Beeindruckendes Trainingscenter
Carrier und IKKE kooperierenDas IKKE (Informationszentrum für Kälte-, Klima- und Energietechnik) in Duisburg hat sich seit der Gründung 2002 ständig weiterentwickelt und präsentiert sich heute als modernes Schulungszentrum mit sechs Werkstätten, vier Schulungsräumen, einem EDV-Raum, einem Konferenzraum, einer Mensa und einem angeschlossenen Internat mit 59 Betten. Seit Anfang März 2012 ist das Angebot in Duisburg für Azubis, Meisterschüler und gestandene Kälteanlagenbauer noch einmal um eine besondere Attraktion erweitert worden: In Kooperation mit der Firma Carrier ist ein Trainingscenter geschaffen worden, das in Deutschland seines Gleichen sucht.
Das Carrier-Trainingscenter „Light Commercial Systems“ wurde Anfang 2012 in Zusammenarbeit zwischen Carrier (www.carrier.de) und dem IKKE (www.i-k-k-e.com) errichtet. Als Standort für das Trainingscenter diente ein zuvor als Lager genutzter Raum. Sämtliche Geräte wurden von Carrier zur Verfügung gestellt, den Aufbau übernahmen Umschüler an der IKKE im Rahmen einer Projektarbeit. Wie auf einer realen Baustelle mussten die Umschüler auch unter einem gewissen Zeitdruck die Installationen vornehmen – und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Im Einzelnen befinden sich in dem Schulungsraum nun ein luftgekühlter „Puron“-Flüssigkeitskühler von Carrier mit 17 kW Nennleistung inkl. Hydronikmodul, ein weiterer „Aquasnap“-Flüssigkeitskühler mit 39 kW Nennleistung, drehzahlgeregelter Doppelpumpe und drehzahlgeregeltem Ventilator, eine „Aquasnap“-Wasser/Wasser-Wärmepumpe mit 30 kW Nennleistung und drehzahlgeregelten Pumpen, ein großer Pufferspeicher, sechs Innengeräte mit 8 kW Nennleistung inkl. verschiedenen Fernbedienungen und der System Manager „Aquasmart“.
Großzügig dimensioniertes
Schulungscenter
Schon seit Jahren besteht zwischen dem IKKE und Carrier eine besondere Nähe, da Carrier (Köln) alle eigenen Azubis nach Duisburg schickt. Die gute Infrastruktur des Schulzentrums war also bekannt. Insofern lag es nahe, dass zuerst beim IKKE nachgefragt wurde, ob dort die Möglichkeit bestehe, Geräte aufzubauen und eigene Schulungen durchzuführen. Die in den Anfängen des IKKE von manchen als überdimensioniert kritisierten Räumlichkeiten haben sich mittlerweile als Segen erwiesen, denn nicht nur die eigenen Schulungsräume sind angenehm großzügig gestaltet, auch das neue Carrier-Center konnte mehr als ausreichend dimensioniert werden, um auch große Gruppen schulen zu können. Die ersten Schulungen konnten bereits im März und April 2012 durchgeführt werden. Bei einem dieser Seminare am 27. April 2012 hatte die KKA-Redaktion vor Ort die Gelegenheit, sich von der Qualität der Schulung und den gelungenen technischen Möglichkeiten zu überzeugen.
Und im Herbst sollen weitere Seminare folgen – für bestehende Fachpartner und solche, die es noch werden wollen. Interessenten können sich an Wilfried Buschmann, Vertriebleiter Light Commercial Systems bei Carrier, wenden (wilfried.buschmann@carrier.utc.com). Neben Inbetriebnahme-Seminaren sind auch weitere Schulungen, z.B. über „Aquasmart“-Systemtechnik, Hydraulik, Probleme und Fehlersuche, Vorschriften und Verordnungen geplant, was das bereits bestehende umfangreiche Seminarangebot des IKKE hervorragend ergänzt.
