Entgraten von metallischen Rohrwerkstoffen

Richtige Installation von Edelstahlrohren

Tipps und Informationen aus dem BVS-Bundesfachbereich Technische Gebäudeausrüstung (TGA) geben die öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen in diesem Beitrag zum Thema Entgraten von metallischen Rohrwerkstoffen. Die Experten machen zudem auf die häufigsten Fehler beim Ablängen von Rohren und deren mögliche Folgen aufmerksam.

Das Entgraten von metallischen Rohrwerkstoffen gehört zur Installation wie das Wasser zum Leben. Dennoch wird selbst in Fachkreisen immer wieder die Frage gestellt, ob das Entgraten tatsächlich notwendig ist. Eine kurze Erklärung, warum der Vorgang zwingend erforderlich ist und welche Auswirkungen es haben kann, wenn hierauf verzichtet wird, erklärt Ralf Masuch, Bundesfachbereichsleiter TGA: „Beim Trennen einer Rohrleitung entsteht ein Grat oder auch Einzug“, erläutert Sachverständiger Masuch. „Beim Rohrschneider entsteht der Grat bzw. Einzug eigentlich nur innen. Durch zu hohen Druck – starker Vorschub mittels Rohrschneider oder abgenutztes Schneidrad – kann das Rohr an der Trennstelle unter Umständen etwas nach außen gepresst werden. Folglich werden die Rohre innen und außen mit einem Entgrater entgratet und dabei auch leicht gefast.“

Zu den häufigsten Fehlern bei Rohrinstallationen gehört auch das falsche Ablängen. Doch die Qualität, Sicherheit und Festigkeit von Rohrverbindungen sind grundsätzlich von entscheidender Bedeutung, was die Lebensdauer einer Rohrinstallation betrifft. Es ist dabei nicht entscheidend, ob eine Verbindung der Rohre durch Schweißen, Löten, Pressen, Klemmen, Stecken oder durch Verschraubungen erfolgt. Die häufigsten Fehler unterlaufen dem Installateur beim „Ablängen“ der Rohre.

Häufig entstehen bei dem nicht fachgerechten Ablängen schräge Schnittkanten (z.B. Bügelsäge, Flex), ein starker Einzug des Rohres zur Innenseite sowie eine Verformung des Rohrendes (Rohrabschneider).

„Am häufigsten vorzufinden sind folgende Bearbeitungsfehler: unsaubere Schnittkanten, unzureichende Entgratung und sogenannte „Einzüge“ zur Rohrinnenseite. Gerade bei C-Stahl-Rohren, Kupferrohren sowie Edelstahlrohren ist dieser „Einzug“ oftmals sehr stark ausgeprägt und stellt ein erhebliches Risiko für die langfristige Dichtheit einer Verbindung dar“, erklärt Sachverständiger Ralf Masuch. „Dieser Einzug und die immer wieder vom Installateur vernachlässigte Entgratung können die Installation, auch im Hinblick auf die Standzeit, erheblich beeinträchtigen.“

„Einzüge und unzureichende Entgratungen können Verwirbelungen im Rohrinneren entstehen lassen, zu Druckverlusten führen und Fließgeräusche erzeugen“, betont der TGA-Bundesfachbereichsleiter.

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