Coole Kekse

Kekshersteller Verkade investiert in effiziente Kühltechnik

Nachhaltig eine größere Produktpalette anzubieten – dieser Aufgabe stellt sich der niederländische Keks- und Schokoladenhersteller Verkade. Eine florierende Produktion bedeutet aber auch, dass Kühlkapazitäten mitwachsen müssen. Verkade war mit der alten Kälteanlage bei der Markteinführung einer neuen Kekssorte an die technischen Grenzen gestoßen. Abhilfe schafft seit dem Frühjahr 2012 ein Flüssigkeitskühlsatz mit Ammoniak als Kältemittel.

Die kältetechnischen Anlagen des traditionsreichen niederländischen Gebäckherstellers Verkade aus Zaandam (United Biscuits) stellen in der Fabrik eine Raumtemperatur von etwa 18 °C her und kühlen einige Verarbeitungsprozesse, denn vor allem bei der Schokoladenverarbeitung sind Temperaturen über 22 °C tabu. Die Bestandsanlage war bei der Einführung einer neuen Kekssorte jedoch an ihre Kapazitätsgrenze gestoßen. Gerade in den Sommermonaten war die Anlage zu klein, um die geforderte Kälteleistung zu erbringen. Sie musste daher häufig durch Leihgeräte unterstützt werden. Aus diesem Grund beschlossen die Verantwortlichen bei Verkade, einen neuen Kaltwassererzeuger mit etwa 1000 kW Kälteleistung anzuschaffen.

Schwierige räumliche Gegebenheiten

Bei der Suche nach einer geeigneten Technik stellten sich die räumlichen Gegebenheiten in der Produktion als besondere Herausforderung dar: Vorgesehen war, das neue Aggregat in einem Maschinenraum aufzustellen, in dem schon ein alter GEA Grasso-NH3- Kaltwassererzeuger aus dem Jahr 1960 in Betrieb war. In der Maschinenhalle stand somit nur begrenzt Fläche zur Verfügung, da die alte Maschine weiter als Redundanzanlage zur Verfügung stehen sollte. Als Nadelöhr erwies sich zudem die 1,1 x 2,1 m große Tür zum Technikraum der über 125 Jahre alten Fabrik.

Zugleich sahen die Anforderungen von Verkade vor, eine Anlage auf dem aktuellen technischen Stand zu installieren, die – der Firmenphilosophie entsprechend – umweltfreundlich und nachhaltig sowie kostengünstig zu betreiben sein sollte. Technik mit dem Kältemittel R22 sollte im gleichen Zug stillgelegt werden.

Die technische Lösung

Die Projektverantwortlichen entschieden sich letztendlich mit dem „BluAstrum“ für eine Produktlösung aus dem Hause GEA Refrigeration Technologies: Die Anlage verteilt sein Gewicht von 7 t auf 5 x 1 m Grundfläche und ist nur 2,1 m hoch. Er wird mit nur etwa 100 g Ammoniak pro Kilowatt Kälteleistung befüllt. Durch seine kompakte Bauweise passt er problemlos durch normale Türen und konnte daher einfach in den Verkade-Maschinenraum transportiert und dort aufgestellt werden.

In Anbetracht der stark schwankenden äußeren Lasten ist der hohe ESEER-Wert (Europäische Jahresarbeitszahl: European seasonal energy efficiency ratio) des „GEA Grasso BluAstrum“ von durchschnittlich 8,0 für Verkade besonders positiv. Je niedriger die Leistungsanforderung, desto höher ist die Kältezahl des „GEA Grasso BluAstrum 1000“. Während der Kaltwassererzeuger bei voller Leistung mit einem bereits guten EER (energy efficiency ratio) von etwa 5,0 arbeitet, beträgt dieser Wert bei 25 % Last sogar etwa 10. Die Energieeffizienz ist wesentlich auf die Drehzahlregelung des Schraubenverdichters zurückzuführen, denn standardmäßig wird er mit einem Frequenzumrichter ausgeliefert. Positiv wirkt sich zudem die Wahl des natürlichen Kältemittels Ammoniak (R717) aus, das aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften eine hervorragende Effizienz ermöglicht und weder zum Treibhauseffekt beiträgt (GWP = 0) noch die Ozonschicht angreift (ODP = 0).

Die neue Kälteanlage in der Zaandamer Fabrik ist auf eine Kondensatortemperatur von 45 °C auf der Verflüssiger- und 3,6 °C auf der Verdampferseite ausgelegt und stellt Kaltwasser bei 6/12 °C (Vor-/Rücklauf) bereit. Das neue und das noch vorhandene alte Aggregat im Verkade-Maschinenraum sind derzeit parallel geschaltet. Der Flüssigkeitskühlsatz deckt als primäre Anlage den Kühlbedarf des ganzen Jahres im Teil- und Volllastbetrieb ab. In Notfällen kann das Personal das alte Gerät zuschalten.

Die Leistungsdaten der neuen Kühltechnologie wurden seit der Inbetriebnahme im März 2012 kontinuierlich erfasst und der erste Eindruck des Keks- und Schokoladenherstellers Verkade ist gut: Im Sommer dieses Jahres konnte erstmals wieder auf teure Mietgeräte verzichtet werden und die effiziente Arbeitsweise des „GEA Grasso BluAstrum 1000“ hat sich bereits positiv auf die Energiekosten und den Ressourcenverbrauch ausgewirkt. Dem Firmenziel, den Energieverbrauch und somit indirekt auch den weltweiten Kohlendioxidausstoß zu senken, ist Verkade damit einen Schritt näher gekommen.


„GEA Grasso BluAstrum“

Die Baureihe „GEA Grasso BluAstrum“ bietet Flüssigkeitskühlsätze mit hoher Effizienz und kompakten Abmessungen. Einsatz können die Maschinen in der Kältetechnik und Klimatisierung finden, wo Temperaturen zwischen –15 und +15 °C gefordert sind. Das Gerät arbeitet mit dem natürlichen Kältemittel Ammoniak (R717) und ist in sechs Baugrößen erhältlich: Die kleinste Kälteanlage ist die Version „500“ mit maximal 550 kW, das größte Gerät die Version „1800“ mit maximal 1730 kW, jeweils bei Abkühlung von Wasser von 12 auf 6 °C. Alle Aggregate arbeiten dank Frequenzumformern energieeffizient (ESEER 8,0). Unabhängig von der Modellgröße sind alle Verflüssigerregime möglich: Flüssigkeitskühler, Luftkühler oder Verdunstungskühler. Der „BluAstrum“ läuft vibrations- und geräuscharm. Bei Bedarf bietet GEA ein zusätzliches Schallschutzgehäuse für die raumsparenden Geräte an. Bis zum Modell „1000“ betragen die Maße 5 x 1 m Fläche und 2,1 m Höhe. Die leistungsstärkeren Modelle sind 30 cm höher und haben eine Grundfläche von ca. 8 m².

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