Carrier und IKKE nutzen das
Angebot
In Duisburg schult Carrier nun regelmäßig Mitarbeiter, Fachpartner und Großkunden im Umgang mit den eigenen Produkten. An Tagen, an denen Carrier keine Veranstaltungen plant, kann das IKKE über die Räumlichkeiten verfügen und die Geräte im Rahmen von eigenen Schulungen nutzen. Im neuen Trainingscenter lassen sich nun ideal Themen wie Hydraulik, Verbrauchsmessungen, Energieeffizienz sowie Mess- und Regeltechnik praktisch vermitteln. Und Teilnehmer der Carrier-Schulungen, die womöglich das IKKE noch nicht kannten, erhalten einen umfassenden Einblick in das Angebot in Duisburg und kommen evtl. zu anderen Seminaren wieder – eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten, wie Karsten Beermann, der Geschäftsführer des IKKE, betont. Und die Möglichkeiten sind noch nicht ausgeschöpft. Es bestehen schon Pläne das Trainingscenter durch ein kleines Prüflabor zu erweitern. Und auch der alte Krupp-Hörsaal im IKKE, der schon fertig bestuhlt und mit technischem Equipment ausgestattet ist, wird bald wieder für Veranstaltungen zu nutzen sein. Derzeit fehlt nämlich noch die für eine Versammlungsstätte erforderliche Lüftungsanlage – auch hier greift Carrier dem IKKE mit Geräten unter die Arme. Die Zuluft für den vorgeschriebenen Mindestluftwechsel wird dann künftig durch ein kompaktes Carrier-Gerät gewährleistet.
Veränderte Vertriebspolitik
Das Trainingscenter in Duisburg ist Teil einer sich verändernden Vertriebspolitik von Carrier. In der Vergangenheit wurde die Inbetriebnahme von Carrier-Anlagen in der Regel von eigenem Personal durchgeführt. Bei den großen Chillern soll dies auch künftig so bleiben. Aber im so genannten Bereich „Light Commercial Systems“, d.h. im Leistungsbereich <250 kW, will sich Carrier stärker öffnen als bisher und diesen auf diese Weise forcieren. Hierzu gibt Carrier seinen Fachpartnern weitere Ebenen in der MSR-Technik frei, die bislang nur von eigenem Personal bedient werden konnten. Die Fachpartner sollen mit dieser Maßnahme technisch gestärkt werden, so dass sie die Inbetriebnahme der Anlagen künftig selber vornehmen können. Auf diese Weise wächst deren Service-Know-how und sie können ihren eigenen Kunden gegenüber mehr Kompetenz beweisen. Tedy Kunicic, Marketing- und Produktmanager bei Carrier, erhofft sich, dass das Interesse beim Kälteanlagenbauerhandwerk, Carrier-Produkte einzusetzen, so gesteigert werden kann. In speziellen, zweitägigen Inbetriebnahme-Seminaren werden die Anlagenbauer intensiv geschult – sowohl in der Theorie als auch in praktischen Übungen im neuen Trainingscenter. Besonderen Schulungsbedarf sieht Tedy Kunicic dabei im Bereich der Hydraulik und der Regeltechnik – beides sind Themen, die im IKKE nun besonders intensiv trainiert werden können.
Vor allem die Regeltechnik lässt im Carrier-Trainingscenter nichts zu wünschen übrig. Hier kommt ein „AquaSmart“-System mit einer so genannten „Touch Pilot“-Systemsteuerung der neuesten Generation zum Einsatz. Das System ist in der Lage gewerbliche Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen in bis zu 128 Zonen zu steuern und zu optimieren. Dabei überwacht die „Touch Pilot“-Systemsteuerung den Betrieb aller Heiz- und Kühlgeräte sowie der zugehörigen Frischluftversorgung. Diese enge Abstimmung verringert den Energieverbrauch, indem Konflikte zwischen Heiz- und Kühlbetrieb vermieden werden. Aber auch die problemlose Systemkonfiguration und einfache Bedienung sind wichtige Aspekte für Kälteanlagenbauer bei der Inbetriebnahme und für Betreiber bei der Anpassung und Aktualisierung von Betriebseinstellungen. Diese Funktionen können neben der „Arbeit“ an der kältetechnischen Hardware im Carrier-Trainingscenter am IKKE nun ebenfalls vermittelt werden.