Engie Refrigeration

EU-gefördertes Pilotprojekt

Wie kann Abwärme in Städten zu Heizzwecken genutzt werden? Auf vorbildliche Weise zeigt dies ein Projekt des in Braunschweig ansässigen Energie-, Wärme- und Wasserversorgers BS Energy (www.bs-energy.de) und seines Mehrheitsgesellschafters Veolia Deutschland (www.veolia.de). Neben drei weiteren Demonstrationsvorhaben in Madrid, Nizza und Berlin gehört es zum Forschungs- und Innovationsprogramm „ReUseHeat“, das von der Europäischen Union mit insgesamt 3,9 Mio. € gefördert wird. Realisiert wird das Braunschweiger Vorhaben im neuen Stadtquartier „Heinrich der Löwe“, das derzeit auf einem ehemaligen Kasernengelände entsteht. Dort sollen künftig rund 600 Wohneinheiten mit der Abwärme eines nahegelegenen Rechenzentrums versorgt werden. Dies ermöglicht ein Niedrigtemperatur-Wärmenetz, das nun ebenfalls errichtet wird.

Dabei setzt BS Energy auf die Expertise von Engie Refrigeration (www.engie-deutschland.de/de): Künftig kommt eine umweltfreundliche, energieeffiziente CO2-Hochtemperatur-Wärmepumpe der Serie „thermeco2“ vom Typ „HHR 360“ in dem Braunschweiger Wohngebiet zum Einsatz. Als Wärmequelle für die Wärmepumpe dient die Abwärme aus einem Rechenzentrum. Hierbei wird 25-grädiges Kühlwasser aus dem Rechenzentrum genutzt, um mithilfe der Wärmepumpe 70-grädiges Heizwasser zu erzeugen. Dabei wird eine Heizleistung von 370 kW erreicht, die in das Nahwärmenetz des neuen Stadtquartiers eingespeist wird. Die Wärmepumpe ist so ausgelegt, dass sie kontinuierlich in Betrieb ist und der Grundlast an Wärme zu jeder Jahreszeit entspricht. Um dem wachsenden Wärmebedarf im Winter gerecht zu werden, wird das Nahwärmenetz außerdem an das bereits existierende Fernwärmenetz von BS Energy angeschlossen. Das Rechenzentrum erhält in den Sommermonaten zusätzlich eine Kühlung – eine ebenso innovative wie effiziente Lösung zur Abwärmenutzung.

Auch die Wartung der Ende März 2019 gelieferten Wärmepumpe wird Engie in den Folgejahren übernehmen. In den ersten Monaten wird die Wohnsiedlung zunächst über den Fernwärmeanschluss versorgt. Jedoch ist die Integration des Rechenzentrums im Laufe des Jahres geplant, so dass die Abwärme bereits ab dem nächsten Winter zu Heizzwecken genutzt werden kann. Damit liegt das Projekt im Zeitplan des „ReUseHeat“-Programms, das insgesamt noch bis Ende 2021 läuft. Anschließend werden alle Demonstrationsprojekte ausgewertet und die Ergebnisse in einem Abschlussbericht der EU veröffentlicht.

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