sich in jedem Fall lohnen wird. Davon sind alle Beteiligten des Projekts schon jetzt überzeugt.