Einblicke in die Zukunft der Lüftungstechnik
Bereits zum 7. Mal lud die Firma Trox am 30./31. August 2018 Planer und Anlagenbauer zum „Trox X-Fans Event“ nach Bad Hersfeld. Den Teilnehmern wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten: Neben Informationen zum Unternehmen, neuen Produktentwicklungen und aktuellen Forschungsvorhaben gab es einen spannenden Motivationsvortrag des Extremsportlers Hubert Schwarz, Vorträge zu den Themen „Systemtechnik / Digitalisierung in der Klimatechnik“ sowie „TGA im Sonderbau“, eine Entrauchungsvorführung und Führungen durch die Produktion bzw. die F&E-Abteilung.
Die Firma Trox ist ein Hersteller von Komponenten und Systemen für Lüftungs- und Klimatechnik, Brand- und Rauchschutz mit weltweit 3750 Mitarbeitern, 27 Tochtergesellschaften, 14 Produktionsstätten und einem Umsatz von 481 Mio. € (2017). Großen Stellenwert hat bei Trox der Bereich der Forschung und Entwicklung, wie Udo Jung, Geschäftsführer Trox GmbH, in seinem Vortrag in Bad Hersfeld ausführte. Die Firmengruppe investiert jährlich rund 12 Mio. € in diesen Bereich, betreibt zwölf Forschungs- und Entwicklungszentren sowie über 30 Test- und Demolabors und pflegt einen intensiven Kontakt zu Universitäten, Forschungszentren und Fachverbänden. Paradebeispiel in diesem Zusammenhang ist die Heinz Trox Wissenschafts gGmbH, eine gemeinnützige Forschungsgesellschaft, die von der Heinz Trox-Stiftung finanziert wird. Das gewonnene Wissen teilt Trox mit seinen Kunden in über 500 Veranstaltungen, die weltweit durchgeführt werden. Das Unternehmen sieht sich damit als Impulsgeber für seine Kunden: Architekten, Planer, Anlagenbauer, Betreiber und Investoren.
„Ein wichtiger Slogan für Trox lautet ‚indoor life quality‘. Wir wollen Lebensqualität in die Räume bringen“, führte Udo Jung aus. Hierzu zählen technische Lösungen und Know-how u.a. zur Optimierung der Raumluftfeuchte, zur Reduzierung der Feinstaubbelastung und der CO2-Konzentration in Räumen.
Neben der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen, die den Komfort für die Nutzer steigern, forscht Trox auch intensiv an Lösungen zur Digitalisierung von lüftungstechnischen Systemen, wie Dr. Alexander Hoh, Leiter Forschung und Entwicklung bei Trox, erklärte. Die Digitalisierung habe große Auswirkungen auf die Planung, Inbetriebnahme, Bedienung und Wartung von TGA-Anlagen. Durch verbesserte Transparenz und Intelligenz der Systeme ließen sich Kosten und Energie einsparen und neue Wege der Interaktion bei der Bedienung und der Reaktion der Anlage auf Nutzerbedürfnisse erschließen. Die Digitalisierung beginne zwar bei den Einzelkomponenten – bereits in den Komponenten müsse die Intelligenz stecken –, aber mindestens genauso wichtig sei die durchdachte Regelung des Gesamtsystems. Diese werde auch vor dem Hintergrund der EPBD (Energy Performance of Building Directive) weiter an Bedeutung gewinnen, so Dr. Hoh, und er gab auch einen Ausblick auf die mögliche digitale Zukunft der TGA.
So werde die sogenannte Augmented Reality (die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung) auch in unserer Branche Einzug halten und die Inspektion und Bedienung von Anlagen erleichtern. Dann werde die digitale Datenübertragung von Anlageninformationen die analogen Formen zunehmend ablösen. Ein Beispiel hierzu aus der Trox-Forschung: Das Unternehmen entwickelt derzeit die „RadioDuct“-Technik, bei dem anstelle von kabelgebundenen Lösungen das Luftleitungsnetz zur Informationsübertragung per Funk genutzt wird. Im Luftkanal werden die Funkwellen durch Reflexion gebündelt, so dass die Informationen mit deutlich höherer Signalstärke und über größere Entfernungen im Gebäude übertragen werden können – eine gelungene Lösung auch und gerade für Sanierungen im Bestand, wo das nachträgliche Verlegen von Kabeln nur schwer möglich ist. Weitere Themen, mit denen sich Trox u.a. beschäftigt, sind die Betriebsoptimierung mit künstlicher Intelligenz, die Verknüpfung mit externen Diensten und Informationen (Wetterdaten, Stromnetz), zustandsabhängige Wartung, die Ablösung klassischer Sensoren durch Smartphones/-watches, bei denen die Anlagen in Abhängigkeit von Körperstatus-Informationen gesteuert werden und last but not least das Thema BIM im Planungsprozess.
Wie man sehr reale und aktuelle Bauprojekte in den Griff bekommt, schilderte Uwe Behm, Geschäftsführer der Messe Frankfurt am Beispiel des Neubaus der Halle 12. Und Prof. Dr. Dirk Müller, Geschäftsführer Heinz Trox Wissenschafts gGmbH, berichtete von Forschungsvorhaben zur Steigerung des thermischen Komforts am Arbeitsplatz.
Fazit des „Trox X-Fans Event“-Symposiums: Eine bestens organisierte Veranstaltung mit hochkarätigen und motivierenden Vorträgen, die durch Führungen durch Produktion und Forschung sowie einen Besuch der Bad Hersfelder Festspiele stimmungsvoll abgerundet wurde.