Einstieg in den Wärmepumpenmarkt
Der Anteil der Luft/Wasser-Wärmepumpen ist mittlerweile auf gut 50 % gewachsen – Tendenz weiter steigend. Damit ist den Anbietern von geothermischen Wärmepumpensystemen und natürlich auch den Herstellern von „klassischer“ Heiztechnik eine ernst zu nehmende Konkurrenz erwachsen. Und da Wärmepumpen vom Funktionsprinzip her den Kältekreislauf nutzen, verwundert es nicht, dass zahlreiche Hersteller aus dem Bereich der Kälte-/Klimatechnik im Wärmepumpenmarkt mitmischen – und zwar erfolgreich.
Panasonic will Gas geben
Panasonic (www.panasonic.de) will nun auch in Deutschland im Klima- und Heizungsmarkt mächtig Gas geben, wie auf einer Pressekonferenz Mitte April 2011 deutlich wurde. Ein Newcomer ist Panasonic in diesem Segment keineswegs. Mit einer über 30-jährigen Erfahrung und Exporten in mehr als 120 Länder ist Panasonic eines der führenden Unternehmen der Klimabranche. Schon 1973 wurden die ersten Panasonic-Klimageräte in Deutschland vertrieben – damals noch unter dem Markennamen „National“. Der Fokus lag in der Vergangenheit jedoch hauptsächlich auf dem Bereich der Raumklimageräte, die in Deutschland über fünf kleinere Großhändler (Kälte Bast GmbH, Hamburg; Vogelsang Klimatechnik GmbH, Olching und Bochum; Westamatic GmbH, Eschborn; Kälte- und Klimatechnik Leipzig GmbH, Leipzig; Kälte Grün, Stuttgart) an das Kälte-/Klima-Handwerk vertrieben wurden.
Künftig will sich Panasonic verstärkt als Systemanbieter einen Namen machen – mit professionellen Klimalösungen und Wärmepumpenanlagen. Um den Markt Deutschland entsprechend bearbeiten zu können, wird das technische Personal stark ausgebaut – 2011 sollen elf neue Mitarbeiter hinzukommen, wie Andreas Gelbke, Country Manager D-A-CH Heiz- und Kühlsysteme, auf der Pressekonferenz ankündigte. Zudem entsteht ein Trainingscenter in der Vertriebszentrale in Wiesbaden. Für die Wärmepumpensysteme ist ein klassischer dreistufiger Vertriebsweg geplant – gepaart mit Schulungen, Marketing- und Werbeunterstützung. Die bereits genannten Großhändler sollen auch den Vertrieb der Wärmepumpen übernehmen. Für dieses Segment sind jedoch noch sechs Heizungsgroßhändler hinzugekommen – weitere Kooperationen sind geplant.
Produktpalette wächst
Die Strukturen stehen also, bzw. sind im Aufbau. Gleiches gilt für die Produktpalette. Die klimatechnischen Systeme stehen schon als ausgereiftes Sortiment zur Verfügung. Hierzu hat auch die Übernahme des Herstellers Sanyo durch Panasonic beigetragen. Für kleinere und mittlere Projekte hat Panasonic die „FS Multi“-VRF-Produktreihe im Programm. Bei größeren Objekten eignet sich die „ECO i“-Produktlinie (gleichzeitiges Heizen und Kühlen). Im Bereich der Wärmepumpen ist Panasonic noch ein Newcomer, aber hier wurde innerhalb kürzester Zeit die „Aquarea“-Luft/Wasser-Wärmepumpe entwickelt und zur Marktreife gebracht. Es gibt zwei Bauformen – zum einen in Split-Bauweise mit 7, 9, 12, 14 und kW Leistung, und zum anderen anschlussfertige Kompaktgeräte (mit 9, 12, 14 und 16 kW Leistung), in denen Außen- und Inneneinheit vereint sind. Der Heizbetrieb ist bis -20 °C möglich, beim Modell „T-CAP“ mit voller Heizleistung bis -15 °C ohne Einsatz eines Heizstabs. Ab Ende 2011 wird auch eine Hochtemperatur-Wärmepumpe „Aquarea HT“ im Programm sein, (Vorlauftemperatur 65 °C). Mit „ECO G“ gibt es zudem gasbetriebene VRF-Wärmepumpen. Insgesamt wird Panasonic Ende des Jahres rund 50 Wärmepumpenvarianten im Programm haben – verbunden mit ehrgeizigen Zielen: Man will unter die TOP 3 der Hersteller im Bereich der Luft/Wasser-Wärmepumpen kommen.